So ungefähr ließe sich wohl das Niveau der Diskussion zusammenfassen, die sich nicht nur in Österreich an den Todesumständen Jörg Haiders entzündet hat. Noch am Tag der Beerdigung des Rechtspopolisten gab es Unruhe im Alpenland:
Vor dem Szenecafé Stadtkrämer, einem Schwulentreff in Klagenfurt, spielen sich hässliche Szenen ab. Ein ausländisches Fernsehteam, das vor dem Lokal dreht, wird bedroht. Was davon zu halten sei, dass sich Jörg Haider vor seiner Todesfahrt im Stadtkrämer einen angetrunken habe, will der Reporter wissen. „Hauen Sie ab, bevor ich es mir anders überlege“, schimpft ein Mann in Kärntner Tracht und schüttelt erzürnt den Kopf.
Man kennt ja schließlich die Machenschaften von denen, die einem anständigen Österreicher das Leben schwer machen:
Wilde Verschwörungstheorien über den Unfalltod Haiders kursieren. Der Alkohol sei ihm eingeflößt worden, schreiben anonyme Kommentatoren im Internet. Karlheinz Klement, wie Haider ein ehemaliger Politiker der nationalkonservativen Freiheitlichen Partei (FPÖ), brachte sogar den israelischen Geheimdienst Mossad ins Spiel. Klement hatte in Österreich einst für Empörung gesorgt, als er Homosexualität als „Kultur des Todes“ bezeichnete.
Und wie Haider in den Phantasien des braven Bürgers noch für den Alkoholexzess nicht selbst verantwortlich gewesen sein kann, so kann auch eine homosexuelle Orientierung nicht seine Schuld gewesen sein. Weiterlesen →
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Schlagwörter: Alkohol, Österreich, ÖVP, BZÖ, Die Entschwulung der Welt, FPÖ, Homosexualität ist keine Qualifikation, Homosexualität und Konservatismus, Jörg Haider, Karlheinz Klement, Kärnten, Klagenfurt, Mossad, Rechtskomitee Lambda
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