Tag Archives: Menschenrechte

Ich bin schwul, weil ich es sein will!

17 Mai

Am heutigen Internationalen Tag gegen Homophobie findet am Wittenbergplatz in Berlin eine Demonstration für Menschenrechte statt. Diese läuft unter dem Motto „Sexualität ist keine Entscheidung!“ und wirbt mit dem Slogan: „Wann hast Du entschieden hetero zu sein?“

Sexuelle Orientierung ist keine Entscheidung! Weder für heterosexuelle Menschen noch für homosexuelle, trans-, bi- oder intersexuelle Menschen. Einige Menschen glauben, dass Lesben und Schwule sich ihre sexuelle Orientierung selbst ausgesucht haben oder dass sie zur Homosexualität verführt wurden. Je stärker Menschen glauben, dass sexuelle Orientierung eine freie Entscheidung ist oder durch die Umwelt beeinflusst wird, desto homophober sind ihre Einstellungen. Die Annahme, dass Menschen ihre sexuelle Orientierung durch Verführung lernen, ist hingegen wissenschaftlich widerlegt. Dabei mehren sich die Belege dafür, dass sexuelle Orientierung angeboren ist.

Das ist ja alles wunderbar, gut und richtig begründet. Und trotzdem grundfalsch! Weiterlesen

Barbra Ehrendoktor

18 Jun

Barbra Streisand hat am Montag die Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität Jerusalem erhalten. Die Auszeichnung sei der Schauspielerin, Sängerin und Regisseurin für „ihre beruflichen Erfolge, ihre außergewöhnliche humanitäre Einstellung, ihre Vorreiterrolle im Bereich der Menschen- und Bürgerrechte, sowie ihren Einsatz für Israel und das jüdische Volk“ verliehen worden, so die Universität.

In ihrer Dankesrede erklärte Streisand unter anderem: Weiterlesen

Männerrechte sind Menschenrechte!

3 Jun

Eifrige Stammleser werden sich daran erinnern, dass ich ein gewisses Faible für die Männerechtsbewegung habe, und dass meine Begeisterung für den Feminismus eher unterkühlt ist. Bedauerlicherweise ist meine Liebe zu den sogenannten „Maskulisten“ in letzer Zeit ebenfalls ein wenig abgekühlt. Wie man als offen schwuler Mann in die Männerechtsbewegung passt, und sich dort auch aufgehoben fühlen kann, diesen Weg habe ich für mich immer noch nicht gefunden.

Das Blog „Alles Evolution“ hat vor kurzem eine älteren Beitrag von mir ausgegraben, indem ich mich recht heftig gegen das Forum „Wieviel Gleichberechtigung verträgt das Land?“ (wgvdl) positioniert und dieses als „Müllhalde der Männerrechtsbewegung“ bezeichnet habe, eine Bezeichnung von der ich bislang nicht abweichen kann.

Leider prägen die nicht selten homophoben, frauenfeindlichen und rassistischen Kommentare auf „wgvdl“ das Image der Männerechtsbewegung in einer unheilvoll negativen Art und Weise. Da tut es gut, sich daran erinnern, dass Maskulisten berechtigte und wichtige Forderungen haben, die alle Männer betreffen, seien sie nun schwul oder hetero.

Den meines Erachtens nach besten Überblick über Forderungen der Männerechtsbewegung kann man sich auf der Seite „MANNdat“ verschaffen. Die Betreiber der Seite werden es, denke ich, nicht übel nehmen, wenn ich sie an dieser Stelle in voller Länge zitiere. Lesen lohnt sich! Weiterlesen

Chapeau, Herr Bundespräsident!

25 Feb

Wenn wir Freiheit gestalten wollen, gibt es nicht allzu viele Varianten. Ich jedenfalls kenne keine, die der westlichen Variante von Eigenverantwortung vorzuziehen wäre.

Entsprechend konsequent hat Joachim Gauck heute im UN-Menschenrechtsrat den Versuch

mit dem Verweis auf „traditionelle Werte“ Lesben und Schwulen elemantare Rechte vorzuenthalten oder ihnen gar die Menschenrechte streitig zu machen

zurückgewiesen: Weiterlesen

„Gay Rights are Human Rights“

16 Jan

Am 6. Dezember 2011 hielt US-Außenministerin Hillary Clinton eine Rede vor dem Menschenrechtsrat der UNO in Genf, um für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bis und Transgendern zu werben:

Die komplette deutsche Übersetzung der Rede kann hier nachgelesen werden.

Lasst uns shoppen gehen!

20 Dez

Es ist schrecklich ermüdend, etwas über das Thema Homosexualität zu schreiben, wenn andere Dinge doch so viel interessanter sind. So hat etwa die UNO einen Bericht vorgelegt, in dem erstmals die Verfolgung und Diskriminierung homosexueller Menschen kritisiert wird, und den Mitgliedsländern Maßnahmen empfohlen werden, die Verfolgung und Diskriminierung abzustellen. Und? Wen juckt es? Nun ja, mich ehrlich gesagt nicht, denn den eigentlich Angesprochenen  – also den Versagerländer aus Afrika und Asien nebst Russland – geht das sowieso am Allerwertesten vorbei. Sie werden weiterhin auf ihre „Souveränität“ pochen, auf ihr „Recht“ als selbstständige Staaten Gesetze zu erlassen um die Gesellschaft zu formen und „zu gestalten“. Und wenn sie ganz clever sind, verweisen sie auf die Demokratie, auf die Volksmeinung in ihren Ländern, die Homos nun mal als veritable Untermenschen sieht.

Was mein Blut dagegen so richtig in Wallung gebracht hat, war ein ganz anderer Artikel, einer der überhaupt nichts mit Schwulen, ja nicht mal mit Lesben zu tun hat, ein Text der im „Tagesspiegel“ veröffentlicht wurde, von einem gewissen Harald Welzer, seines Zeichens „Kulturwissenschaftler“ (man verzeihe mir, wenn ich bei dieser Berufsbezeichnung die Augen verdrehe), also einer von den zahllosen Dampfplauderern der links-grünen intellektuellen Elite, die uns tagtäglich erklären wollen, wie die Welt beschaffen ist, ohne freilich zu wissen, wie die Welt tatsächlich beschaffen ist. Weiterlesen

Emanzipatorisch zugerichtet

21 Mai

Das von Adrian vermutete Schisma zwischen Schwulen und Lesben erforderte als Voraussetzung eine Einheit zwischen den beiden Gruppen. Doch hat diese jemals ohne Vorbehalte existiert?

In den 70ern und 80ern warfen Lesben Schwulen vor, sich nicht von den Pädophilen zu trennen, Schwule waren ob der Prüderie von Lesben genervt. Ausnahmen waren die Genossen von der DKP-nahen DeLSI (Demokratische Lesben- und Schwuleninitiative), die den Hauptwiderspruch sowieso im Kapitalverhältnis sahen und die autonomen Schwulen, die sich die Bekämpfung des Mannes auf die Fahnen geschrieben hatten und sich darin spätestens in den 90ern mit den autonomen Frauen in einer Front finden wollten, auch wenn die ob dieser Bündnispartner nicht immer erfreut waren.

In den 90ern gab es dann unter dem Stichwort „queer“ eine Annäherung zwischen jüngeren Schwulen und Lesben, davon blieb aber die Schwarzer-Fraktion naturgemäß ausgenommen.

Insoweit also nichts Neues unter der Sonne.

Das eigentlich Bemerkenswerte an der aktuellen Diskussion scheint mir die Funktionalisierung der Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen für aktuelle Menschenrechtspolitik und in der Folge die Relativierung der Shoah.

In der SZ wird das auf den Punkt gebracht: Weiterlesen

Totaliarititär oder wie das heißt

14 Nov

Völlig überraschend kommt das nicht:

Österreichs Bischöfe haben nach ihrer Herbstvollversammlung im Salzburger Stift Michaelbeuern die Ergebnisse vorgestellt: Sie lehnen Abtreibungen, die eingetragene Partnerschaft für Homosexuelle und das Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR), das für Italien das Aufhängen von Schulkreuzen untersagt, ab. Das Kreuz-Urteil erinnere an „religionsfeindliche totalitäre politische Systeme“ und gebe „Anlass zu berechtigter Sorge“.

In seiner geballten Dreistigkeit allerdings ist es dann doch überraschend. Wie kann man einerseits fordern, Weiterlesen

Albanien auf der Überholspur

31 Jul

Die albanische Regierung will Lesben und Schwulen die Möglichkeit geben, in dem mehrheitlich muslimischen Land eine Eingetragene Partnerschaft eingehen zu können.

Interessant ist die Zusammenarbeit zwischen NGOs und Parlamentariern, die zu der Initiative führte:

Ein entsprechender Gesetzesentwurf von Menschenrechtsorganisationen wurde bereits ins Parlament eingebracht. Ministerpräsident Sali Berisha unterstützt die Initiative.

Die Strafbarkeit homosexueller Handlungen hatte Albanien im selben Jahr wie Deutschland abgeschafft:

Unter seiner Präsidentschaft wurde auch homosexuelles Verhalten vor 14 Jahren als Straftat abgeschafft.

Angenehm ist die deutliche und reflektierte Positionierung des Ministerpräsidenten:

„Unabhängig von der Debatte, die dieses Gesetz auslösen wird, denke ich, die Diskriminierung ist inakzeptabel“, sagte der Premier. Weiterlesen

Katholisch scheinheilig

15 Jul

Bedeutet die selbstverständliche Nicht-Diskriminierung von Homosexuellen, dass Homosexualität als gleichberechtigte Verwirklichung der menschlichen Natur anzuerkennen und zu propagieren ist? Ist die Bindung der Priesterweihe an das männliche Geschlecht, insofern sie der zweigeschlechtlichen menschlichen Natur einen heilsgeschichtlich-sakramentalen Sinn gibt, als Verstoss gegen die Menschenrechte zu ahnden? Sollen gleichgeschlechtliche Partnerschaften der Ehe gleichgestellt werden?

Klare Antwort: Ja. Ja. Ja.

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