Gegenöffentlichkeit wollte man in den 70er und 80er Jahren schaffen. Und heute? Gibt es nicht mehr eine Öffentlichkeit, sondern eine Vielfalt von Meinungen, die dank Blogs und ähnlichem Fortschritt in die Welt gebracht werden können. Doch mir scheint, auch heute gibt es noch Themen, die Gegenöffentlichkeit benötigen, weil der Mainstream dazu so erdrückend ist oder wirkt: Sei es die Debatte um den Klimawandel, sei es der Hass, mit dem Israel verfolgt wird.
Gegenöffentlichkeit wollten auch Ulrike Edschmid und Werner Sauber in den 70ern schaffen. Über diese Zeit und den Weg ihres Geliebten in den Untergrund schreibt Edschmid in „“Das Verschwinden des Philip S.“.
Das Buch verweigert sich undifferenziertem Schwarz-Weiß-Denken. Werner Sauber wird hier nicht als Monster geschildert, sondern als einfühlsamer Mann, der auch schon mal durch ganz Köln fährt, um einem kleinen verletzten Mädchen die notwendige Behandlung zukommen zu lassen. Wie kommt es, dass solch ein Mensch Jahre später sich und seine Beziehung/Familie dem politischen Kampf unterordnet? Weiterlesen
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