Tag Archives: Dialog der Kulturen

Weißer Mann, was nun?

29 Mai

Es gehört zum Basiswissen des linksliberalen, kulturellen Intelligenzia, dass Kulturen mehr oder weniger alles gleich und gleichwertig sind. Dass dies die linksliberale, kulturelle Intelligenzia selbst nicht glaubt, erfährt man meistens zwischen den Zeilen. Sie wie etwa in einem neuen Bericht der „Zeit“:

Die USA werden immer multikultureller: Erstmals sind weniger als die Hälfte der Neugeborenen weiß. Das wird die politische Landschaft verändern.

Weniger Weiße implizieren also eine andere politische Landschaft? Eine interessante These, die irgendwie nicht so recht zur vielbeschworenen Gleichartigkeit aller Kulturen, Völker und Ethnien passen will. Und die man auch noch als rassistisch auslegen könnte. Die Autoren der Zeit hätten das sicherlich getan, wäre diese These zuerst von jemand anderen formuliert worden – von Sarrazin bspw.

Doch jenseits aller Differenzierungen, Rassismusvorwürfen und politischer Korrektheiten: Natürlich hat die „Zeit“ recht. Weiterlesen

Hurra, ich bin fremdenfeindlich!

15 Dez

Was wäre das Leben ohne Studien? Langweilig, grau und farblos. Zumindest für Soziologen und Politwissenschaftler, die ja irgendwas tun müssen, um ihre Existenz vor sich selbst und der Gesellschaft zu rechtfertigen:

Einer noch unveröffentlichten Studie des Meinungsforschungsinstituts Info GmbH zufolge ist jeder vierte Berliner gegenüber Ausländern und Einwanderern negativ eingestellt.

Jeder vierte? Also ein Viertel. Keine besonders hohe Zahl, zumindest gemäß meiner These, dass mindestens ein Viertel der Menschheit eh nicht ganz zurechnungsfähig ist, und das sich auch nie ändern wird. Weiterlesen

Obama in love

4 Jun

Der fiktive Dialog zwischen Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und König Abdullah von Saudi-Arabien ist gar nicht so fiktiv wie ich dachte. Man tausche Heidemarie einfach mit Obama aus, und schon läuft die interkulturelle Schleimerei:

Obamas Ziel auf dieser Reise: Er will den Dialog mit der muslimischen Welt verbessern. Bei dem Vieraugentreffen mit König Abdullah auf dessen Gut außerhalb der saudischen Hauptstadt Riad würdigte der Amerikaner die „Weisheit und Gnade“ des Monarchen, die ihn bereits bei vorherigen Gesprächen beeindruckt habe. Außerdem lobte er das „strategische Verhältnis“ beider Länder.

Angesichts dieser Kriecherei gegenüber einem Despoten, der nicht weniger als eine Schande für die Menschheit darstellt, komme ich mal wieder ins Grübeln. Weiterlesen

Stil und Konsequenz

28 Feb

Oft nahm er sich vor, zum Kraftsport zu gehen, doch das endete voraussehbar: Er schlief mit einem achtzehnjährigen Kraftsportler.

Was für ein Fehler! Dieses Buch am Ende eines Wochenendes in die Hand zu nehmen und dann der Montag Morgen, Arbeit, keine Zeit zum Weiterlesen. „Der letzte Kommunist“ von Matthias Frings erzählt das „traumhafte Leben des Ronald M. Schernikau“, eines schwulen Kommunisten, der 1989 aus der BRD in die DDR übersiedelte. Gleich zu Beginn bringt Frings ein Plädoyer für Individualismus. Angenehme Überraschung. Und mehr davon: Humor ist angesagt, bei Frings und auch bei Schernikau. Eine Kostprobe: Weiterlesen

Sind wir nicht alle ein bisschen katholisch?

9 Feb

Berlins Integrationsbeauftragter Günter Piening hat Verständnis für die Schwierigkeiten von Moslems, zivilisatorische Mindeststandards anzuerkennen:

Die Muslime hätten kürzlich beim Runden Tisch zur Homophobie dargelegt, dass der Koran Homosexualität als Sünde betrachte. „Ähnlich wie die katholische Kirche“, schiebt der Soziologe nach. Dennoch hätten die Muslime festgestellt, dass Gewalt und Übergriffe nicht durch die Religion zu rechtfertigen seien.

Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Die am Runden Tisch erschienenen moslemischen Organisationen verbaten sich ausdrücklich jede Kritik an ihren Ansichten und wiesen die Unterstellung zurück, diese seien eine Ursache für Homophobie. Ausführlich  nachzulesen ist das hier.

Stoppt deutsche Hass-Omis!

28 Jan

Auch in der Süddeutschen hat man jetzt das Problem schwulenfeindlicher Gewalt entdeckt. Entgegen aller Realität jedoch hält man auch hier daran fest, dass nicht sein kann, was aus Gründen der Political Correctness nicht sein darf und findet auch gleich noch eine lesbische Kronzeugin dafür, Kathrin Doumler vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD): Weiterlesen

Schwule Entwicklungshilfe für Bremen

17 Jan

Berlin gehört nicht gerade zu den wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands, was nicht verwundert, wenn man die ökonomische Kompetenz der bisherigen Landesregierungen zugrunde legt. Dennoch hat die Hauptstadt das Potential, ab und an Entwicklungshilfe zu leisten; für Bremen z. B., welches nicht nur ökonomisch, sondern offenbar auch gesellschaftlich noch nicht an das Berliner Niveau herangekommen ist:

In Bremen wollte man über Homophobie in der Schule und den Kampf dagegen sprechen. Weil sich kein örtlicher Kollege dazu bereitfand, musste ein schwuler Lehrer aus Berlin für das Podium geholt werden.

Und ein schwuler Lehrer aus der großen Stadt, der – wie passend – auch noch Detlef heißt, muss von den Stadtmusikanten natürlich erst einmal ausgiebigst begutachet werden: Weiterlesen

Wissenschaftler unter sich

2 Dez

Auch Wissenschaftler wie die Psychologin und Pädagogin María do Mar Castro Varela von der Alice-Salomon-Hochschule kritisieren „rassistische Erklärungsmuster“ und beklagen, dass „Diskriminierungs- und Migrationserfahrungen“ junger Migranten als Grund für homophobe Einstellungen zu wenig berücksichtigt würden.

Da ist sie sich ja einig mit dem Diplom-Soziologen, dessen wissenschaftliche Methodik immer wieder so hervorgehoben wird – wodurch die mangelnde Stringenz der Argumentation jedoch nicht ausgeglichen wird.

Warum kultureller Pluralismus bei der britischen Polizei nicht erwünscht ist

28 Nov

Die schwule Lobby hat wieder zugeschlagen, dieses Mal in Großbritannien. Dort wurde ein Polizist vom Dienst suspendiert, weil ihm offensichtlich nicht ganz bewusst war, dass er britisches Recht und nicht die Gesetze seiner Kirche durchzusetzen hat:

The complaints against PC Cogman stem back to 1995 when a gay colleague sent emails round to staff encouraging them to support Gay History Month by wearing a pink ribbon.

Auszeit! Was um alles in der Welt ist ein „Gay History Month„? Weiterlesen

Gefährliche Werbung

26 Nov

Herzliche Leseempfehlung für den Gay Dissenter und seine Abrechnung mit einer für Schwule (lebens-)gefährlichen Buchbesprechung auf queer.de: “Die Todesstrafe ist viel zu gut für Schwule. Sie sollten zusammengetrieben und öffentlich ausgepeitscht und gefoltert werden!”

Passend dazu findet heute abend um 19 Uhr 30 im Berliner Schwuz, Mehringdamm 61, eine Podiumsdiskussion statt. Zum Thema „Runder Tisch gegen Homophobie: Chancen und Grenzen des Dialoges mit islamischen Verbänden“ diskutieren auf Einladung des LSVD:

Günter Piening, Integrationsbeauftragter von Berlin
Necla Kelek, Soziologin und Autorin
Gabriele Heinemann, MaDonna Mädchenkult.Ur e.V.
Claudia Dantschke, ZDK – Gesellschaft für Demokratische Kultur
Bodo Mende, LSVD Berlin-Brandenburg e.V.
Bastian Finke, Anti-Gewalt-Projekt Maneo

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