Tag Archives: Europride 2009

Armes, kleines Würstchen

2 Jun

Aktuell produzieren Studierende der Studienvertiefung CAST an der Zürcher Hochschule der Künste Inhalte für die Seite europride.tv. Im Rahmen dieses Projektes hatten sie auch das Missvergnügen, mit Daniel Regli zu sprechen, seines Zeichens furchtloser Kämpfer gegen die Rosa Flut, de sich seit einger Zeit über Zürich ergießt.

Vielleicht, liebe Leser, haben Sie sich schon immer gefragt, von was für einem Schlage Leute wie Regli sind. Ja, also, beschreiben kann man das nicht. Man muss es sehen – und hören:

Warum es ganz schlimm ist, sich dem Gerücht auszusetzen als Schwuler abgestempelt werden zu können

24 Mai

„Mister Schweiz“ André Reithbuch hat es sich nicht nehmen lassen, der Einladung zum Züricher Europride zu folgen. Dummerweise war seine Marketingabteilung von diesem Vorhaben weniger angetan. Die Begründung klingt putzig:

Zu gross ist bei den Mister-Verantwortlichen die Angst, es könnte zu ähnlichen Spekulationen über Andrés sexuelle Vorlieben kommen, wie bei seinem Vorgänger Stephan Weiler. Dieser hat sich aktiv für die Akzeptanz von Homosexuellen eingesetzt . «Ich möchte André nicht etwas Ähnlichem aussetzen», sagt Urs Brülisauer von der Mister Schweiz Organisation und betont: «Das ist aber kein Entscheid, der sich gegen Schwule richten soll.»

Ähm, wem genau möchte Herr Brülisauer den Mister Schweiz nicht aussetzen? Dem Gerücht, er könne schwul sein? Weiterlesen

Regli im Widerstand

6 Mai

Nun hat er begonnen, der Europride in Zürich. Alle sind glücklich. Nur einer nicht: Daniel Regli, seines Zeichens Abgeordneter der Schweizerischen Volkspartei (SVP) und Chef der obskuren „Familienlobby„. Was hat er nicht schon alles getan um die Schwulen aus Zürich hinauszubefördern: Im Internet darauf hingewiesen wie scheiße Homos sind. Protestbriefe geschrieben um zu erklären, wie scheiße Homos sind. Flyer verteilen lassen, auf denen steht, wie scheiße Homos sind.

„Schwule Arschlöcher“, so Regli, würden einen Feldzug gegen die „traditionelle Familie“ führen, natürlich unterstützt von „linken Meinungsmachern“, und für einen „Lebensttil“ werben, der „erwiesenermassen in großes Unglück stürzt“. Voll scheiße eben: Weiterlesen

Landwirte mit Dachschaden

29 Apr

Ich persönlich glaube nicht, dass der landwirtschaftliche Lebensstil gottgewollt ist. Gott hat die Natur vor dem Menschen gemacht und es lag sicher nicht in seiner Absicht, dass der Mensch seine Schöpfung durch Anpflanzungen und Züchtung verändert. Und dass das Leben eines Landwirtes mit vielen gesundheitlichen Risiken behaftet ist, beweist nicht nur die Schweinegrippe. Aus diesen Gründen ist es für mich vollkommen unverständlich, wie ein dem landwirtschaftlichen Lebensstil frönender Mensch wie der Schweizer Kantonsrat Michael Welz für diesen seinen Lebensstil Propaganda machen darf. Und dass auch noch staatlich gefördert:

Zum Eclat [sic] kams gestern im Kantonsrat direkt vor der Kaffeepause. Landwirt Michael Welz (Oberembrach), Sprecher der religiös-konservativen EDU, baute in seiner Fraktionserklärung alle Vorurteile gegen Schwule ein. Homosexualität sei nicht gottgewollt und «mit vielen gesundheitlichen Risiken behaftet». Wenn mit der Euro-Pride 09 in den nächsten Wochen schwul-lesbische Festivitäten unterstützt würden, sei das ein Propagandafeldzug «zur Beeinflussung unserer Jugend und Gesellschaft».

Die Stadt Zürich werde fünf Wochen lang zu einer Werbeplattform für den homosexuellen Lebensstil umfunktioniert und wende sich damit «vom Segen Gottes ab», sagte Kantonsrat Welz. Völlig unverantwortlich sei deshalb, dass mit der Unterstützung durch Zürich Tourismus, der SBB und der Stadt Zürich «staatliche Sponsorengelder» in diesen verwerflichen Anlass flössen. «Gott schenke Befreiung aus der Homosexualität», rief er vor konsternierten Zuhörern in den Saal.

Glücklicherweise kann man Geschenke umtauschen.

Züricher Assoziationsketten

17 Apr

zurich-polizeiNennt mich spießig. Nennt mich konservativ. Nennt mich prüde. Nennt mich heteronormativ…

Aber dieses Plakat der Züricher Polizei finde ich blöd.

Bourgeois-Bohème – Dieses Jahr in Zürich

4 Feb

Wäre ich nicht so ein armer, zwangsläufig tief in der Hauptstadt der Bundesrepublik verwurzelter Mensch, würde ich dieses Jahr wohl einen Abstecher nach Zürich unternehmen. Dort findet im Mai und Juni dieses Jahres der Europride statt, ein Event, welches vor allem durch Schweizer Evangelikale bekannt gemacht wurde, die sich wortgewaltig echauffieren, dass gut einen Monat lang niemand in der Stadt Zeit dafür finden wird, sich fortzupflanzen.

Der Europride bietet sich an, um der größten Stadt der Eidgenossenschaft seine Aufwartung zu machen und ich bin sicher, dass es mir dort gefallen würde: Nicht zu groß, bürgerlich, gediegen, wunderschön; genau das Richtige also, um sich von der irren Stadt in der märkischen Tiefebene zu erholen. Und dann noch die Kampagne des Züricher Touristenvereins, darauf angelegt, Homos in die Stadt zu locken…

Legen wir die Politik also mal kurz zu den Akten und betätigen uns, ganz subjektiv, als Kulturkritiker: Weiterlesen

Heute schon eine Familie zerstört?

16 Dez

Nächstes Jahr wird in der Limmat-„Metropole“ Zürich der „Europride“ stattfinden. Und alle sind dafür: der Stadtrat, die städtische Wirtschaft und die Bevölkerung. Na ja, nicht ganz, die üblichen Verdächtigen innerhalb der Bevölkerung machen bereits jetzt ein fürchterliches Gewese. Auf ihrer Homepage erklärt uns die „Familienlobby Schweiz“ detailliert, was sie vom Europride hält. Nämlich gar nichts:

100’000 Schwule und Lesben sollen im Rahmen der EuroPride im Juni 2009 auf Zürichs Strassen paradieren. Laut Tages-Anzeiger sind die Organisatoren bei Stadtpräsident Elmar Ledergerber (SP) und Stadträtin Esther Maurer (SP) auf grosses Wohlwollen gestossen (TA 9. Jan. 2008, S. 51). Auch Zürich Tourismus und Unique Flughafen Zürich heissen die Massen herzlich willkommen (Homepage der Organisatoren).

Unglaublich! Ledergerber und Maurer! Was ist nur aus der guten, alten Sozialdemokratie geworden? Weiterlesen

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