Tag Archives: Sexualität ist Privatsache

Jeder hat das Recht auf Privatsphäre

10 Mai

Ich bin Kanzler der Deutschen, nicht Kanzler der Schwulen.

Dieses ihm zugeschriebene Zitat hat Altkanzler Schmidt in einem Leserbrief an die Welt unlängst dementiert. In einem Interview mit der Welt am Sonntag legt Schmidt jetzt eine Achtung vor dem Privatleben an den Tag, wie sie heutzutage selten ist: Weiterlesen

Herzlichen Glückwünsch, Frau Schröder!

14 Feb

Kristina

Gerade als Christdemokratin freue ich mich über schwule und lesbische Paare, die in einer Lebenspartnerschaft dauerhaft füreinander Verantwortung tragen wollen. Hier werden konservative Werte gelebt!

Köhler hat geheiratet und heißt jetzt Schröder. Wenn sich jetzt noch die Kinder einstellen, müssen die Diskutanten sich in Zukunft noch dazu bequemen, Schröders Polititk inhaltlich zu kritisieren. Obwohl selbst das Kinderglück der Ministerin den ganz reaktionären Knochen vermutlich nicht ausreichen würde, um die Schmach auszugleichen, dass Schröder als persönlichen Referenten den Vorsitzenden der Berliner LSU mit ins Büro brachte.

Schröder scheint sich im Übrigen am diskreten Umgang von schwulen Konservativen mit ihrem Privatleben ein Beispiel genommen zu haben: Weiterlesen

Scharia selektiv

28 Jan

Staatliche und selbst ernannte Sittenwächter machen in Malaysia und Indonesien Jagd auf Abweichler, Andersdenkende und Schwule – manchmal im Namen des Islams. Im Fall des malaysischen Oppositionsanführers Anwar Ibrahim dient die Verfolgung «widernatürlichen Verhaltens» aber klar politischen Zwecken.

erfahren wir in einem Blog der NZZ. Doch was bedeutet eigentlich „im Namen des Islam“? Hat der Islam mit den erwähnten Vorgängen nichts zu tun? Wird er gar für ihm widersprechende Zwecke benutzt? Sind politische Zwecke denen des Islam stets entgegengesetzt? Der Text versucht sich darin, aufzuklären:

Malaysias Scharia verbietet Muslimen das Trinken von Alkohol.

Alle nichtmuslimischen Staatsbürger Malaysias dürfen also. Dummerweise gibt es diese nicht, denn Weiterlesen

Der Untergang des Abendlands – Elsässer Version

28 Jul

Jürgen Elsässer, ehemaliger Aktivist des Kommunistischen Bundes, der in der Zwischenzeit seinen Stolz, Deutscher zu sein, entdeckt hatte und folgerichtig zuletzt eine „Volksinitiative gegen Finanzkapital“ gründete, die auch am äußerst rechten Rand mit Sympathie aufgenommen wurde, äußert sich in seinem Blog zur Forderung von Bundesjustizministerin Zypries, homosexuellen Paaren die Adoption zu erlauben. Über dem christlich-konservativen Titel

Anmerkungen zu den aktuellen Angriffen auf die Familie

lautet die Überschrift

Babys für Brüno? Nein Danke!

Etwa auf dem Niveau bewegt sich der komplette Eintrag. Nach dem obligatorischen Einstieg, man habe ja nichts gegen Schwule, solange sie sich in der Öffentlichkeit bedeckt halten, Weiterlesen

Sexuelle Denunziation unter Demokraten

4 Mär

Auch wenn es manche nicht mehr hören können, Ed Koch hat einfach Recht:

Der ehemalige New Yorker Bürgermeister Ed Koch erklärte, es sei nicht hinnehmbar, wenn Journalisten Politiker nach ihrer Sexualität befragten – er selbst wehrte sich seit Jahrzehnten gegen derlei Gerüchte.

Wobei die Bezeichnung, er habe sich dagegen gewehrt, auf den ersten Blick irreführend klingt. Tatsächlich hat Koch  sich nämlich schlicht geweigert, derartige Fragen nach dem Intimleben zu beantworten.

„Ich will nicht dazu beitragen, dass jeder Kandidat gefragt werden kann: ‚Bist du hetero, schwul oder lesbisch?’“, erklärte der 84-jährige ewige Junggeselle im Interview mit der „New York Times“. „Das darf keine legitime Frage werden, also beantworte ich sie auch nicht. Mir ist es egal, ob Leute mich für schwul halten, ich beantworte die Frage nicht.“

Humor hat der Mann auch noch dabei:

Ich fühle mich aber geschmeichelt, dass die Öffentlichkeit bei meinem Alter von 84 Jahren immer noch an meinem Sexleben interessiert ist – es ist nämlich ziemlich begrenzt.

Vor rund 30 Jahren hatte Koch noch ein wenig anders auf entsprechende „Anschuldigungen“ reagiert: Weiterlesen

In rosa Stahlgewittern

1 Mär

Die taz wird 30, die siegessäule 25 und nicht mal Praunheim hält endlich die Klappe:

Wer wie Kerkeling und Biolek berühmt ist und zu einer Gruppe gehört, die diskriminiert, gemobbt und verprügelt wird, hat kein Privatleben im herkömmlichen Sinn. Sein Privatleben ist immer politisch. Er darf keine Angst vor dem Karriereknick haben und sich anpassen. Er hat die Pflicht, an die Öffentlichkeit zu gehen.

So weit, so bekannt, so unsympathisch. Auch seine Jugenderinnerungen sind wenig appetitlich:

Als Jugendlicher wollte ich unbedingt einmal der britischen Königin Elizabeth II. ins Bein beißen.

Nachdem er den Vorwurf, ein Selbstdarsteller zu sein, zurückgewiesen hat, dementiert er sich im Folgenden selbst. Weiterlesen

Kann man Schwule vergewaltigen?

8 Feb

In Bielefeld wird zur Zeit vor dem Landgericht der Vorwurf sexuellen Missbrauchs von Kindern verhandelt. In der Berichterstattung heißt es dazu:

Zudem möchte die Verteidigung das älteste Opfer noch einmal hören. Vor einigen Tagen hatte ein Freund des inzwischen 19-jährigen Opfers aus Bünde ausgesagt, dass sein Freund zur Homosexualität neige. Das hatte der 19-Jährige Anfang Dezember jedoch abgestritten. Weiterlesen

Warum die Verfolgung von (Homo-)Sexualität in arabischen Ländern ein Akt des Antikolonialismus ist…

15 Dez

… erklärt auch Hans Peter Pökel, Arabist an der FU, im Tagesspiegel- Interview nicht. Aber die Behauptung kann auch er nicht lassen:

Mit dem Kolonialismus kam auch die viktorianische Prüderie in den Orient und es gab diese Mischung aus Faszination und Abscheu vor dem angeblich wollüstig-verweichlichten, lasziven Orient. Gegen dieses westlich-orientalistische Klischee wehrt man sich in arabischen Ländern bis heute durch besondere Strenge und Tabuisierung von Sexualität im Allgemeinen.

Warum Westerwelle wieder liest…

8 Dez

..auch davon schreibt Ulf Poschardt in der Welt am Sonntag:

Guido Westerwelle hat gelernt, mit der Rolle des Lautsprechers zu leben, wohl nicht zuletzt, weil er bis zu seinem Outing sein Privatleben aus guten Gründen für den Blick der Öffentlichkeit verstellt hat. Seit 2003 Michael Mronz in sein Leben trat und er sich nach Jahren des Versteckspiels zu seiner Homosexualität bekannte, half das dem Image. Die Gerüchte verschwanden: Enge Mitarbeiter berichten, dass Westerwelle danach ruhiger und ausgeglichener wurde. „Da es meine besten Freunde sagen, muss es stimmen“, sagt Westerwelle fast schüchtern. „Das gibt es ja ganz oft, dass Menschen einem gut tun – und umgekehrt hoffentlich auch.“

Homosexuelle Orthodoxie

5 Dez

Theologisch konservative Anglikaner in den USA und Kanada haben damit begonnen, eine eigene Kirche zu gründen. In einer Pressekonferenz am 3. Dezember in Wheaton bei Chicago stellten sie eine vorläufige Kirchenverfassung vor.

Im Gegensatz zu anderen Abtrünnigen wollen die Häretiker aber ausdrücklich Teil der Anglikanischen Kirche bleiben:

Die neue Anglikanische Kirche in Nordamerika möchte Teil der Weltkirchengemeinschaft bleiben. Um als Kirchenprovinz anerkannt zu werden, braucht sie die Zustimmung von zwei Dritteln der geistlichen Leiter der weltweit 38 Kirchenprovinzen mit zusammen über 70 Millionen Mitgliedern.

Da es sich bei den Spaltern um Schwulenfeinde handelt, liegt natürlich nichts näher, als sich mit den rückständigsten Teilen der anglikanischen Weltkirche zu verbünden bzw. auf deren Unterstützung zu hoffen: Weiterlesen

%d Bloggern gefällt das: