Die Katholische Kirche, in den letzten Monaten in die Defensive gedrängt, wagt den Gegenschlag und beweist in Gestalt des Internetportals „kath.net“ die Richtigkeit der Marxschen Formulierung, dass das gesellschaftliche Sein das Bewusstsein eines Menschen wesentlich bestimme. Die ewige Frage der Homosexualität bietet dafür ein anschaulichen Beispiel.
Es ist natürlich vollkommen logisch, dass Rom, als hierarchische, quasi autoritär geführte Organisation, mit einem Sexualbild, das im Wesentlichen auf Fortpflanzung angelegt ist, Homosexualität für nicht ganz okay halten muss. Auf der anderen Seite ist es nur folgerichtig, dass ein Schwuler, der den Zauber der Liebe am eigenen Leib erfährt, gar nicht verstehen kann, was an einer Beziehung zu einem Mann denn nun so verwerflich sein soll, nur weil man statt einer Vagina einen Schwellkörperschlauch zwischen den Beinen mit sich herum trägt.
Diese unterschiedlichen Ebenen des Seins machen es höchst schwierig, bei Diskussionen zwischen Homos einerseits und der offiziellen katholischen Lehrmeinung andererseits, zu einen halbwegs übereinstimmenden Konsens zu kommen. Weiterlesen
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