Tag Archives: Schwule und Schule

„BILD“liche Propaganda

5 Jun

Die „BILD“ ist das wahrscheinlich einflussreichste Medium des Landes – ob man das nun wahrhaben will, oder nicht. Mit seinenThemen erreicht das Boulevardblatt täglich Millionen von Lesern – entweder direkt – oder indirekt, durch Klatsch und Tratsch auf dem Bau und im Büro.

Und eben jene Millionen Bundesbürger durften am vorgestrigen 3. Juni erfahren, dass das Bundesland Sachsen etwas wahrhaft Skandalöses vorhat:

Die Linke will per Gesetz durchsetzen, dass Kindern bereits in der Grundschule „sexuelles Leben von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Intersexuellen“ vermittelt wird.

Ausgedacht hat sich das Cornelia Falken (56), die bildungspolitische Sprecherin der Linken. Sie sagt: „Die bisherige Vermittlung des Rollenbildes von Mann und Frau ist rückschrittlich.“

Nun gut, über letzteren Satz könnte man streiten. Weiterlesen

Irrwitzig – peinlich – schwul

29 Dez

Im Rückblick der Welt auf die irrwitzigsten Meldungen des Jahres findet sich auch folgende vom April 2011:

Ein „W“ zu viel hat der Stadt Düsseldorf in der heißen Phase des Eurovision Song Contest (ESC) eine peinliche Panne beschert: In dem Begleitheft zu dem Musikwettbewerb ist auf Seite 45 statt „Aktionstag der Schulen“ als Programmpunkt „Aktionstag der Schwulen“ gedruckt.

Andererseits war der Druckfehler so absurd nun auch wieder nicht. Oder womit hat Ihr homosexueller Freund am 10., 12. und 14. Mai diesen Jahres seine Abende verbracht? Weiterlesen

Eine andere Sch(w)ulpolitik ist möglich

4 Sept

Das „Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit“ ist laut „Wikipedia“

eine 2010 in Köln gegründete deutsche Kleinpartei. Sie ist eine der ersten von Muslimen gegründete Parteien Deutschlands und beabsichtigt sich insbesondere für die Rechte von Migranten und ihre gesellschaftliche Integration in Deutschland einzusetzen.

Sich „für die Rechte von Migranten und ihre gesellschaftliche Integration in Deutschland einzusetzen“, ist natürlich eine schöne Umschreibung für die Tatsache, dass es vor allem darum geht, Interessenvertreter für Moslems zu sein, da dies schließlich die einzige Gruppe ist, deren „Integration“ in Deutschland – und anderswo – nennenswerte Probleme bereitet.

Ein Anliegen, welches dem BIG besonders am Herzen liegt, ist dabei die Schwulpolitik – äh, Verzeihung, gemeint ist natürlich, die Schulpolitik: Weiterlesen

Papa + Papa = Eltern – Mama

10 Aug

Wenn in einem Land Schwule und Lesben heiraten und Kinder adoptieren dürfen, gibt es prinzipiell keinen Grund, diese Realität nicht auch in den Schulunterrricht einzubeziehen. So, wie es nun die Niederlande vorhat: Weiterlesen

„Freiheit und Gerechtigkeit für jeden“

6 Mär

Will Phillips ist erst zehn Jahre alt, zeigt aber bereits eine ganze Menge Zivilcourage. In den USA wurde der Knirps aus Arkansas kurzerhand bekannt, weil er sich weigerte sich beim allmorgendlichen, schulischen Aufsagen der Pledge of Allegiance zu erheben. Warum?

Am Ende dieses Schwurs ist von „Freiheit und Gerechtigkeit für alle“1 die Rede. Das stimmt aber nicht. In Amerika gibt es sehr viel Rassismus und Sexismus. Schwule und lesbische Paare dürfen bei uns nicht heiraten oder Kinder adoptieren. Also dachte ich mir: Da muss man doch was machen.

Irgendwie cool.

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[1] laut offizieller deutscher Übersetzung heißt es „für jeden“, nicht „für alle“ [back]

Staatliche Farbenlehre

4 Jan

In Großbritannien gibt es demnächst neue Richtlinien hinsichtlich des Schulunterrichtes, die unter anderem beinhalten, künftig in den Klassen Homosexualität „realistisch“ zu porträtieren, auf Geschlechterausgewogenheit Rücksicht zu nehmen und dafür Sorge zu tragen, dass schulische Sportclubs einen bunten Mix von Schülern aller Ethnien und „Minderheitengruppen“ repräsentieren. Bei Nichtbeachtung der Richtlinien soll es empfindliche Strafen hageln.

Obwohl es durchaus begrüßenswert ist, dass das Thema der Existenz homosexueller Menschen bereits in der Schule angegangen wird, sehe ich das Vorhaben im Detail mit eher gemischten Gefühlen. Denn offenbar soll es ja nicht nur darum gehen, den Schülern Werte wie Toleranz und gegenseitigen Respekt nahezubringen; das behördlich gewünschte Sammelsurium von „Ethnien“ und „Minderheiten“ lässt dann doch die Tendenz erkennen, irrelevanten Unterschieden mehr Bedeutung zuzugestehen, als der simplen Tatsache, dass wir jenseits unserer unterschiedlichen Hautfarben, Geschlechter und sexuellen Orientierungen eben alle einfach nur Menschen sind.

Völlig von der Rolle

14 Apr

In Berlin beginnt man so langsam zu begreifen, dass man mehr tun muss, als eine Stadt als „weltoffen“ und „tolerant“ zu deklarieren um den Druck zu lockern, der sich in Sachen Homophobie angestaut hat. Aufklärung und Rollenspiele sollen es richten:

„Je jünger die Schüler sind, desto besser klappt die Sensibilisierung“, sagt Jörg Steinert, Projektleiter beim LSVD. Bei 14-jährigen Schülern etwa seien Vorurteile und Abneigung oft schon sehr gefestigt. „Einmal mussten wir von der Polizei aus der Schule geholt werden“, berichtet er, „weil sich einige Schüler so über uns aufgeregt hatten“. Auch seine Kollegin Katharina Doumler hat sich von Jungen anhören müssen, dass sie sie „fertig machen würden“, wenn sie ihre Schwester wäre. Doch davon lassen sich die Trainer nicht beirren: „Die Kids hier machen interessiert mit“, sagt Doumler, „das ist ein sehr guter Anfang“.

Bremer Pinguine sind nicht evangelikal – und von Mohammed haben sie auch noch nie was gehört

19 Mär

Ich wage zu behaupten, dass es keinerlei Studien benötigt, um den Zusammenhang zwischen Religion und Schwulenfeindlichkeit aufzuzeigen. Insofern würde ich jener Bremer Schulklasse, die eben diesen Zusammenhang herausgefunden haben will, keinerlei Vorhaltungen machen, dass ihre Studie nicht repräsentativ, nicht wissenschaftlich genug sei. Dennoch sollte darauf hingewiesen werden, dass Religion alleine das Brot noch nicht fett macht, und dass es natürlich auch Unterschiede zwischen Religionen und der Art ihrer Ausübung gibt, die sich natürlich dann auch auf die Ansichten zur Homosexualität auswirkt.

Nein, man sollte die Bremer Schüler für ihr Engagement bewundern und nicht auf Erbsenzähler wie mich eingehen, die anhand folgender Passage

Eine pfiffige Idee ist ein Interview mit dem schwulen Pinguin-Pärchen aus dem Zoo Bremerhaven. Die Pinguine „erzählten“ zum Beispiel, dass Diskriminierung ihnen völlig fremd ist.

monieren: Na ja, soll man sich wirklich schwule Pinguine zum Vorbild nehmen, jene Tiere also, welche die Eier von Weibchen klauen um diese dann selbst zu bebrüten? Ist das nicht Kindesentführung?

Ja schon, Adrian, aber Du verwechselst gerade Pinguine mit Trauerschwänen. Pinguine tun so etwas nicht, Dafür sind sie viel zu niedlich.

Das musste jetzt noch mal gesagt werden…

Regression statt Repression

11 Nov

Eine Studie zum Thema Homophobie unter Schülern kommt zu einem wenig überraschenden Ergebnis:

Der Aussage „Homosexualität ist unmoralisch“ haben dabei 35 Prozent zugestimmt.

Unter den „Ur-Deutschen“ sind es übrigens insgesamt auch nur 20,6 Prozent, 49,7 dagegen bei Migranten-Kindern.

Die Katholiken haben mit 38,5 Prozent Anteil an der Homosexuellen-Feindlichkeit, unter den muslimischen SchülerInnen ist diese Haltung mit 61,8 Prozent sogar dominant. Mit verschiedenen anderen Fragen haben die Schüler dieses Ergebnis bestätigt. Besonders extrem ist die Ablehnung des „Küssens in der Öffentlichkeit“: 85 Prozent der muslimischen Schüler finden das bei Homosexuellen „ekelhaft“,

womit sie aber eigentlich nur ihre Ablehnung der repressiven Konstituierung des homosexuellen Subjekts in der westlichen Zivilisation zum Ausdruck bringen wollten, gell?

Alles Gute kommt von drüben

18 Okt

Eine gute Idee zur Integration von Schwulen und Lesben kommt, mal wieder, aus Amerika:

In einer neuen Kampagne werben amerikanische Promis wie die Komikerin Wanda Sykes oder die Schauspielerin Hillary Duff dafür, dass Schüler „gay“ nicht mehr als Schimpfwort benutzen.

Die Werbespots wurden an alle großen Zeitungen, sowie Fernseh- und Radiostationen versendet. Diese Medien reservieren immer eine Anzahl von Werbeplätzen für gemeinnützige Anliegen.

In einem Kommentar lernen wir von Katrin, warum eine solche Kampagne bei uns in Deutschland undenkbar wäre:

Uns fehlt das Geld. Wir habe gerade 500 Milliarden für Ackermanns Londoner Banken durchgewunken. Da ist bei den Roten und Schwarzen nichts mehr drin für den Bürger.

Eben das ist der Unterschied, Katrin. In den USA wartet man nicht auf den Staat, sondern wird selbst aktiv.

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