Gestern morgen wurde einer von Russlands Würdenträgern für immer abberufen:
Alexi II. starb am Freitag morgen in seiner Residenz bei Moskau an einem Herzinfarkt. Noch am Vortag hatte der 79-jährige einen Gottesdienst zelebriert. Bereits seit längerer Zeit litt Alexi II. an Herzbeschwerden; im Vorjahr war er in einer Schweizer Klinik behandelt worden.
Die Regierungselite des Landes zeigt sich naturgemäßen betroffen, verliert sie mit dem Patriarchen – ja, so nennen sich die russisch-orthodoxen Führungskräfte tatsächlich – doch einen bewährten Streiter wider westliches Machtstreben und ebensolche Dekadenz:
Präsident Dmitri Medwedew lobte Alexi II. als “großen Helden”, Regierungschef Wladimir Putin sagte, er sei nicht nur in der russisch-orthodoxen Kirche, sondern auch in der weltlichen Öffentlichkeit eine prominente Figur gewesen und habe viel für das Zusammenrücken der verschiedenen Religionen getan.
Da wir es mit einem „großen Helden“ von Mütterchen Russland zu tun haben, wird wohl demnächst eine mindestens 20 Meter hohe Statue von Alexej eingeweiht. Um die können die kirchlichen und weltlichen Würdenträger dann herummarschieren und sich ihren heiligen Kick holen, um anschließend theologisch und praktisch gerüstet zu sein, wenn es wieder heißt, gegen die Schwulen in Russland vorzugehen.
Obwohl, war Alexej nicht irgendwie liberal?
Der Patriarch wurde nicht zuletzt wegen seiner ökumenischen Initiativen eher dem liberalen Flügel zugerechnet. Gleichzeitig zeigte er sich in vielen Fragen ultrakonservativ, wetterte gegen Darwins Evolutionstheorie und bezeichnete Homosexualität als Krankheit.
Dabei ist Homosexualität natürlich keine Krankheit, sondern lediglich ein Mittel der USA, das Russische Reich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion noch weiter zu demütigen und dessen angestammte Kultur zu zerstören. Mit Erfolg: Gibt es doch immer weniger kleine Russen, weil immer mehr Menschen mittlerweile auch in Moskau und Umgebung gemerkt haben, dass Heterosexualität ziemlich langweilig und voll uncool ist…
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Schlagwörter: Alexej II., Homosexualität als Defizit, Homosexualität erklären, Nachruf, Russisch-orthodoxe Kirche, Russland, Schwul sein ist voll scheiße
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