Tag Archives: „Milk“

Keine Heten, bitte!

14 Mai

Am 9. Juni findet in Berlin die Karrieremesse MILK statt, die sich auf dem Markt eine Nische als Jobmesse erobert hat, die gezielt Schwule und Lesben anspricht. Das Besondere an der MILK versucht dabei deren Organisator Stuart B. Cameron auf „queer.de“ zu erklären:

Jeder wünscht sich einen offenen Arbeitgeber. Auf der MILK bieten genau solche Unternehmen Jobs und Praktika in verschiedenen Branchen. Aber auch Vorträge und Workshops, die normalerweise viel Geld kosten, gibt es bei uns kostenlos. Man kann seinen Lebenslauf vorher hochladen und noch auf der Messe ein Bewerbungsgespräch haben. Unsere Karriereexperten checken kostenlos Bewerbungsmappen auf Schwachstellen. Und, und, und… Die Unternehmen sind von unserem Konzept überzeugt. Wir sind für dieses Jahr ausgebucht, mehr als 70 Unternehmen erwarten die Besucher.

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Unsere Aussteller outen sich selbst als stolze Unternehmen, die Vielfalt fördern.

Es geht also um Arbeitgeber, die offen sind und Vielfalt fördern. Aber soll das tatsächlich der große Unterschied zu einer gewöhnlichen Jobmesse sein? Weiterlesen

And the Oscar goes to … „Little freaky Queer Guy“

24 Feb

Man stelle sich für einen Augenblick vor, man lebe als Schwuler in einem als „schwul“ ausgewiesenen Viertel in irgendeiner deutschen Großstadt. Die Freunde sind schwul, der Bäcker ist schwul, der Friseur sowieso und auch der Capuccino im schwulen Café. Buchhandlungen werden nur besucht, wenn an der Eingangstür die Regenbogenfahne weht und mindestens die Hälfte des Bestandes an Büchern sich um multiple männliche Orgasmen, Arschgymnastik und Schwanztraining dreht. Zum CSD geht man jedes Jahr als Papst im rosa Tutu, um auf die grausame Repression Schwuler durch das Christentum hinzuweisen, das Hängen von Schwulen in islamischen Ländern geht einem aber am Arsch vorbei, weil andere Länder nun mal andere Sitten haben und überhaupt „schwul“ ja eh nur eine repressiv heteronormative Kategorie des Westens ist. In der grellpink gestrichenen Wohnung, dekoriert mit Federboas und SM-Spielzeug, steht unübersehbar ein Altar für Rosa von Praunheim und der Fernseher empfängt nur schwule Sendeformate und sollte doch mal ein Heteropaar erscheinen, schaltet sich der Kasten automatisch aus.

Für heute Abend hat man seine schwulen Freundinnen zu sich nach Hause geladen, um sich proseccotrunken die Oscar-Verleihung anzuschauen. Weiterlesen

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