Tag Archives: Evolutionsbiologie

Ist Homophobie normal?

25 Jan

Nachdem ich eine Zeit lang mit der Idee geflirtet habe, Geschlechterrollen seien weitgehend kulturell bestimmt, bin ich mittlerweile wieder auf der anderen Schiene gelandet. Als Biologie im Herzen, ist es für mich im Grunde genommen nicht tragbar, einer These zuzustimmen, die behauptet, der Mensch komme als geschlechtsloses Neutrum zur Welt, welches lediglich durch kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse zum Mann oder zur Frau gemacht wird. Dabei lässt sich bei allen höheren Säugetieren, insbesondere bei Affen, klar erkennen, dass Männchen und Weibchen sich im Verhalten unterscheiden. Warum sollte das beim Menschen anders sein, der schließlich auch nur ein Affe ist?

Natürlich hat der Mensch als kulturelles Wesen eine Fülle von Möglichkeiten, seine Geschlechtsrolle auszugestalten, aber bestimmte Grundmuster scheinen in der Tat determiniert zu sein, was auch logisch ist, wenn man sich vor Augen hält, warum es überhaupt Geschlechter gibt: zur Mischung des Genpools zum Zwecke der Reproduktion. Und man kann sich der Tatsache schlechterdings nicht verschließen, dass – rein biologisch versteht sich – Männer zum Besamen da sind und Frauen zum gebären und dazu, den Nachwuchs über die ersten kritischen Monate zu helfen, weil eben nur Frauen in der Lage sind, die Neugeborenen mit Nahrung zu versorgen, sie also zu stillen, bzw. um es biologisch auszudrücken, zu säugen.

Wenn es den Mann aber zum Besamen gibt (wozu sollte es ihn als Mann auch sonst geben?) und die Frau zum Gebären und Säugen (und wozu sollte es sie als Frau sonst geben?), wenn also nur der Mann besamen und nur die Frau gebären und säugen kann, dann ist es doch nicht unlogisch zu behaupten, dass diese unterschiedlichen Aufgaben sich auch in bestimmten, biologisch verankerten, unterschiedlichen Verhaltensmustern wiederspiegeln.

Ich habe keine Ahnung ob diese Verlautbarungen meinerseits Schockwellen durch unsere Leserschaft jagen werden, mit Befremden werden sie sicherlich von denen aufgenommen werden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Geschlechter zu dekonstruieren oder zu beweisen, dass es so etwas wie Zweigeschlechtlichkeit nicht gibt.

Mit einem dieser Exemplare, einem gewisser „Jason“ hatte ich kürzlich einen kurzen Schlagabtausch auf dem Blog „Alles Evolution“. In diesem Schlagabtausch habe ich mein Herz sprechen lassen und all das ausgebreitet, was ich vor einigen Jahren nicht einmal mir gegenüber eingestanden hätte.

Ich begann unseren dualen Schlagabtausch mit folgenden Worten: Weiterlesen

Warum tun sich Menschen mit Homosexualität so schwer?

2 Jul

In einem meiner letzten Beiträge habe ich in einem Kommentar die Vermutung geäußert, dass Homosexualität niemals vollständig akzeptiert werden wird, und dafür verschiedene Gründe angeführt. Diese Gründe möchte ich im Anschluss noch mal ein wenig präzisieren.

Vorneweg ein Hinweis: Eigentlich verabscheue ich Disclaimer, aber in diesem Falle erscheint es mir angebracht, da mir bewusst ist, dass dieser Beitrag dazu geeignet sein kann, schwulen- und lesbenfeindliche Meinungen und Handlungen zu begründen oder zu rechtfertigen. Das liegt selbstverständlich nicht in meiner Absicht. Auch soll dieser Beitrag nicht dazu dienen, dem fortwährenden Kampf von Schwulen und Lesben um Akzeptanz eine Absage zu erteilen, oder in Resignation zu verfallen. Aber wenn ich etwas noch mehr verabscheue als Disclaimer, dann sind es Denkverbote und Meinungstabus, auch wenn diese gut gemeint sind.

Im Grunde genommen, so sollte man sich denken, ist die Sachlage doch ganz einfach. Zwei Menschen lieben sich, mögen sich, haben Sex miteinander. Wo liegt da das Problem? Was kann an Liebe schlecht sein? Was an Begehren? Was am Sex? Nun, prinzipiell nichts. Doch warum dann diese Abneigung gegenüber der Homosexualität? Warum diese Beklemmung, das Unverständnis, die Antipathie, dieser Hass, weil sich zwei Menschen gleichen Geschlechts zueinander hingezogen fühlen?

Ich glaube, dass die Gründe hierfür eigentlich ziemlich banal sind. Banal, aber ungeheuer wirkungsmächtig. Weiterlesen

Die Evolution der Schwulität unter besonderer Berücksichtigung der Islamisierung Österreichs

26 Sept

Sind Schwule in Gefahr, weil der Islam in Europa wächst? Das habe ich auch mal geglaubt, mittlerweile sehe ich das Ganze um Längen gelassener. Auch Moslems sind schließlich Menschen und damit anfällig für die freiheitliche Dekadenz, für die Reize von Sex, Drugs and Rock’n Roll (wahlweise Techno, House oder was auch immer die Jugend heute so hört).

Dass man Kopftücher für albern und die Burka für eine Obszönität hält, ist eine Sache – klar ist allerdings, dass individuelle Freiheit bedeutet, dass Frau – und natürlich auch Mann – das Recht hat, ein Kopftuch und eine Burka zu tragen. Alles andere macht keinen Sinn. Weiterlesen

Heteros als Übermenschen

23 Mär

Achtung: diesen Beitrag könnten einige Menschen anstößig oder diskriminierend finden. So ist er aber nicht gedacht.

schreibt ein gewisser Sebastian Schertel auf seinem Blog, der uns Einblicke in seinen Kopf gewähren soll. Und worum geht es? Na, um die von Heteros jedweder Coleur seit jeher gestellte Frage, warum es überhaupt Homos gibt, wenn die doch voll nicht für Nachwuchs sorgen (können!) und somit doch schon längst ausgestorben sein müssten, was sie aber nicht sind, weshalb man sich schon mal Gedanken machen muss, warum es Homos überhaupt gibt.

Alles bereit? Na denn, Sebastian, schieß mal los: Weiterlesen

Gender Studies im Vatikan

23 Feb

Männer und Frauen sind ja so unterschiedlich. Oder?

Die amerikanische Psychologieprofessorin Janet Hyde etwa (Universität von Wisconsin in Madison) hat in einer groß angelegten Meta-Studie 46 Untersuchungen zu Unterschieden zwischen den Geschlechtern aus den vergangenen 20 Jahren neu ausgewertet. Professor Hyde beschäftigte sich mit insgesamt 120 Geschlechterklischees. Eine wissenschaftliche Bestätigung für populäre Annahmen über Geschlechtsunterschiede konnte sie dabei nur selten finden. In vielen Bereichen fanden sich überhaupt keine signifikanten Unterschiede.

Aber Männer sprechen doch pro Tag viel weniger als Frauen. Weiterlesen

Keine Lust auf Integration?

24 Nov

Aktuelle Daten über homophobe Hassgewalt in den Niederlanden bringen die queer.de Redaktion zu einer erstaunlichen Erkenntnis. Demnach

stellten islamisch orientierte Migranten nicht die Hauptgruppe unter den Tätern: Bei nur 16 Prozent der Täter handele es sich um „Nicht-Weiße“, heißt es in der Statistik. Die große Mehrheit der Täter seien eingeborene Niederländer.

Keine Ahnung, wie man bei queer.de darauf kommt, dass islamisch orientierte Migranten stets „Nicht-Weiße“ seien oder darauf, dass eingeborene Niederländer nicht auch islamisch orientiert sein könnten. Nicht umsonst gibt es schließlich den Terminus „mit Migrationshintergrund“, womit weder eine Aussage über die Hautfarbe noch über das Geburtsland des Bezeichneten getroffen ist. Doch die größte Gefahr für Schwule droht sowieso von ganz anderer Seite, wie ein Kommentator erkannt hat. Weiterlesen

Mr Long Dong

24 Okt

Welche sexuelle Orientierung Schauspieler Will Smith aufweist, ist mir herzlich egal. Die Chefin einer amerikanischen Escort-Agentur sah das anders und erzählte einem Journalisten, dass Smith in ihrem Institut regelmäßig Männer gebucht habe. Dabei habe er sich Diskretion erbeten, was der Geschäftsfrau offenbar herzlich egal war. Die Reaktionen auf die Meldung bei queer.de reichten von Relativierung ob der Ignoranz gegenüber der

Finanzkrise Weiterlesen

Das Wort zum Sonntag (05.10.08)

5 Okt

Hätte Gott Moses die Zehn Gebote nicht auf Steintafeln präsentiert, sondern per E-Mail verschickt, würde das dritte Gebot wohl lauten: „Gedenke des Sabbattages und halte dich an einem Tag in der Woche fern von deinem Blog.“ Weiterlesen

Voll schwul: US-TV

27 Sept

Innerhalb eines Jahres hat sich einer Studie zufolge die Zahl der Homosexuellen in Fernsehserien der großen US-Networks verdoppelt.

Wenn das so weiter geht… Na gut, die genauen Zahlen:

Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle machten derzeit 2,6 Prozent aller Figuren in fiktionalen Serien aus. Im letzten Jahr lag der Anteil bei nur 1,1 Prozent (2006: 1,3 Prozent).

Könnte mal jemand hochrechnen, wie lange es, wenn das in dem Tempo weiter geht, dauert, bis 100 Prozent erreicht sind?

Homosexualität ist Pädophilie unter Erwachsenen

24 Jul

Die Situation in Ungarn nach der Eskalation bei der diesjährigen CSD-Parade beschreibt ein ausführlicher Beitrag auf hagalil unter dem Titel

Freie Bahn für die Feinde der Demokratie.

Deutlich wird dabei, dass es sich bei den Angriffen auf die Parade längst nicht mehr um die bloß verbale Äußerung von Abneigung gegenüber Schwulen handelt:

Kurz vor der Parade wurden auf den Hinweis von Nachbarn hin, die seltsame Gerüche aus einer sonst leer stehenden Wohnung bemerkten, sechs Männer festgenommen, die – dem Augenschein nach einige hundert – Eier mit Säure gefüllt hatten. Auch Chemikalien unbekannter Zusammensetzung, Säureflaschen und Behälter mit entzündlichen Materialien wurden sichergestellt.

Erschreckend ist die Tatsache, dass sich der Hass gegen Schwule – und Juden – offenbar durch alle Altersgruppen zieht und auch vor Polizisten und Rettungskräften nicht halt macht: Weiterlesen

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