Tag Archives: Peter Tatchell

Willkommen im Kommunismus!

20 Jan

Im Kapitalismus kann jeder mit seinem Eigentum machen was er will. Wir leben aber leider nicht im Kapitalismus. Wir leben in einem Semi-Sozialismus, in dem man als Besitzer eines Hotels vom Staat gezwungen wird, Gäste zu beherbergen, die man nicht beherbergen will:

Die in einer eingetragenen Partnerschaft lebenden Kläger Martyn Hall und Steven Preddy hatten ein Doppelzimmer im Chymorvah-Hotel in der Grafschaft Cornwall gebucht. Die Besitzer Hazelmary und Peter Bull wiesen das Paar aber ab – mit Verweis auf ihren christlichen Glauben, der Homosexualität verbiete. Sie bezeichneten es als „Beleidigung ihres Glaubens“, wenn Schwule in ihrem Grundstück ein Bett teilen würden.

Dabei geht es hier gar nicht um Glaubensfragen, sondern um Eigentumsrechte. Weiterlesen

Hat Peter Tatchell einen an der Schüssel oder sucht er nach dem Schlüssel?

3 Feb

Papst Benedikt XVI. hat in Großbritannien mit offensichtlicher Kritik an einem Gleichstellungsgesetz Empörung ausgelöst.

Was Benedikta diesmal für eine Begründung hatte?

In einer Ansprache an katholische Bischöfe aus England und Wales hatte der Papst am Montag nahegelegt, dass Teile der britischen Gesetzgebung zur Gleichstellung „gegen das Naturgesetz“ verstoßen.

Letztlich geht es um das ureigene Recht Roms, Menschenwürde in erster Linie heterosexuellen Männern zuzusprechen: Weiterlesen

Der ewige Philipp

27 Jan

In einer jüngsten Studie aus dem britischen Königreich gaben 36 Prozent von 4486 Erwachsenen an, sie fänden Homosexualität „immer“ bzw. „meistens“ „falsch“, wobei mit „falsch“ wohl gemeint ist, dass diese Leute, Homosexualität als eine nicht akzeptable Form der Sexualität und menschlicher Beziehungen ansehen. 1983 waren noch 62 Prozent dieser Meinung. Ein Fortschritt also, welcher der ausgelutschten Weltschmerzattitüde, dass alles immer schlimmer werde, Lügen straft.

Zum Ergebnis selbst möchte man meinen: Weiterlesen

Rettet die Erde! – Werdet schwul!

8 Dez

Der Klimagipfel in Kopenhagen ist in aller Munde, und beweist, dass diejenigen, welche den Apologeten des Klimawandels religiöse Züge attestieren, nicht ganz Unrecht haben. Denn wie sonst ist es zu erklären, dass dieses Thema die wirklich greifbaren Probleme der Welt  – Armut, Krankheiten, Unterentwicklung, politische Unterdrückung – weitgehend an den Rand gedrängt hat und man sich im megalomanen Stil dem Glauben hingibt, die Temperaturen im Jahre 2100 kontrollieren zu können, obwohl man es nicht einmal schafft, die Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen?1

Der Klimawandel beherrscht die Redaktionsstuben, die Politik, das Lebensgefühl, und so wie man in den 70ern einer außerparlamentarischen, sozialistischen Organisation angehören musste, um im Kreis der guten Menschen aufgenommen zu werden, hat man dafür heute sein klimataugliches Leben unter Beweis zu stellen. Es geht immerhin um nicht weniger als die Rettung der Welt, und wer will sich schon außerhalb der Volksgemeinschaft der Weltenretter stellen? Weiterlesen

Radikalität ist so was von schwul – Warum die „Generation Stonewall“ langsam in die Jahre kommt

29 Jun

Dass die schwul-lesbische „Community“ in diesem Jahr den vierzigsten Jahrestag des Stonewall-Aufstandes begeht, sorgt natürlich nicht überall für Feierlaune. Von nicht wenigen altgedienten „Aktivisten“ bekommt die heutige Generation Homos gerade anlässlich des Jubiläumsjahres vorgehalten, sie sei zu unpolitisch, zu träge, zu angepasst, zu konformistisch, zu „heteronormativ“. Wir damals, so tönt es der jungen schwulen Generation entgegnen, wir wollten noch die Welt aus den Angeln heben, aber alles was ihr wollt, ist heiraten um dann  fröhlich mit Ehemann, Kind und Schäferhund im abbezahlten Reihenhaus bei Kaffe und Kuchen die neuesten Aktienkurse zu studieren.

Eine berechtigte Kritik? Mitnichten! Denn wozu sind Revolutionen gut, die nicht irgendwann einmal ein Ende haben? Nur weil die „Generation Stonewall“ langsam aber sicher in die Jahre kommt und die Erinnerungen an ihre Heldentaten sich in das realistische Gefüge schwuler Realität im Jahr 2009 einzufügen beginnen, muss man der jüngeren Generation doch nicht gleich Desinteresse unterstellen.

Ausgerechnet Peter Tatchell, der im Allgemeinen als ganz vernünftiger Schwulenrechter einzuordnen ist, wirft der heutigen Schwulenbewegung vor, ihre Radikalität eingebüßt zu haben, eine Klage, die genauso enervierend daherkommt, wie sie ist: Weiterlesen

Seminar Nummer 4: Meinungsfreiheit und Moral

31 Jul

Das Recht auf Meinungsfreiheit bedeutet, dass es von staatlicher Seite keinerlei Bestrebungen gibt, Meinungen, ob in schriftlicher oder mündlicher Form, zu zensieren, zu unterdrücken oder mit Strafe zu belegen. Es bedeutet nicht, dass man mit jeder Meinung einverstanden sein muss, nicht, dass man Meinungen nicht kritisieren darf, nicht, dass jede Meinung gleich richtig oder wertvoll ist und ganz bestimmt nicht, dass man alles dahersagen muss, was einem gerade in den Sinn kommt.

Der britische Schwulenrechtler Peter Tatchell hat Politikern in Belfast vorgeworfen, eine „Kultur der Homophobie“ zu begünstigen und bezog sich dabei vor allem auf die Äußerungen der hiesigen Politikerin und „First Lady“ Nordirlands, Iris Robinson. Mrs. Robinson macht im Königreich desöfteren Schlagzeilen, weil sie es für ihre von Gott diktierte Pflicht hält, Schwule als „Abscheulichkeit“ zu bezeichnen und ihnen durch eine Therapie zu helfen. Darüberhinaus ist sie sich des fundamentalen Unterschieds zwischen Homosexualität und Pädophilie nicht im Klaren. Weiterlesen

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