Tag Archives: Washington D. C.

Katholisch asozial

13 Nov

In der amerikanischen Bundeshauptstadt soll demnächst ein Gesetz in Kraft treten, das es erlauben würde, im Bundesdistrikt eine gleichgeschlechtliche Ehe einzugehen. Wie üblich, erhebt sich ob dieses Vorhabens ein Sturm der Entrüstung seitens der üblichen Verdächtigen, wobei sich insbesondere die städtische Filliale der Katholischen Kirche hervortut. Die Erzdiözese in Washington hat dem Stadtrat ein Ultimatum gestellt, welches wieder einmal anschaulich unter Beweis stellt, was der römische Großkonzern unter Herzensgüte und Mitmenschlichkeit versteht: Weiterlesen

Glückwunsch! „Heteros“ als Minderheit

26 Aug

Vor knapp einem Jahr schrieb ich über den Zynismus einiger selbsternannter Ex-Gays, welche die Menschenrechtsbehörde in Washington D. C. verklagten, um sich als „Minderheit“ unter den Schutz von Antidiskriminierungsrichtlinien zu bringen. Nun hat ein Gericht in D. C. entschieden, dass Ex-Gays tatsächlich den Status einer geschützen Minderheit auf Grund ihrer „sexuellen Orientierung“ verdienen:

The court ruled that former homosexuals are a protected class „that must be recognised under sexual orientation non-discrimination laws.

Zu diesem Urteil bleibt meine Einschätzung von vergangenem Jahr gültig:

Aus formaler Sicht sollte man sich über einen derartigen Vorgang nicht wundern. Gesetze gegen Diskriminierung führen nun mal dazu, dass sich irgendwann jeder als Opfer der Gesellschaft fühlen darf. Moralisch betrachtet ist diese Klage an Zynismus allerdings kaum zu überbieten. Denn warum glauben selbsternannte Heteros ernsthaft, in einer Gesellschaft voller Heteros diskriminiert zu werden? Vielleicht sollten sie einfach aufhören, der Welt mit ihren Ex-Gay-Geschichten auf den Nerv zu fallen und statt dessen einfach nur ihre neu gewonnene „Heterosexualität” leben.

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