Tag Archives: Homosexualität und Sport

Idrissou sagt „sorry“

5 Mai

Niemand sollte nachtragend sein, wenn es nicht nötig ist. Insofern kann man die Episode um den Fußballspieler Mohamadou Idrissou als erledigt betrachten. Dieser hat sich nämlich für seine homophoben Aussagen entschuldigt:

Über seine Aussagen vom Montag, er sei männlich, nicht schwul, sagte er, das sei nicht schwulenfeindlich gemeint gewesen: „Das sollte so nicht rüberkommen. Wenn das der Fall war, dann tut mir das leid.“

Schwamm drüber? Prinzipiell schon! Allerdings gibt es da doch etwas, das mich verwundert: Weiterlesen

Sport schwul

2 Mai

Aus der Welt des Sports gibt es einiges zu vermelden: So hat sich der Basketballer Jason Collins als erster NBA-Spieler als schwul geoutet. Und erntet dafür fast überall nur Anerkennung:

Collins, 34 Jahre alt, 2,13 Meter groß, 116 Kilogramm Lebendgewicht, hat sich in einem Magazinaufsatz als erster aktiver Basketballprofi dazu bekannt, schwul zu sein – und wurde so über Nacht von einem alternden, kaum mehr eingesetzten und fast unverkäuflichen Hinterbänkler der Washington Wizards zum bewunderten Helden.

Die Stars der NBA verneigen sich vor dem Mann im Twittertakt. Kobe Bryant vermeldete etwas verquer: „Stolz auf Jason Collins. Ersticke nicht daran, wer Du bist, nur wegen der Ignoranz der anderen. Mut! Unterstützung!“

Die Welt des männlichen Mannschaftssport gilt als schweres Pflaster für offen schwule Männer. Umso erfreulicher, dass das Coming-out von Collins, kaum negative Reaktionen hervorgerufen hat. Wer hätte das vor zehn, vor fünf Jahren vermutet? Weiterlesen

Menschenfeindlich, amoralisch, boshaft und satanisch

27 Jun

Nigerias Fußball-Nationaltrainerin Eucharia Uche findet, dass Homosexualität „eine dreckige Sache“ ist. Nun gut, etwas anderes ist als Repräsentantin eines der übelsten Versagerländer der Welt, auch kaum zu erwarten. Die Süddeutsche Zeitung findet zu dieser Ansicht jedenfalls wohltuend klare Worte: Weiterlesen

Das Opfer muss gehen

9 Sept

Auch in Frankreich beschäftigt man sich schon einige Zeit mit der Thematik Homosexualität im Fußball. Bislang allerdings setzt man dort auf die Lösung, die nicht-heterosexuellen Elemente, ganz einfach zu verbannen: Weiterlesen

Was du schon immer über die Gay Games wissen wolltest – und nie zu fragen wagtest

2 Aug

Am Samstag haben die Gay Games in Köln begonnen, und alle Schwulen, Lesben, Transen, Bisexuellen, Intersexuellen, Queers, Deers, Peers und Beers freuen sich. Nur einer nörgelt – wie üblich: Adrian.

Na ja, nicht ganz, es ist nicht so, dass sich Adrian nicht freut – immerhin ist der süße Matthew Mitcham bei den Spielen anwesend – doch er hat einige ungehörige, respektlose Fragen bezüglich der Veranstaltung, weil es da einige Dinge gibt, die er einfach nicht begreift, bzw. Dinge, die er schon begreift, über die er sich aber einfach nur lustig machen will – auf seine unnachahmliche, herzige, liebevolle Art natürlich.

Frage 1 Weiterlesen

Prügelgeil und scharf auf HIV: Schwule im Fußball

20 Nov

Homosexualität unter Fußballern? Großes Tabu, wir wissen es. Unter „gewaltbereiten Fans“ scheint das anders zu sein, zumindest wenn man „66/67“ glauben darf, der gestern in die Kinos kam. Mitten drin:

der schwule Otto (Christoph Bach), der seine Kicks nicht nur bei Prügeleien sondern auch beim Sex mit HIV-Infizierten sucht.

Vielleicht sollten wir das als einen Anfang betrachten. Vor einigen Jahrzehnten waren Schwule im Kino auch stets tragisch oder komisch, Opfer oder Täter, Kinderschänder oder Tunten. Nur niemals normal. Ob man in 40 Jahren auch in deutschen Fußballfilmen so weit sein wird, Schwule als ganz normale Menschen zu zeigen? Muss vorher das Schwulsein im Fußball normalisiert werden oder wird das eher eine Folge der Normalisierung im Film sein?

Wann ist ein Mann ein Mann?

15 Nov

Ehrlich gesagt habe ich mich in den letzten Tagen ein wenig geärgert, dass der Tod von Robert Enke landauf landab in nicht wenigen Zeitungen dazu genutzt wurde zu fordern, doch endlich Tabus innerhalb der Welt des Fußballs zu brechen, namentlich „Depressionen und Homosexualität„, so als wären es siamesische Zwillinge.

Dass Depressionen ein Tabuthema im Fußballmilieu sind, geschenkt, denn diese Sportart lebt nun einmal von Klischees über Männlichkeit und Machotum. Ein Fußballer hat nun mal keine Probleme zu haben, weil Fußballer nun mal echte Männer sind und echte Männer nun einmal keine Probleme haben, die sie nicht mit Kraft und männlicher Entschlossenheit lösen können. So einfach ist das. Weiterlesen

Ein echtes Schätzchen

3 Nov

Diejenigen, die bislang noch niemals etwas von Arkadiusz Onyszko gehört haben, dürfen sich glücklich schätzen. Bis jetzt! Denn dieser, durchaus nicht unattraktive Mann, ist Fußballspieler beim dänischen Verein FC Midtjylland. In dieser Eigenschaft hat der gebürtige Pole kürzlich seine Autobiografie mit dem bezeichnenden Titel „Fucking Polack“ veröffentlicht. Anstatt sich allerdings über diesen Weg zu outen, und der Welt endlich den ersten aktiven offen schwulen Fußballspieler zu präsentieren, greift er ganz tief in genau jenes Klo, das vor ihm schon so viele benutzt haben: Weiterlesen

Outing auf grünem Rasen

23 Okt

„Homosexualität ist die Basis jeglichen Wissens.“

Nun ja, der Spruch ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber seitdem ich mich blogmäßig mit den Thema beschäftige, stoße ich auf Dinge, die ich vorher nicht kannte, die mir fremd waren und von denen ich bislang nicht wusste, dass es diese überhaupt gibt. Wisst Ihr, liebe Leser, z.B., was „Hurling“ ist? Nun, eine ziemlich aktionsfreudige Sportart, ein bisschen wie Fußball, nur eben mit mehr Action.

Gemeinhin wird diese Sportart mit „echten Männern“ in Verbindung gebracht, also mit solchen Prachtexemplaren, die literweise Bier aus Eimern saufen, sich höchstens einmal die Woche waschen und im Stehen pinkeln, natürlich ohne hinterher die Klobrille sauber zu machen. Rein vom Vorurteil her, sind Schwule in diesem Sport also undenkbar.

Doch wie das Leben so spielt; die Realität hält sich nicht an Vorurteile: Weiterlesen

Voll die schwulen Bälle

13 Okt

Wer am morgigen Tag das Bedürfnis verspürt, unserer Nationalelf dabei zuzuschauen, wie sie Finnland in Grund und Boden spielt, den erwartet zusätzlich ein ganz besonderes Schmankerl. Denn das WM-Qualifikationsspiel steht unter dem Motto „Gegen Homophobie im Fußball“:

Vor dem Spiel setzen sich Fanvertreter und Experten mit DFB-Präsident Theo Zwanziger sowie DFB-Sicherheitsbeauftragter Helmut Spahn im Mannschaftshotel der Deutschen Nationalelf zusammen und werden eine gemeinsame Erklärung „Gegen Diskriminierung im Fußball“ unterzeichnen. Zwar verschwindet Homosexuellen-Hass nicht direkt nach dieser Gesprächsrunde aus den Köpfen, weiß Dirk Brüllau, Sprecher der Queer Football Fanclubs (QFF). Allerdings sei dieser Austausch einer der ersten auf diesem Niveau. [Link im Original, Adrian]

Ein guter Start. Da darf man gespannt sein, welche Aktionen während des Spiels geplant sind…

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