Tag Archives: Menschenwürde nur für Heteros

Sterbehilfe für schwule Partnerschaften

9 Nov

Ein sogenanntes Netzwerk bekennender Christen hat sich jüngst auf seiner Jahrestagung gegen aktive Sterbehilfe gewandt. Begründung:

Die Befürworter setzten voraus, dass es aufgrund von Krankheit, Altern und Behinderung menschenunwürdiges oder lebensunwertes Leben gebe. Dies sei mit der christlichen Ethik unvereinbar,

schließlich biete das Alter

Chancen, „mit ganzem Bewusstsein sein ‚Haus zu bestellen’ und sein Ende zu planen, das Leben zu genießen, Lebenserfahrungen weiterzugeben
und jeden Tag glücklich und unter Gottes Segen zu gestalten“.

Ganz ernst gemeint kann dieses Bekenntnis zum menschenwürdigen Leben im Alter nicht sein. Weiterlesen

Hat Peter Tatchell einen an der Schüssel oder sucht er nach dem Schlüssel?

3 Feb

Papst Benedikt XVI. hat in Großbritannien mit offensichtlicher Kritik an einem Gleichstellungsgesetz Empörung ausgelöst.

Was Benedikta diesmal für eine Begründung hatte?

In einer Ansprache an katholische Bischöfe aus England und Wales hatte der Papst am Montag nahegelegt, dass Teile der britischen Gesetzgebung zur Gleichstellung „gegen das Naturgesetz“ verstoßen.

Letztlich geht es um das ureigene Recht Roms, Menschenwürde in erster Linie heterosexuellen Männern zuzusprechen: Weiterlesen

Katholisch bekloppt

15 Jul

Die Generalsekretäre der katholischen Bischofskonferenzen Europas wenden sich gegen einen allgemeinen Trend zur Verletzung der Menschenwürde.

Sie erinnerten daran, dass England von den dortigen katholischen Adoptionsagenturen verlangt habe, Kinder auch an homosexuelle Paare zu vermitteln. Als die Agenturen dies verweigerten, seien sie geschlossen worden.

Gleichberechtigung als Verletzung der Menschenwürde?

Jeder hat das Recht, privat erschossen zu werden

23 Mär

Der Schriftsteller Guy Helminger war Stadtschreiber der jemenitischen Hauptstadt. Über seine Erfahrungen dort schreibt er:

Einige Tage später erfahre ich über Aiban von einer bevorstehenden öffentlichen Hinrichtung. 10 000 Schaulustige haben sich eingefunden, um zuzusehen, wie ein wegen sexuellen Missbrauchs mit anschließendem Kindsmord Verurteilter von einem Hochhaus geworfen werden soll. Aber die Exekution wird verschoben. Der Druck der Menschenrechtsorganisationen hat Wirkung gezeigt, und nun soll der Mann hinter verschlossenen Türen erschossen werden.

„Öffentliche Hinrichtungen finden im Jemen selten statt“, sagt Aiban, „in den 90ern wurden Verurteilte manchmal aus Hubschraubern gestoßen. Das sollte die Schwere des Verbrechens unterstreichen.“ Und diese Schwere, sagt Aiban, habe oft mit Homosexualität zu tun, die als Schandtat gegen den Willen Allahs angesehen wird. Auch im besagten Fall war das Vergewaltigungsopfer ein Junge.

Ein Freund, dem ich am Telefon von der geplanten Hinrichtung erzähle, ruft: „In so ein Land würde ich nie fahren!“

„Aber du kommst doch gerade aus Kalifornien“, antworte ich, „da unterzeichnet Schwarzenegger auch Todesurteile.“

Eben! Und bekanntlich werden Hinrichtungen in den USA stets öffentlich durchgeführt, vor 100000, nein, Millionen von Schaulustigen. Besonders beliebt sind die Hubschrauberstöße, die durch israelische Kreuzfahrtschiffe perfekt touristisch erschlossen werden. Vor allem, wenn es sich bei den Todeskandidaten um Homosexuelle handelt. Verzeihung, ich meinte Kinderschänder. Ach, ist doch eh alles dasselbe. Nicht wahr, Herr Helminger?

Das Wort zum Sonntag (22.02.09)

21 Feb

Mal wieder gibt es in einer christlichen Kirche Streit, ob Schwule auch Menschen sind. Euphemistisch ausgedrückt klingt das natürlich anders:

Das Thema Homosexualität spaltet die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika (ELCA): In der größten lutherischen Kirche in den USA gibt es Bestrebungen, Pastoren zu gestatten, in gleichgeschlechtlichen Beziehungen zu leben. Auf entsprechende Vorschläge reagierten jetzt führende Vertreter der evangelischen Organisation CORE (Coalition for Reform): Sie kündigten am Donnerstag den Kampf gegen jegliche Versuche der Gleichstellung von Homosexuellen und Heterosexuellen an und riefen die ELCA auf, sich an die biblische Lehre zu diesem Thema zu halten.

Da CORE konsequent nicht nur bei diesem Thema auf der Einhaltung der biblischen Vorgaben besteht,

CORE ist eine Gruppe innerhalb der ELCA, die sich dafür einsetzt, dass die Bibel weiterhin die Grundlage der ELCA bleibt. Deren Vorschläge zur Homosexualität stellten die Verpflichtung der Kirche in Frage, „die Bibel als Quelle und Richtschnur ihres Glaubens und Lebens“ zu bewahren, kritisiert der führende CORE-Vertreter Reverend Paull Spring.

sei an dieser Stelle ein Brief wiederveröffentlicht, den der eine oder andere vermutlich schon einmal gelesen hat: Weiterlesen

Reaktionäre Revolution

18 Feb

Das kann man im Internet nachlesen, dass Homosexualität heilbar ist. Die sollen zu einem Arzt gehen und sich Hormone dagegen geben lassen.

Wie blöd muss man eigentlich sein, um in der römisch-katholischen Kirche ein Amt zu bekleiden? Im Internet kann man so gut wie alles lesen. Da steht, dass Gott ein Arschloch ist, wie geil es ist, Kinder zu ficken, dass Nazis cool sind und der Kapitalismus Scheiße, … Das Gegenteil von alledem findet sich zum Glück auch. Nur was richtig ist, ist damit noch lange nicht gesagt. Selber Denken bleibt gefragt. Das scheint auch die Ansicht der katholischen Tagespost zu sein, die angesichts der Affäre um den gescheiterten Linzer Weihbischof Wagner anmerkt,

ob Homosexualität heilbar ist oder nicht, darüber darf man unterschiedlicher Auffassung sein und leidenschaftlich, möglichst auch argumentativ, streiten.

Wobei das im Grunde genommen ein wenig albern ist. Wer diskutiert schließlich noch darüber, ob die Erde eine Scheibe ist, Schwarze dümmer sind oder Frauen weniger intelligent als Männer. Doch eben darum geht es der Tagespost und den reaktionären Kräften in der römisch-katholischen Kirche, wie übrigens auch dem Mainstream der Evangelikalen, gerade nicht. Weiterlesen

Ich habe nichts gegen Hinrichtungen von Schwulen, solange sie nicht bei uns stattfinden

18 Dez

Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle,

ich laß ihren Beitrag in der Welt Online und bin einigermaßen schockiert. Ich gebe gerne zu, dass ich sie als Politiker immer gut fand, mir war ihre Homosexualität immer egal. Das sie dies öffentlich machten, ist ihr gutes Recht.

Und was kommt jetzt? „Ich habe nichts gegen Schwule, aber…“?

Umsomehr stört mich, dass sie dieses Thema nun offenbar in Verbindung mit Entwickungszahlungen an Dritte Welt Länder benennen wollen.

Reingefallen, eine neue Variante, eine Art schwuler Kulturrelativismus. Ich habe nichts gegen Hinrichtungen von Schwulen, solange sie nicht bei uns stattfinden. Weiterlesen

Westerwelle gegen den Rest der Welt

11 Dez

Guido Westerwelle hat Großes vor. Im Jahr 2009 wollen er und seine Partei, zusammen mit der CDU, die Regierung stellen. Und mehr noch: Westerwelle spekuliert auf das Amt des Außenministers. Doch gibt es da nicht ein Problem?

Westerwelle wäre der erste bekennende Homosexuelle, der das Außenministerium leiten würde.

Donnerlüttchen! Das ist ja mal ein Ding! Darf der das? Wie soll das gehen? Kann man ihn unter diesen Umständen nach Saudi-Arabien reisen lassen?

Ein Hindernis sieht der FDP-Chef darin nicht: „Die ganz große Mehrheit der Bevölkerung hat überhaupt kein Problem mit meinem Privatleben. Es würde unserer Außenpolitik übrigens gut anstehen, wenn sie diesen Geist der deutschen Toleranz in andere Länder tragen würde.“

Und wie macht man das? Weiterlesen

Menschenrechte nur für Heteros

10 Dez

Die österreichische kirchliche Kommission „Iustitia et Pax“ (Gerechtigkeit und Frieden) hat die Unterzeichnung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vor 60 Jahren gewürdigt.

Selbst die Katholiken haben die Menschenrechte 1965 dann für sich als gültig anerkannt:

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der dabei verabschiedeten Erklärung über die Religionsfreiheit („Dignitatis humanae“) bilden die Menschenrechte die Grundlage der weltweiten katholischen Soziallehre.

Es gibt allerdings Menschen, für die gelten Menschenrechte nur außerhalb der (katholischen) Kirche:

Anlass zur Sorge für einen neue Auseinanderentwicklung zwischen Religion und säkularen Menschenrechten sieht „Iustitia et Pax“ in der Dominanz des Themas „Homosexualität“ bei der laufenden Debatte.

Wofür PI schwule Opfer braucht

6 Nov

Das rechte Schmierfinken-Portal PI wirkt zur Zeit ein wenig wirr, wenn es um die Homo-Frage geht. Einerseits wird in üblicher Manier vom (w)armen Wowi gekalauert, was das Zeug hält, andererseits outet man sich als User bei GayRomeo und ruft zur Solidarität mit Opfern antischwuler Migrantengewalt auf. Wobei der Focus hier auf Migrantengewalt und nicht auf antischwuler Gewalt liegt, weshalb schon der 7. Kommentator unter der vermeintlichen Homo-Solidaritätserklärung weiß: Weiterlesen

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