Tag Archives: Transgenialer CSD

Unpolitisch politisch

24 Jun

Die taz über den Transgenialen CSD:

Man wollte politisch bleiben und gegen den Trend des CSD steuern, der immer weiter vom Demonstrieren zum Feiern überging. Deswegen sind Parteien, politische Banner und Nationalflaggen verboten. [Hervorh. von mir, D.]

Hat die taz da etwas falsch verstanden? Oder ist das der Anfang einer transgenialen Dialektik?

Verque(e)re Ehrenrettung

8 Jul

Jan Feddersen versucht zu retten, was nicht zu retten ist:

Dass sie den Preis am Ende nicht wollte, war den Verantwortlichen des Berliner CSD e. V. letztlich einerlei. In einem Punkt hat Judith Butler, die den Zivilcouragepreis jenes Vereins, der die hauptstädtische Christopher-Street-Day-Parade organisiert, zurückwies, völlig recht: Gut ist, dass jetzt eine Diskussion angestoßen wurde. Butler allerdings glaubt, nun sei das Thema des Rassismus auf der Tagesordnung der queeren Community gelandet. In Wahrheit aber geht es um Politikkonzepte, ja um das Politische überhaupt.

Seine Haltung scheint dem üblichen Schöneberg-Bashing und Kreuzberg-Hype angenehm entgegengesetzt: Weiterlesen

Butleresk

29 Jun

Butler kam auf Einladung der CSD-Veranstalter. Diese zahlen den Flug und ihre Unterkunft im Hotel Adlon.

Dabei wäre eine Unterbringung auf einem der zahlreichen Berliner Wagenplätze viel standesgemäßer gewesen. Dann jedoch hätte Butler am Ende auch noch am Transgenitalen CSD teilnehmen müssen und das wäre selbst für sie eine Zumutung gewesen oder wie hat man ihre Abwesenheit auf dem von ihr gehypten Event zu verstehen?

In bester Gesellschaft

21 Jun

Das ging gründlich daneben: Judith Butler hat die Annahme des ihr zugedachten Zivilcouragepreises des Berliner CSD e.V. verweigert. Zur Begründung sagte Butler, Weiterlesen

Queer for Palestine

12 Jun

Die Trägerin des diesjährigen Zivilcouragepreises des Berliner CSD e.V. heißt Judith Butler. Was zeichnet Butler aus? Lauschen wir dem Berlin Pride Guide 10:

Ihre Gender-Theorien sind Popkultur, ihre Thesen zum Queer-Begriff eine Inspiration. Die Philosophin und Tochter einer jüdischen Familie aus Cleveland, füllt große Hallen und begeistert das Publikum durch ihr sympathisches wie nachdenkliches Auftreten.

Sie setzte sich, wie der CSD-Verein stolz verkündet,

unüberhörbar gegen die Kriegspolitik der letzten US-Regierung ein

– obwohl es dafür, zumal in Deutschland, wahrlich keine Zivilcourage bräuchte. Doch damit nicht genug, versucht Butler aktuell, „queere Politik“ für ihre sonstigen politischen Vorstellungen zu funktionalisieren: Weiterlesen

Zwei Mal CSD – und Bushido war auch da

28 Jun

Vor drei Jahren war ich zum letzten Mal beim CSD in Berlin. Es wurde also höchste Zeit unserem „Weihnachtsfest“ mal wieder einen Besuch abzustatten. Und nichts hat sich verändert. Er ist immer noch genau so bunt, schrill, kommerziell und, ja, politisch, wie die Jahre zuvor. Aber er ist eben nichts besonderes und einen Termin extra dafür frei machen, würde ich nach wie vor nicht. Aber ich hatte eben nichts besseres zu tun.

Und weil das so war, ging es anschließend gleich zum transgenitalen CSD nach Kreuzberg. Zwar nur ein knappes Stündchen, aber das reicht um sich einen authentischen Eindruck zu verschaffen. Sicher, die Parolen, die von der kleinen Bühne erschallen sind so albern wie erwartet, aber auch nicht anders als auf jedem x-beliebigen autonomen Stadtfest. Kreuzberg halt. Weiterlesen

„Bildet Banden!“ – Wie uns der Transgenitale CSD alljährlich seine Albernheit vor die Füße kotzt

12 Jun

Linke haben niemals frei. Ständig muss die Welt angeprangert, dekonstruiert und verbessert werden. Das ist harte Arbeit, die keinerlei Leichtlebigkeit und Humor zulässt. Wer den Ernst des revolutionären Kampfes auch nur einen Augenblick vergisst, sieht sich unter Umständen sehr schnell in einer Position, faschistische Strukturen zu stärken. Und wer Witze macht, übersieht sehr schnell die Ausgrenzungsmechanismen hinter den Glitzerfassaden des repressiv-kapitalistischen Systems.

Im letzten Jahr überbrachte man mir die Einladung, doch einmal zum transgenitalen1 CSD der Hauptstadt zu pilgern. Da ich voll liberal bin, bin ich diesem Vorschlag grundsätzlich nicht abgeneigt. Andererseits verbirgt sich hinter meiner liberal-bürgerlichen Fassade naturgemäß ja nicht mehr als die Fratze eines patriarchal-sexistischen, kapitalistisch-imperialistischen Präfaschismus. Was allerdings nicht der Grund ist, warum ich das Angebot auch in diesem Jahr ausschlage.

Nein, der Grund liegt im System: Weiterlesen

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