Tag Archives: Schwule Theologie

Einheit und Differenz

18 Nov

Endlich mal ein intelligenter und überzeugender Text, der für eine – wohlverstandene – postmoderne Positionierung wirbt! Wolfang Scheel, von dem ich neulich bereits einen Text aus dem aktuellen Heft der Zeitschrift „WERKSTATT SCHWULE THEOLOGIE“ vorgestellt habe, schreibt im selben Heft auch über „Die Akzeptanz von Minderheiten als ethischer Indikator“.

Als Gefahr für die Akzeptanz von Minderheiten benennt Scheel neben einer intoleranten Vormoderne

auch die versteckten Gefahren bei einer modernen Alternativposition und vor allem bei einer Strömung der postmodernen pluralen Position.

Dem voran stellt er grundsätzliche philosophische Überlegungen:

Etwas Bestimmtes, dieser bestimmte, endliche Mensch mit seinen bestimmten Eigenschaften eines Menschen (körperliche Eigenschaften wie Hautfarbe) oder Verhaltens-Eigenschaften (z.B. sexuelle Orientierung, bestimmte Lebensweisen oder politische Prinzipien) ist immer bedingt durch anderes, das es nicht ist, tritt als dieses Besondere hervor im Unterschied zu dem, was es nicht ist. Es ist als Bestimmtes bestimmt durch sich selbst, aber gerade auch durch das, was es nicht ist.

Unter Bezug auf Hegel beschreibt Scheel dann

eine Einheitskonzeption, die das Differente nicht ausschloß, sondern einbegriff, indem sie Einheit als Einheit von Einheit und Differenz dachte. Weiterlesen

Stay gay!

12 Nov

Alles, was ein Mann zeigt, kann daraufhin analysiert werden, was es verbirgt oder kaschieren soll. Bei allem, was ein Mann sagt, kann man erwägen, was er verschweigt. Dieses Reflektieren auf Verdacht ist die Vorstufe allen Verqueerens. Jene wissenschaftliche Bewegung will hinter jeder erdenklichen männlichen Aktivität, Interaktion und Absicht versteckte Antriebe ausforschen. Dass jedoch dort überhaupt etwas anderes als der Mann an sich ist, versteht sich nicht von selbst.

Mit diesen ketzerischen Worten eröffnet Martin Hüttinger im aktuellen Heft der Zeitschrift „WERKSTATT SCHWULE THEOLOGIE“ einen Artikel über die Verqueerungsraserei, an der er die damit verbundenen Aberkennungsrituale kritisiert. Weiterlesen

Weihnachten: Zeit der Emanzipation

11 Nov

Gender, das soziale Geschlecht eines Menschen, ist im Unterschied zu seinem biologischen (sex) eine soziale Konstruktion. Diese Unterscheidung ist weitgehend gesellschaftlicher Konsens geworden, zunehmend auch in den Kirchen. Doch es gibt Ausnahmen. So kritisierte Papst Benedikt XVI. in seiner Weihnachtsansprache 2008:

Was in dem Begriff „Gender“ vielfach gesagt und gemeint wird, läuft letztlich auf eine Selbstemanzipation des Menschen von der Schöpfung und vom Schöpfer hinaus.

Wolfgang Scheel widerspricht dem in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „WERKSTATT SCHWULE THEOLOGIE“: Weiterlesen

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