Schaut man sich die Diskussionen in den Berliner Medien um den heutigen Volksentscheid zum künftigen Status des Religionsunterrichtes in der Hauptstadt an, könnt man den Eindruck bekommen, in der Hauptstadt ging es an diesem Sonntag um nicht weniger als um die Rettung des Abendlandes vor einem radikalen Atheismus, bzw. die Abwehr religiös-fundamentalistischer Kreise aus den Südstaaten der USA.
An dieser Stelle scheint es geboten, die sprichwörtliche Kirche ins Dorf zurückzubringen: Ob nun Pro Reli gewinnt oder die Ethik-Leute den Sieg für sich verbuchen werden: Berlin wird weiter bestehen, genau so schön und hässlich, bunt und braun, vielfältig und einfältig, wie es bereits jetzt ist. Der Religionsunterricht wird aus der Stadt nicht ein zweites Mississippi machen und ein Schulfach Ethik nicht zu Kirchenstürmereien und Kommunismus führen. Letzteres wäre sowieso überflüssig, denn im Ostteil war der Kommunismus nie weg.
Nichts wird passieren! Die Touristen werden wie gehabt durch Mitte flanieren, die Zehlendorfer zum mageren Bruttosozialprodukt beitragen, die Marzahner auf die Straße spucken, die Kreuzberger Autos anzünden, die Prenzelberger den ÖPNV mit ihren Kinderwägen blockieren – und die Schwulen der Stadt? Werden so oder so verkloppt werden.
Alles wie gehabt also…
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Schlagwörter: Berlin, Mit Adrian in der großen Stadt, Mit Adrian in der Kabine, Pro Ethik, Pro Reli
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