Tag Archives: München

Verbrechen? Oder Moral?

31 Mai

Erstaunlich womit die deutsche Polizei so alles beschäftigt ist:

Speed, Kokain, Marihuana und dazu ein Escort-Service: Die Polizei der bayerischen Landeshauptstadt hat am vergangenen Freitag ein „Drogen-Kaufhaus“ in einer Mietwohnung im Stadtteil Giesing nach Hinweisen aus der Szene geschlossen. […]

Zwar fanden die Beamten keine Waffen, dafür war ein reichhaltiges Angebot an Drogen in der ganzen Wohnung verteilt: Weiterlesen

72 Jungfrauen in einer Sekunde

20 Aug

Unverheiratet zusammenlebende Paare sollten in christlichen Gemeinden keine Aufnahme finden, meint Martin Lohmann, Pastor der Freien evangelischen Gemeinde in München. Ich finde das ein wenig lasch von Herrn Lohmann. Als wenn die Sünde weniger schlimm wäre, wenn sie in fremden Räumen stattfindet. Konsequenter wäre doch, sich hieran ein Beispiel zu nehmen:

Die Scharia bestraft ausserehelichen Geschlechtsverkehr bei volljährigen Muslimen, die verheiratet sind, mit der Steinigung. Dabei dürfen die Steine weder zu gross sein (was zum sofortigen Tod des Opfers führen würde), noch sollten sie so klein sein, dass sie nicht mehr als Stein gelten. Das Opfer wird bei der Steinigung bis zur Brust (Frauen) oder bis zur Hüfte (Männer) eingegraben und dann bis zum Tod mit Steinen beworfen. Weiterlesen

Münchner Entschwulung

28 Mai

Das Glockenbachviertel in München, einst als Viertel bekannt, in dem selbst die Spatzen auf den Hausdächern schwul waren, verkommt, wie bereits berichtet, immer mehr zur schicken Partymeile und – noch schlimmer – zum Refugium junger Eltern mit Kindern. Wenn man der Abendzeitung Glauben schenken will, sorgt dieser Einfall nichtschwuler Horden für einen gravierenden Wandel: Denn wo Heterosexualität vorherrscht, kommt es – wie die Weltgeschichte beweist – zwangsläufig zu Gewalt, nehmen Anstand, Moral und Menschlichkeit rapide ab: Weiterlesen

Schwul schlägt Papst, weil Papst nicht schwul

8 Mär

Man sollte es nicht glauben, aber in unserem Land, bzw. in Bayern, ist es doch tatsächlich erlaubt, sich über den Papst lustig zu machen. Und sogar Schwule dürfen das. So jedenfalls, hat das Verwaltungsgericht Bayern entschieden. Doch worum ging es eigentlich?

Die Kläger wollten am Christopher-Street-Day [2006 in München], einem Aufzug, mit dem gegen die Ausgrenzung und Diskriminierung homosexueller Menschen demonstriert wird, mit einem als „Papamobil“ bezeichneten LKW teilnehmen, auf dessen Ladefläche eine Puppe saß, auf deren Messgewand das doppelte Symbol für „männlich“ aufgestickt war. Weiterlesen

Goldene Gänse schlachtet man nicht

3 Mär

„Es gibt nichts, was es nichts gibt.“ Nimmt man sich diesen Spruch zu Herzen, kann einen nichts mehr überraschen. So auch nicht, dass es eine Karrieremesse gibt, die sich speziell an Homosexuelle richtet: die „Milk„, benannt nach dem ersten schwulen Stadtrat von San Francisco, Harvey Milk. In diesem Jahr findet die erstmalige Veranstaltung in München statt: Weiterlesen

Guter Hoffnung

26 Jan

Vom 12. bis 16. Mai diesen Jahres findet in München unter dem Motto „Damit ihr Hoffnung habt“ der 2. Ökumenische Kirchentag statt. Hoffnung, auf Akzeptanz, Integration, Versöhnung, haben auch christliche Lesben und Schwule und haben sich deshalb unter dem Titel „Wir sind Guter Hoffnung“ zusammengeschlossen:

Wir sind eine nichtkommerzielle Initiative lesbischer, schwuler, bi- oder transsexueller, kurz:„queerer“ Arbeitsgruppen und Netzwerke, die beim 2. Ökumenischen Kirchentag dabei sein werden.
Noch immer kommt es vor, dass Lesben und Schwule ihre sexuelle Identität gegenüber ihren Kirchen verstecken müssen, um nicht diskriminiert zu werden. Umgekehrt erfahren sie auch in der „Szene“ vielfach Ablehnung, wenn sie zu ihrem christlichen Glauben stehen.
Mit unseren Aktivitäten vor und beim Ökumenischen Kirchentag wollen wir zu gegenseitiger Achtung und Akzeptanz von Religion und Community beitragen.

Auf der Internetseite der Initiative gibt es nähere Informationen.

O’zapft is – Vom kleinen, feinen Unterschied

25 Sept

Wer Bayern verstehen will, der muss zum Oktoberfest. Denn dort ist Bayern wie es eben ist: Urig, gemütlich, lärmend, besoffen.

Und wer begreifen will, was sich in Deutschland – pardon: in Bayern – alles geändert hat, auch der sollte zum Oktoberfest: Weiterlesen

Kinder im Schwulenviertel – Vom Skandal sich wandelnder Stadtstrukturen

25 Aug

Das Münchener Glockenbachviertel war einst ein schwules Paradies wo man schwul wohnen, schwul einkaufen, schwul ausgehen, schwul vögeln, schwul auf Toilette gehen und sich schwul die Nase putzen konnte. Doch, oh Schreck, das Paradies ist bedroht! Bedroht von steigendem Wohlstand, heterosexuellen Bars und bürgerlichen Familien mit Kindern.

Die „Süddeutsche Zeitung“ jedenfalls gibt sich schockiert:

Eine rosafarbene Insel der Seligen, die sich Freiheit erkämpft hat und jetzt von Überflutungen bedroht scheint: Weiterlesen

Dem Bösen in die Augen geschaut

14 Jul

Letztes Wochenende fand nicht nur der in Teilen islamophobe CSD in München statt, auch die Zeugen Jehovas waren in der heimlichen Hauptstadt Deutschlands anwesend. Allerdings war es nicht ihr Anliegen, den CSD zu unterstützen:

„Es wird sich bald etwas verändern auf der Erde“, sagt Monika, „die Bösen werden bestraft.“ […]

Die Zeugen Jehovas lehnen Homosexualität – wie auch vorehelichen Geschlechtsverkehr –, ihrer Auslegung der Bibel folgend ab. Zu Zusammenstößen zwischen feiernden CSD-Besuchern und den frommen Zeugen kam es dankenswerterweise nicht. Auf dem Marienplatz und vor allem im Zwischengeschoss der U- und S-Bahn-Station waren allerdings einige der Bibelkongress-Teilnehmer sehr überrascht davon, dem Bösen so unmittelbar ins Auge zu schauen. So wurden einige beständig Wachende mit sprichwörtlich offenem Mund gesichtet.

Man hat also das Böse gesehen. Einigen Homos wird es dabei ähnlich gegangen sein. Immerhin haben wir es bei den Zeugen Jehovas mit Menschen zu tun, die lieber ihre Kinder sterben lassen würden, als sie durch Bluttransfusion zu retten.

Islamophobie in München

7 Jul

Von wegen unpolitisch. Der diesjährige Münchner CSD wagt sich an ein Thema, das auf den Paraden bislang weitgehend ausgespart wurde:

Die Politparade des „Christopher Street Day“ am kommenden Samstag birgt auch heuer wieder Zündstoff: Dietmar Holzapfel vom Hotel „Deutsche Eiche“ knöpft sich diesmal seiner Meinung nach „schwulenfeindliche muslimische Staaten“ vor. Mit seinem Wagen will er dagegen protestieren, dass in Ländern wie dem Iran, Saudi-Arabien, Sudan, Nigeria oder Jemen immer noch die Todesstrafe auf Homosexualität steht.

„Der Christopher Street Day ist eine politische Veranstaltung – und nicht nur Party, Party, Party“, sagt Holzapfel. Er hat einen Galgen auf seinem Wagen installiert; darunter hängt ein Foto aus dem Jahr 2005, das zwei iranische Jugendliche kurz vor ihrer Hinrichtung zeigt. Sie wurden gehängt, weil sie gleichgeschlechtliche Kontakte gehabt haben sollen. „Homosexualität darf nicht strafbar sein“, sagt Holzapfel. Dieser Spruch soll auch auf seinem Wagen zu lesen sein, untermalt von einigen rechtlichen Bestimmungen zum „Straftatbestand der Homosexualität“: Ägypten – drei Jahre Haft, Sierra Leone – lebenslänglich.

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