Tag Archives: Evangelikale Sauertöpfe

Über die Verwechslung von selbstbestimmter Sexualität mit Vergewaltigung

25 Jun

Eine von der Stadt Gießen und „pro familia“ gemeinsam ins Leben gerufene Kampagne will erreichen

dass jeder Mensch sein Grundrecht wahrnehmen kann, seine sexuelle Orientierung und seine sexuellen Beziehungen frei zu wählen und sein Leben entsprechend zu gestalten.

Das ist zwar ein wenig albern und Wasser auf die Mühlen der evangelikalen Sauertöpfe, die ja tatsächlich an die freie Wahl von sexuellen Orientierungen zu glauben scheinen und daher auch immer wieder Schwulen und Lesben nahelegen, sich für die Heterosexualität zu entscheiden. Doch das ist einfach nur dekonstruktivistischer Bullshit. Ebenso wenig wie ich mir meine Hautfarbe auswählen kann, ist es möglich, die sexuelle Orientierung frei zu wählen. Sinnvoller hätte man in Gießen das Recht postuliert, seine sexuelle Orientierung frei zu leben. Aber im Großen und Ganzen argumentiert man seitens der Kampagne mit dem Namen „Liebe wie du willst“ durchaus vernünftig: Weiterlesen

Genitalverbot

4 Mai

Die evangelikale Empfehlung für Anal-Sex war noch eindeutig. Was hingegen Dieter Müller vom Vorstand der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche genau meint, bleibt der Phantasie des Lesers überlassen: Weiterlesen

Wie ein mutiger heterosexueller Löwe auszog, die bösen schwulen Kaninchen zu besiegen

31 Mai

Immer wieder lustig: Wenn wir über schwulenfeindliche Bestrebungen des Islam berichten, kommen Linke daher und kriegen einen Herzkasper, weil wir so „undifferenziert“, „rassistisch“ und „islamophob“ sind. Man sollte doch lieber, so der Ratschlag, schwulenfeindliche Christen aufs Korn nehmen; denn im Gegensatz zu denen, haben Moslems grundsätzlich gar nicht wirklich was gegen Schwule, und wenn dann nur, weil wir Westler ihnen das beigebracht haben bzw. weil viele Moslems in Neukölln die Schule abbrechen.

Wendet man sich allerdings den Christen zu, jammert die Rechte herum, wir würden den Islam nicht genug kritisieren:

Der Blog [GayWest] scheint sich augenscheinlich auch als islamkritisch zu geben. Okay, hinter der Anonymität der Blogosphäre fällt dies leichter. Wie es auf Seiten der Homo-Lobby offiziös so üblich ist, wird nämlich lieber auf diejenigen eingetreten, die eh schon am Boden sind (Christen), während wahre Bedrohungen für bunte Homobestrebungen, wie der Islam z.B., unterwürfig ausgeblendet werden.

So unterwürfig, wie bspw. hier, hier und hier. Immer wieder faszinierend auch, dass unsere Kritiker, die Beiträge offenbar gar nicht gelesen haben: Weiterlesen

Evangelikale Postmoderne

24 Mai

Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) hat

erstmals ihre politischen Grundüberzeugungen im Zusammenhang veröffentlicht

und will damit

über die gesellschaftlichen Ziele der Bewegung informieren.

Die gesellschaftlichen Ziele der Bewegung würden bisher nicht immer sofort verstanden:

Manche aktuelle Kritik an den ‚Evangelikalen‘ in den Medien, die einseitig einzelne Aspekte unseres gesellschaftlichen Engagements aus dem Zusammenhang reißen und damit falsch interpretieren,

so DEA-Generalsekretär Hartmut Steeb, der offenbar den Unterschied zwischen Singular und Plural noch nicht beherrscht,

erfordern eine umfassendere Stellungnahme dessen, was uns wichtig ist.

Was dann allerdings umfassend zum Thema Homosexualität erklärt wird,  läßt sich kaum anders als widersprüchlich interpretieren: Weiterlesen

Wir machen einen Runden Tisch

8 Mai

Da wir Homos so nett, lieb, kuschelig und tolerant sind, werden wir uns nun also am 12. Mai mit Vertretern der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge, die den Kongress in Marburg ausrichten – und in deren Reihen natürlich nicht etwa die Heilung von Homosexualität propagiert wird, sondern lediglich nach dem roten Faden der Identität gesucht wird, der allerdings selbstverständlich nur dann richtig rot ist, wenn man heterosexuell ist, was man andernfalls unbedingt ändern muss -, zusammensetzen und darüber beraten

„wie man ein vernünftiges Verhältnis zwischen Evangelikalen und Schwulenverbänden organisieren kann“

Die Frage, die hier anmutet wie der Stein der Weisen, ist allerdings recht einfach zu klären. Die Evangelikalen sollten die Homos einfach in Ruhe lassen (mehr verlangt man ja gar nicht) und sich um wirklich wichtige Dinge kümmern. Zum Beispiel um die Armut in Afrika. Am Besten vor Ort.

Regli im Widerstand

6 Mai

Nun hat er begonnen, der Europride in Zürich. Alle sind glücklich. Nur einer nicht: Daniel Regli, seines Zeichens Abgeordneter der Schweizerischen Volkspartei (SVP) und Chef der obskuren „Familienlobby„. Was hat er nicht schon alles getan um die Schwulen aus Zürich hinauszubefördern: Im Internet darauf hingewiesen wie scheiße Homos sind. Protestbriefe geschrieben um zu erklären, wie scheiße Homos sind. Flyer verteilen lassen, auf denen steht, wie scheiße Homos sind.

„Schwule Arschlöcher“, so Regli, würden einen Feldzug gegen die „traditionelle Familie“ führen, natürlich unterstützt von „linken Meinungsmachern“, und für einen „Lebensttil“ werben, der „erwiesenermassen in großes Unglück stürzt“. Voll scheiße eben: Weiterlesen

Beten für die Homos

4 Mai

Die Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF) hat zu einem Gebt aufgerufen um Marburg vor den Homos zu retten und Christl Vonholdt als neue Quasi-Göttin zu preisen:

„Wir bitten, im Gebet an den Kongress und die verletzten Menschen zu denken. Es wäre so gut, wenn etwas von Gottes Weite und Liebe deutlich würde, von seinem Versöhnungsangebot, das weit über alle Lehrfragen hinausreicht, und das für uns alle, für alle Marburger Bürger und für alle Mitglieder des Lesben- und Schwulenverbandes gilt.“

Man lasse die VEF ruhig beten, denn solange sie damit beschäftigt ist, haben Homos nichts zu befürchten. Ich sehe allerdings schon die ersten Heteros an der Front, um zu erklären, diese schleimige Fürbitte beweise doch nur, wie lieb und nett die Evangelikalen seien und dass es doch eigentlich die Homos seien, die permanent anderen die Toleranz versagen, die sie selbst beständig lärmend und aufdringlich einfordern. Nun ja, auch diese Leute lasse man palavern. Denn warum sollten Schwule auf die Option verzichten, ein gegen sich gerichtetes Übel abzustellen?

Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal …

28 Apr

Stefan Heck, Marburg-Biedenkopfer Bundestagskandidat der CDU hat sich zu dem für Mai in seiner Heimatstadt geplanten Evangelikalenkongreß zu Wort gemeldet. Heck zeigt dabei eine erschreckende Unverfrorenheit, sich zu Themen zu äußern, von denen er nach eigenen Angaben gar keine Ahnung hat:

Ich kann die Inhalte des Kongresses und die Beiträge der Teilnehmer nicht beurteilen.

Das hält ihn allerdings nicht davon ab, sich umso deutlicher zu positionieren:

Ich habe den Eindruck, dass hier interessierte rotgrüne Kreise versuchen, die christlichen Kirchen als radikale Fundamentalisten darzustellen.

Offenbar kann Heck auch die Herkunft der Teilnehmer nicht beurteilen, diese nämlich kommen eben aus dem fundamentalistischen Spektrum und keineswegs unspezifisch aus „den christlichen Kirchen“. Ob sein Vorwurf auch für seine Parteikollegin von der Leyen gilt, deren Ministerium im letzten Jahr anläßlich des Christivals erklärte, Weiterlesen

Halluzination und Homosexualisierung

27 Apr

Evangelikale Kompetenz in Sachen Internet sieht anders aus:

Den Grund für diese Unterdrückung sieht White in dem Versuch, die Gesellschaft homosexualisieren zu wollen. Eine solche Interpretation dürfte bei Vertretern der Lesben – und Schwulenbewegung vermutlich auf einigen Widerspruch stoßen. Verständlich und zulässig erscheint eine solche These jedoch mit Blick darauf, dass sich Teile der Schwulenbewegung in einer Form präsentieren, die den Eindruck einer Homosexualisierung vermittelt. So ist in einem Blog unter der Überschrift „Shocking! – Britain goes gay By Adria“ im Portal „Gay West“ zu lesen:

Armer Adrian, wo haben die Dein „n“ gelassen? Morgen heißt es dann sicher wieder, Schwule erkenne man daran, dass sie sich Frauennamen geben.

„Egal ob CDU in Deutschland, die Republicans in den USA und nun auch noch die Tories in Großbritannien, überall in diesen Parteien wimmelt es von Homo-Initiativen, Homo-Gruppen, Homo-Sympathisanten und sogar leibhaftigen Homos, bereit sich ins Getümmel zu stürzen und die linke Meinungsführerschaft auf diesem Gebiet, quasi in einem Überraschungsangriff von hinten, zu brechen. …
Wer hätte jemals gedacht, dass sich eine konservative Partei, die ansonsten in der Reproduktion den Grundstein ihrer Macht sieht, weil ja nur so “die Gesellschaft”, also der Staat, am Leben bleibt, so
warme Worte für Gebär- und Zeugungsverweigerer findet

Solche Entwicklungen werden durch Blogs der Schwulenbewegung wie den Blog „Verschwulung der Welt“ bildhaft illustriert (siehe Grafik  aus dem WordPress Blog „Die Verschwulung der Welt).

„Verschwulung der Welt“? Ein Tag bei WordPress, kein Blog. Das müßte für bibeltreue Christen einfach nachvollziehbar sein. Ein Blog kommt schließlich nicht vor in der Bibel, ein Tag dagegen schon, am siebten ruhte Gott.

Bemerkenswerter noch aber als die zweifelsohne vorhandene terminologische Unkenntnis ist der Inhalt des inkriminierten Zitats. Weiterlesen

Ethik eines Ungläubigen

20 Apr

Nachdem uns Bischof Mixa zu Ostern bereits erklärt hat, dass jeder der nicht an Gott/Jesus glaubt, zwangsläufig zum Nazi oder Kommunist werden muss, hat nun auch der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb,  die These aufgestellt, dass die Welt ein besserer Ort wäre, wenn alle nur Gottes Regeln befolgen würden. Welche Regeln und welcher Gott denn nun genau gemeint seien, ließ Steeb relativ offen, die zehn Gebote  aber seien schon mal ein guter Anfang: Weiterlesen

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