Ein Volksentscheid, genannt „Poposition 8“, war gegen die Homo-Ehe ausgefallen.
Ein Verbot, das richtig ist
3 OktIch bin kein Freund von Verboten. Aber Kalifornien hat meiner Meinung nach richtig gehandelt:
Bisher erlaubten die Gesetze Kaliforniens die psychologische Therapie zur „Umerziehung“ homosexueller Jugendlicher unter 18 Jahren. Wie Foxnews jetzt meldete, hat der Gouverneur Jerry Brown jetzt ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet, welches am 1. Januar 2013 in Kraft tritt und eine psychologische Behandlung bei Jugendlichen verbietet. Brown wies ausdrücklich darauf hin, dass Homosexualität keine Krankheit sei.
Falsch an zitiertem Absatz ist natürlich, dass es sich bei den sogenannten „Konversionstherapien“ in irgendeiner Form um „psychologische Therapie“ oder „psychologische Behandlung“ handelt. Es ist schlicht und einfach Quacksalberei, angeboten von religiösen Dumpfbacken, die massive Schäden bei den Patienten hinterlässt und dazu dient, homosexuelle Menschen geistig zu verstümmeln und sie als krank, defizitär und wertlos zu brandmarken.
Gerade für schwule und lesbische Jugendliche ist eine solche „Behandlung“ fatal, sind diese doch in unserer heteronormativen Gesellschaft die verwundbarsten. Insofern kann man Kaliforniern nur dankbar sein.
Wir machen Geschichte
27 JulWährend im Bundesstaat New York Schwule und Lesben die Standesämter stürmen, um sich endlich legal das Ja-Wort geben zu können (so auch John Carroll und Michael Gallagher – sind die beiden nicht ein wunderschönes Paar?), kündigt sich an der Westküste ein neues Schlachtfeld an. In Kalifornien nämlich sollen künftig Schulbücher auch den Kampf der Homosexuellen um gleiche Rechte und ihre Anerkennung als Menschen thematisieren, ebenso, wie es mit der Bürgerrechtsbewegung der Schwarzen bereits getan wird.
Kaum verwunderlich allerdings, dass irgendwelche frustrierten Heteros in diesem Vorhaben, mal wieder den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören, weil schließlich – wie jeder weiß – die Thematisierung schwul-lesbischer Geschichte dazu führen wird, dass es immer weniger Heterosexuelle gibt. Weiterlesen
Gewonnen!
5 AugDer Bann der gleichgeschlechtlichen Ehe in Kalifornien, einschließlich des Volksentscheids über diesen Bann, ist verfassungswidrig. Die Demokratie, definiert als Volksherrschaft, hat somit eine schweren Schlag erlitten. Und das ist auch gut so!
Jetzt hält uns niemand mehr auf!
Ein schwuler Feiertag für alle!
15 OktDie Integration der islamischen Religion in den Mainstream der Gesellschaft ist eine äußerst diffizile Angelegenheit. An Vorschlägen, Tipps und Tricks wie die westlichen Länder dazu gebracht werden können, die Religion des Friedens besser verstehen zu lernen und ihr den gebürenden Respekt zu erweisen, mangelt es nun wirklich nicht. Hans-Christian Ströbele – allseits bekannter linksgrüner Grantelkopf und heldenhafter Kämpfer gegen den Einzug der westlichen Moderne in Kreuzberg – wärmt nun eine seiner Lieblingsideen wieder auf: ein islamischer Feiertag muss her.
„Ein gesetzlicher Feiertag wäre ein gutes Zeichen, dass wir den Islam als Weltreligion ernst nehmen“, sagte Ströbele der „Passauer Neuen Presse“ zufolge.
An sich ist das ja eine gute Idee. Die Frage ist bloß: Warum lediglich der Islam? Weiterlesen
Carrie – Eine Geschichte von Liebe und Leid
23 SeptLangsam weiß man nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll. Carrie Prejean, unschuldiges Opfer der Schwulenmafia, lässt sich vor illustrem, rechtskonservativem Publikum als Kämpferin für Gott, die Wahrheit und Heterosexualität feiern:
Nach dieser Rede steht nun zweifelsfrei fest: Diese Frau ist dumm; schlicht und ergreifend dumm.
Barbie strikes again
1 SeptCarrie Prejean, die sich mit den Schwulen dieser Welt angelegt hat, Zweite bei den amerikanischen Miss-Wahlen wurde und schließlich in ihrer Eigenschaft als Miss California gefeuert wurde, weil sie Vertragsbedingungen nicht einhalten wollte; jenes All-American Barbiegirl also, läutet nun eine neue Schlacht ein. Nicht mehr Miss California zu sein, lastet schwer auf ihrem Haupt und deshalb hat sie sich kurzerhand überlegt, ihre ehemaligen Arbeitgeber zu verklagen. Warum? Nein, nicht weil sie ihren Arbeitsvertrag nicht lesen kann, sondern wegen einer schwulen Verschwörung im Hintergrund, einer Verschwörung die zum Ziel hat, ein armes Mädchen fertig zu machen, weil es sich stolz zur Ehe zwischen Mann und Frau bekennt:
„We will make the case that her title was taken from her solely because of her support of traditional marriage,“ her attorney, Charles LiMandri, said in a statement on Monday.
Herzlichen Glückwunsch, Herr Anwalt, da haben Sie sich ja einen Fall von ungeheurer Tragweite herausgepickt. Beauty-Queen gegen die Schwulen-Mafia. Anderen Anwälten wäre ein solcher Fall peinlich. Aber wahrscheinlich beherrscht Miss Prejean die Kunst, richtige Männer für ihre Dienste zu entlohnen.
Eine wirkliche Zivilgesellschaft
29 MaiDie USA beeindrucken mich immer wieder. Tausende sind nach dem Urteil des Obersten Gerichtshof von Kalifornien auf die Straße gegangen um erneut gegen die Ungleichbehandlung von Schwulen und Lesben zu demonstrieren.
Und Deutschland? Die Ungleichbehandlung unserer Partnerschaften – seit 2001 rechtlich institutionalisiert – schert offenbar niemanden. Nein, hier pilgert man lieber mit gekreuzigten Schweinen und Farbbeuteln nach Marburg, um wegen einer Handvoll evangelikaler Scharlatane, den antichristlichen Kulturkampf auszurufen.
Und wahrscheinlich werden wir immer noch mit Schweinen und Gummipuppen vor den Kirchen hocken, wenn unsere Kollegen in den USA längst den kirchlichen Segen erhalten.
California Nightmare
27 MaiProposition 8 ist gültig! Das Urteil des Obersten Gerichtshof von Kalifornien hat der Gepflogenheit einer Mehrheit seinen Segen gegeben, einer Minderheit Rechte vorzuenthalten, welche die Mehrheit selbstverständlich in Anspruch nimmt. Das ist die hässliche Seite der Demokratie. Und es ist wieder ein Grund mehr, die Ostküste der Westküste vorzuziehen.
Dennoch bleibt ein Trost. Die Zeit arbeitet für Schwule und Lesben. Das nächste Referendum, die nächste Entscheidung, kommt bestimmt.
San Franciscos Sündenbock
8 AprAuch wenn es zuweilen Spaß macht sich über linke Schwulenbewegte lustig zu machen – heißen sie nun Rosa von Praunheim oder „Apfelmaik“ -, ist es doch immer nur dann angebracht, wenn es angebracht ist. Nicht der Fall ist dies bei der Kritik, die Stephen H. Miller an San Franciscos Bürgermeister Gavin Newsom übt. Newsom ist ein Progressiver par excellence, der das konservative Amerika leicht auf die Palme bringen kann: ein Anhänger der Klimakatastrophe, der Reduzierung von Schusswaffen und eben auch der Homo-Ehe.
Er war es, der im Jahr 2004 Schwulen und Lesben per Verordnung erlaubte, sich in San Francisco trauen zu lassen. Er weiß was er an der Community der Stadt hat. Was das Thema Eheöffnung angeht, ist Newsom ein Verbündeter. Das er in anderen Fragen „zu links“ ist, sollte doch dann keine Rolle spielen, oder? Nicht für Miller. Weiterlesen
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