Tag Archives: Schwuler Selbsthass

Mit dem Teufel Hand in Hand

23 Jan

Wie uns die homophobe, katholische Fundamentalistin Gabriele Kuby mitteilt, haben in Frankreich bei den Großdemonstrationen gegen Homo-Ehe und Adoptionsrecht, auch Schwule und Lesben mitgemacht. Überraschend ist das nicht, da es Dummheit schließlich überall gibt, dennoch stimmt es mich schon ein wenig traurig:

Homosexuelle stehen auf der Bühne und geben Zeugnis, dass das geplante Gesetz „Marriage pour tous“ niemandem dient, weder dem Allgemeinwohl, noch den Homosexuellen und am wenigsten den Kindern. Weiterlesen

Prügelgeil und scharf auf HIV: Schwule im Fußball

20 Nov

Homosexualität unter Fußballern? Großes Tabu, wir wissen es. Unter „gewaltbereiten Fans“ scheint das anders zu sein, zumindest wenn man „66/67“ glauben darf, der gestern in die Kinos kam. Mitten drin:

der schwule Otto (Christoph Bach), der seine Kicks nicht nur bei Prügeleien sondern auch beim Sex mit HIV-Infizierten sucht.

Vielleicht sollten wir das als einen Anfang betrachten. Vor einigen Jahrzehnten waren Schwule im Kino auch stets tragisch oder komisch, Opfer oder Täter, Kinderschänder oder Tunten. Nur niemals normal. Ob man in 40 Jahren auch in deutschen Fußballfilmen so weit sein wird, Schwule als ganz normale Menschen zu zeigen? Muss vorher das Schwulsein im Fußball normalisiert werden oder wird das eher eine Folge der Normalisierung im Film sein?

Selbsthass einer Hohlform

14 Okt

Schwuler Selbsthass nimmt mitunter merkwürdige Formen an, wie letzten Samstag in der Literarischen Welt zu beobachten war. Da schreibt Tilman Krause über einen Band mit Kurzgeschichten von Gabriele Wohmann:

all die neuen Lebensformen, die unsere Gegenwart inzwischen prägen, die Patchworkfamilien, Singles, Schwulen kommen hier nicht vor.

Um Schwule als „Lebensform“ zu kennzeichnen, muss man schon ziemlich heteronormativ denken. Vielleicht gilt das ja auch für die Wohmann, die, glaubt man Krause, wenn sie denn „moderne Lebensformen“ beschreibt, diese offenbar nur defizitär denken kann:

Und die einzige gleichgeschlechtlich orientierte Figur des Bandes, eine junge Lesbe, ist mehr Hohlform als Charakter („Call-a-pizza“).

Womit gemeint ist, dass sie der Wohmann bloss Material zur Ausschmückung des – natürlich heterosexuellen – Plots liefert. Das scheint Krause so falsch nicht zu finden und so nutzt er die Gelegenheit, seinesgleichen auf dem Umweg über die weibliche Variante mal so richtig den Marsch zu blasen:

denn dieses Lesbenmädel ist einfach eine dumme Gans.

Natürlich können auch Lesben dumme Gänse sein. Nur von „Heteromädels“ hat wohl noch nie einer geschrieben.

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