Tag Archives: Kulturkonservatismus

Die Storch und der Wurst

8 Okt

Die Fraktion der Grünen hat Thomas Neuwirth, besser bekannt als Conchita Wurst, zu einem Konzert auf der Esplanade Solidarność  beim EU-Parlament in Brüssel eingeladen. Dies sorgt für Irritationen bei konservativen Abgeordneten wie Beatrix von Storch (AfD). Statt Geld für ein Konzert mit Conchita Wurst auszugeben, sollte man lieber Geld für verfolgte Minderheiten im Irak ausgeben, so von Storch. Letztlich sei Neuwirth eben nur ein bärtiger Sänger in Frauenkleidern.

Und Beatrix von Storch ist letztlich nur eine Politikerin mit Make Up im Gesicht… Weiterlesen

Ist Selbstbestimmung schlecht?

22 Sept

Eckhard Kuhla schreibt in der „Freien Welt“

Auch in Niedersachsen sollen jetzt Kinder im Grundschulalter die Rollenbilder „Mann“ und „Frau“ hinterfragen. Das soll sie in die Lage versetzen, ihre sexuelle Identität selber zu bestimmen. 

Und was soll daran kritikwürdig sein?

 

Mit vor Scham rotem Kopf

31 Jul

Der männerrechtliche Verein Agens e. V. gilt vielen Maskulisten als besonders seriös. Warum, weiß ich nicht. Nicht nur sind viele Beiträge von Agens e. V. zutiefst kulturkonservativ, ich empfinde sie in ihrem Weltschmerz und ihrer pessimistisch-mahnenden Attitüde als geradezu schamhaft unerträglich. Und ich bin nicht mal ein Linker.

Schauen wir uns doch zum Beispiel den von Agens verlinkten Beitrag von Christian Hausen an, der den bezeichnenden Titel „Unredliche Genderlehre – Die Ideologie einer Minderheit initiiert eine Staatsideologie“ trägt. Ich gebe freimütig zu, dass alleine der Titel bei mir ein Augenrollen verursacht. Und selbstverständlich wurde ich nicht enttäuscht.

Hausen beginnt mit einem konzilianten Bekenntnis: Weiterlesen

Deine Familie ist nicht meine Familie!

3 Feb

In Frankreich hatten mehrere Tausend Menschen am gestrigen Sonntag wieder nichts Besseres zu tun, als gegen Beziehungs- und Familienformen zu demonstrieren, die ihnen nicht behagen:

Tausende Unterstützer der konservativen Vereinigung „Demo für alle“ sind am Sonntag in der französischen Hauptstadt auf die Straße gegangen, um gegen die Familienpolitik der sozialistischen Regierung zu demonstrieren. Sie protestierten unter anderem dagegen, Lesben ein Recht auf künstliche Befruchtung einzuräumen oder die Leihmutterschaft zu legalisieren. […]

Das Bündnis „Demo für alle“ stand an der Spitze der Protestbewegung gegen die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Frankreich. „Hollande, wir wollen dein Gesetz nicht“, riefen die Demonstranten, die nach eigenen Angaben das traditionelle Familienbild verteidigen wollen und der sozialistischen Regierung „Familienfeindlichkeit“ vorwerfen. In Lyon war für Sonntag eine weitere Großkundgebung geplant. Dort wurden nach Angaben der Behörden etwa 17.000 Teilnehmer erwartet.

Soso, die Demonstranten wollen also das „traditionelle Familienbild“ verteidigen. Doch wogegen muss dieses verteidigt werden? Weiterlesen

Dann geh doch nach Russland!

16 Jan

Manchmal kann ich mich nicht entscheiden, ob Kulturkonservative lächerlich, oder einfach nur nur peinlich sind. Meistens ist es wohl eine Mischung aus beidem:

Bundespräsident Gauck boykottiert jetzt die Olympischen Winterspiele in Sotschi. Warum? Vermutlich, weil Rußland es wagt, anders zu sein als Deutschland. Weil die ganze Welt so werden soll wie Westeuropa und Nordamerika – mit sinkenden Geburtenraten, mit sozialer Atomisierung, mit Dekadenz und Verblödung, mit religiöser Taubstummheit, mit ultrasozialistischem Regelungswahn und sinnlos explodierendem Konsum auf Pump.

Genau! Besser als im Westen ist es in Russland allemal. Da gibt es noch richtige Familien. Pressefreiheit. Kluge Leute. Religion. Freie Wirtschaft. Sparsamkeit. Und vor allem: keine Homos! Weiterlesen

Kaninchenfurz!

24 Nov

Jürgen Elsässer feiert seine „Compact“-Konferenz als „großen Sieg für die Meinungsfreiheit und die Familie„. Eher ein äußerst bescheidener Sieg, vor allem wenn man berücksichtigt, dass die Meinungsfreiheit für Elsässer und Konsorten nicht gefährdet ist (nur zur Erinnerung: die Konferenz hat stattgefunden, die Teilnehmer durften reden, „Compact“ ist nicht verboten).

Und was haben Familien in Deutschland eigentlich von diesem „Sieg“? Gibt es nun verstärkte finanzielle Unterstützung, bessere Schulen und Betreuungseinrichtungen? Werden Eheschließungen zunehmen, mehr Kinder geboren werden, die Scheidungsraten sinken? Kaum anzunehmen.

Alles in allem scheint die Konferenz eine ziemliche Null-Nummer gewesen zu sein. Weiterlesen

Gay West ist nicht die „schwule Community“!

16 Nov

Ich fühle mich in gewissen Sinne geschmeichelt, dass Jürgen Elsässer meinen bescheidenen Blogeintrag auf unserem bescheidenen Blog als Zeichen dafür sieht, dass innerhalb der „Schwulen-Community“ ein Dissens über den Umgang mit „Compact“ und der von seinem Magazin veranstalteten Konferenz herrscht.

Elsässer hat sicherlich nicht ganz Unrecht, wenn er schreibt: Weiterlesen

Gewitterfront oder Kaninchenfurz?

15 Nov

Am 23. November diesen Jahres wird in Leipzig eine Konferenz des Magazins „Compact“ stattfinden, die sich mit der „Zukunft der Familie“ in Europa beschäftigen wird. Die eher konservative Ausrichtung der Konferenz erkennt man einerseits an den Schlagwörtern „Familienfeindlichkeit, Geburtenabsturz, Sexuelle Umerziehung“ und andererseits an der Rednerliste, die unter anderem Berhard Lassahn, Elena Misulina und den Initiator der Konferenz, Jürgen Elsässer, umfasst.

Der gesamte Gestus der Konferenz lässt zu Recht vermuten, dass der tolerante westliche Umgang mit Schwulen und Lesben als Mitverursacher dafür genannt werden wird, warum Heteros immer weniger Kinder bekommen. Interessanterweise ist sich die Konferenz des Vorwurfes der Homophobie bewusst, und versucht diesem gleich im Vorfeld entgegenzutreten: Weiterlesen

Mein Körper, meine Kleidung, meine Freiheit

6 Okt

Manchmal sind es die kleinen Meldungen, die besonders wichtig sind:

Der Uni-Rektor der ungarischen Kleinstadt Kaposvár hat eine konservativere Kleiderordnung erlassen: zuchtvoll bis elegant. Seither sieht man in den Hörsälen viel nackte Haut, die zum Politikum wird

Dazu lässt sich nur sagen: Gut, dass die Zeiten vorbei sind, in denen Regeln eingehalten wurden, weil es eben Regeln sind. Und gut, dass die Zeiten vorbei sind, als Menschen sich jeden Unsinn haben gefallen lassen.

So höret denn, Ihr Konservativen da draußen, ihr Moralisten, ihr sauertöpfischen Oberlehrer: Ihr mögt es „Dekadenz“ nennen. Ich aber nenne es Freiheit!

Und nun etwas Wahlwerbung

30 Aug

Bald wird in Deutschland der Bundestag gewählt. Leider habe ich in Berlin keine Möglichkeit, die Partei zu wählen, die mir mehr Freude bereitet hat, als alle Parteien zuvor: die Partei Bibeltreuer Christen (PBC). Doch die PBC tritt in Berlin leider nicht an.

Aber warum? Diese Partei ist doch perfekt! Sie verbindet Antikapitalismus, grün-sozialdemokratisches Bewusstsein, Kulturkonservatismus und christlichen Fundamentalismus mit individuell-alternativen Frisuren. Eine Partei also, die jedwede Satire toppt, eine Partei, lustiger als sämtliche Komödien auf RTL.

Deutschlands politische Landschaft bräuchte dringend eine Partei, über die man herzlich lachen kann. Doch ich darf sie nicht wählen. Mein Herz weint. Ist das Demokratie? 

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