Gay West – On the Road

Homosexualität ist weder Defizit noch Qualifikation. Aus diesem Grund dekonstruieren wir die reaktionäre Imagination eines „schwulen Lebensstils“, wo auch immer sie uns begegnet und setzen gegen die Parole der Emanzipationsbewegungen der 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, „Das Private ist politisch!“, die entgegen ihrer ursprünglichen Intention längst antiindividualistisch verwendet wird, eine Sichtweise, die sich gegen die Funktionalisierung und Politisierung des Privaten für die schwule Gemeinschaft richtet.

Freiheit und Individualität gehören zu unseren höchsten Werten. Wir lieben gut an- und ausgezogene Männer und schätzen den Kapitalismus, der dafür sorgt, dass auch die kernigen Männer der Arbeiterklasse nicht länger nach proletarischem Schweiß, sondern nach Calvin Klein duften.

Den zivilisierten Westen finden wir trotz seiner Defizite um Längen sympathischer als seine historischen Vorgänger, verblichenen Konkurrenten und – allemal – autochthone Stammeskulturen.

Aus diesem Grund gibt es hier auch in Zukunft Erfolgsmeldungen über den Fortschritt der Gleichstellung von Schwulen und Lesben, die nicht zufällig weder in Dubai noch in Jamaica ihre größten Erfolge feiert.

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7 Antworten to “Gay West – On the Road”

  1. Nina 13. Dezember 2010 um 23:34 #

    Bin zwar kein Mann, noch (momentan) homo, finde eure Seite aber trotzdem super.

    Ich frage mich, wenn die Politiker den Mund aufmachen, eh immer, warum aus der sexuellen Gesinnung immer noch so ein großes (politisches) Thema gemacht wird, wo wir doch genug Menschen auf der Welt sind und nicht mehr drauf angewiesen sind, dass Männlein nur mit Weiblein zu verkehren hat.
    Wird wohl daran liegen, dass wir doch nicht in einem sekulatisierten Staat leben, obwohl’s immer gern behauptet wird… Ansonsten kann ich mir diese religiösen „Werte“ nicht erklären.

    Macht weiter so.

  2. sOwhatever 24. Januar 2011 um 15:01 #

    „Wir lieben gut an- und ausgezogene Männer und schätzen den Kapitalismus, der dafür sorgt, dass auch die kernigen Männer der Arbeiterklasse nicht länger nach proletarischem Schweiß, sondern nach Calvin Klein duften.“

    Dass ihr Männer aus der Arbeiterklasse als proletarisch bezeichnet (resp. ihren schweiss^^) ist schon ziemlich verallgemeinernd und zeugt nicht von viel Differenzierungsvermögen. Und die Anfügung über den Calvin Klein Duft ist schon sehr dekadent, als ob wir keine Wichtigeren Probleme hätten auf dieser Welt. Obschon ihr „die reaktionäre Imagination des schwulen Lebensstil“ dementieren wollt, unterstreicht ihr mit diesem Satz nur sehr deutlich die Klischeevorstellung des Gay-Lifestyle.

    Gruss

  3. Clemens 22. Februar 2011 um 15:11 #

    Ich lese Euren blog immer mit großem Vergnügen!
    Gibt es eine Möglichkeit, Euch auf facebook zu folgen?

  4. Yadgar 20. Juli 2011 um 01:20 #

    @sOwhatever

    „Und die Anfügung über den Calvin Klein Duft ist schon sehr dekadent“

    Stimmt, ich stehe eh mehr auf Kouros!

  5. luigi 12. Januar 2012 um 19:53 #

    Ich bin durch einen bekannten auf diese Seite verwiesen worden und finde als Hetero das (ironischerweise) politische Statement der Seite super: denn privat ist nicht zu politisieren, vor allen Dingen nicht die sexueller Neigung. Mich interessiert es nicht, wer mit wem und warum.

  6. Libertarian 24. Juli 2012 um 22:04 #

    „Libertarismus ist die radikale Ansicht, dass andere Menschen nicht Dein Eigentum sind.“

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