Tag Archives: Rheinland

Mit Adrian im Urlaub

18 Jul

Liebe Freunde, Leser und Mitschwule,

ich darf hiermit verkünden, dass es mir nach hartem Ringen gelungen ist, dem raubtierkapitalistischen System zwei Wochen Urlaub abzutrotzen, den ich ab dem heutigen Tag antreten werde. Als zutiefst heimatverbundener Mensch, werde ich diese Tage u. a. nutzen, der Mark Brandenburg einen Besuch abzustatten um dort nackt und hemmungslos in den herrlichen Seen zu baden, die schon Theodor Fontane so poetisch zu rühmen wusste. Auch wird dem schönen Rheinland ein Besuch abgestattet werden, der wiedergefundenen Heimat von Bloggerkollege Damien, um zu testen, ob Köln tatsächlich die Ehre gebührt, schwuler als Berlin zu sein.

Ich danke an dieser Stelle meiner Firma für die Kulanz, die Ausbeutung für zwei Wochen zu unterbrechen; der Sozialdemokratie für den gesetzlich verankerten Urlaubsanspruch; der Eiszeit für die Schaffung der Brandenburger Seen; Air Berlin für ein günstiges Flugticket nach Köln – und natürlich Bloggerfreund Damien für die Einladung ins Rheinland.

Es ist nicht meine Absicht, in den nächsten zwei Wochen hier gar nichts zu schreiben, insofern wäre ich meinen Fans und Liebhabern sehr verbunden, mir auch in der nächsten Zeit in unverbrüchlicher Solidarität die Treue zu halten, und mindestens drei Mal täglich diese Seiten zu besuchen.

Es grüßt Euch mit heißem Herzen,

Adrian

Monheim – Schwule Hauptstadt der Zukunft?

18 Feb

Der Spruch „Ich habe nichts gegen Schwule aber…“ ist den meisten Schwulen nur allzu bekannt. Ein aktuelles Beispiel dafür findet sich im rheinischen Monheim:

Plakate eines anonymen Schreibers verkündeten in den vergangenen Tagen an Bushaltestellen, städtischen Einrichtungen und Plakatständern, dass „die Gerüchteküche bebt”.

Und was könnte da, neben dem Vorwurf der finanziellen Bereicherung, besser ziehen, als ein Hinweis auf die abweichende sexuelle Orientierung eines Polikers:

„Stell sich mal einer vor, nun wird auch gemunkelt, unser Bürgermeisterkandidat Tim Brühland wäre homosexuell (Umgangssprache: schwul)”. Obwohl der anonyme Autor darlegt, das wäre ja „grundsätzlich egal”, so „sollten die Bürger (auch Wähler genannt) schon davon wissen”. Nicht gerade wertfrei auch der letzte Teil des Schmierplakats, in dem befürchtet wird, Monheim würde bald als die „Hauptstadt der Schwulen” gelten und die Altstadtfunken müssten in „Altstadttucken” umbenannt werden. Dann die Frage: „Liebe Monheimer – Wollt ihr das???”.

Wenn man sich das Foto des Kandidaten anschaut, wäre die Zugehörigkeit von Herrn Brühland durchaus ein Gewinn für unsere Community, so wenigstens meine bescheidene Meinung. Aber das ist natürlich reine Geschmackssache, ganz im Gegenteil zu dem Stil des anonymen Autors. Der nämlich ist unterhalb jedes Niveaus. Hoffentlich sieht das der gemeine Monheimer genauso.

Kirche statt König

9 Jan

Während Schwule in islamischen Ländern damit rechnen müssen, aufgrund ihrer Homosexualität hingerichtet zu werden, gehen Teile der vielgescholtenen christlichen Kirche längst andere Wege. So sollen Mitarbeiter der Evangelischen Kirche im Rheinland, die verpartnert sind,  die gleichen Rechte erhalten wie Ehepaare. Wie die evangelikale Nachrichtenagentur „idea“ meldet,

will die Kirche bei ihrer am Sonntag beginnenden Synode in Bad Neuenahr ihre Besoldungs- und Versorgungsordnungen ändern.

Ralf König hält diese Entwicklung nicht davon ab, anläßlich des Starts seines neuen Comics für die FAZ zu erklären, er interessiere sich für

die wachsende Aggressivität der Religionen ausgerechnet in einem Zeitalter, das sich selbst als aufgeklärt bezeichnet.

Als wenn der Unterschied zwischen Christentum und Islam für Schwule nicht tendenziell die Grenze zwischen Leben und Tod markieren würde.

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