Die Schweizer CVP wirbt ab heute mit einem neuen Plakat um Wähler. Es zeigt ein schwules Paar über dem Slogan „CVP – anders als man denkt“. Darüber beschwert sich Christoph Mörgeli von der SVP mit den Worten: Weiterlesen
Einfach gaga
14 JunMit ihrem neuen Video, so Lady Gaga,
würde sie die Schwulenkultur feiern, ihre Tapferkeit, ihre Liebe, ihren Mut in Beziehungsfragen.
Fragt sich nur, an welche Tapferkeit Frau Gaga dabei dachte. An die der CSD-Organisatoren von Madrid wohl nicht.
Schwulis gegen Schwesterwelle
19 FebNun hat es Guido Westerwelle geschafft. Mit seiner Bemerkung, dass es zur „spätrömischen Dekadenz“ einlade, wer dem Volk verspreche, dass man ohne Anstrengung in Wohlstand leben kann, hat er sich endgültig als der böse Neoliberale geoutet, von dem wir alle seit langem wissen, dass er es ist. Der Witz dabei ist, dass sowohl Westerwelle als auch seine Kritiker eine sehr eingeschränkte Sicht auf die Probleme haben, denen der bundesdeutsche Wohlfahrtsstaat entgegensieht. Doch das soll hier nicht Thema sein.
Statt dessen wollen wir uns mit Wolfgang Müller beschäftigen, seines Zeichens Künstler und „Schwulenaktivist“, sowie Initiator einer neuen werbeträchtigen Aktion, die sich „Gays gegen Guido“ nennt, und deren Sinn und Zweck er in der „Frankfurter Rundschau“ erklärt: Weiterlesen
Hetero-Sensibelchen
5 JanHorst Seehofer, der Mann, der einst Guido Westerwelle als „Sensibelchen“ verhöhnte, zieht pünktlich zu Kreuth seine Bilanz des Jahres 2009: „Ich habe in meinem ganzen politischen Leben noch nie so viele Kränkungen hinnehmen müssen.“ Die letzte wären die vier Milliarden Verluste bei der Landesbank gewesen. Da könnte auch der Steuerzahler beleidigt sein.
So, so. Schwule sind also sensibel und Heteros kränkbar. Die einen stellen sich an, die anderen müssen leiden. Ein kleiner, aber feiner Unterschied, den der Seehofer Horst da macht. Dem Steuerzahler wird es egal sein. Außer er läßt sich ablenken, umlenken vom Portemonnaie und seinem Inhalt auf das, was niemand etwas angeht, die sexuelle Orientierung anderer Leute also, denn um die und nichts anderes geht es bei dem Vorwurf, „sensibel“ zu sein, wenn er gegen einen Schwulen erhoben wird.
Bücher sind so schwul
28 NovKennen Sie Katharina Hacker? In einer Besprechung ihres neuen Romans kommen vor:
Anton, der Arzt auf der Suche nach der Liebe seines restlichen Lebens, und Bernd, der schwule Buchhändler,
Wetten, dass Anton hetero ist? Schwule nämlich sind nie auf der Suche nach der Liebe ihres Lebens, sondern eben – schwul. Immerhin haben sie heute einen Beruf. Heteros hingegen werden über alles mögliche definiert, nur nicht über ihre sexuelle Orientierung.
Ob Hacker für diese geradezu beispielhafte Heteronormativtät verantwortlich ist oder der Rezensent, mag der Leser entscheiden. Sachdienliche Hinweise wie immer gerne in den Kommentaren.
Prügelgeil und scharf auf HIV: Schwule im Fußball
20 NovHomosexualität unter Fußballern? Großes Tabu, wir wissen es. Unter „gewaltbereiten Fans“ scheint das anders zu sein, zumindest wenn man „66/67“ glauben darf, der gestern in die Kinos kam. Mitten drin:
der schwule Otto (Christoph Bach), der seine Kicks nicht nur bei Prügeleien sondern auch beim Sex mit HIV-Infizierten sucht.
Vielleicht sollten wir das als einen Anfang betrachten. Vor einigen Jahrzehnten waren Schwule im Kino auch stets tragisch oder komisch, Opfer oder Täter, Kinderschänder oder Tunten. Nur niemals normal. Ob man in 40 Jahren auch in deutschen Fußballfilmen so weit sein wird, Schwule als ganz normale Menschen zu zeigen? Muss vorher das Schwulsein im Fußball normalisiert werden oder wird das eher eine Folge der Normalisierung im Film sein?
Zweierlei Maß
20 NovHatte Angela Merkel schon mal eine Affäre? War Guido Westerwelle schon mal im Darkroom?
So bricht spricht es aus der Hauszeitung des linken Spießers
– wer will, mag das für einen Fortschritt halten. Es ist schließlich noch nicht allzu lange her, da berichtete die Zeitung von einer Affinität homosexueller Männer zur NPD.
„Gay Guido“ und „Straight Schäuble“
2 NovIn Großbritannien wird Westerwelle jetzt also „Gay Guido“ genannt, weiß der Tagesspiegel. Wieso dann nicht auch „Straight Schäuble“? Beim „Daily Telegraph“ ist über Westerwelle zu lesen, er sei eine
„flamboyante“ Figur
– wobei man nicht wissen muss, was das ist, es reicht, dass es irgendwie „anders“ klingt -,
mit „Dauerbräunung und eng geschnittenen Anzügen auf einer bemerkenswert gut erhaltenen Statur“.
Letzteres kann man von Schäuble allerdings nicht sagen. Darf man auch nicht, denn das wäre vermutlich behindertenfeindlich. Wie gut, dass wir die Schwulen haben. Da ist jede Anspielung erlaubt. Sonst müssten wir am Ende noch über Politik reden.
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