Die Freiheit, zu töten

2 Okt

Jaques Schuster bespricht in der Literarischen Welt vom letzten Samstag „Henker, Huren, Handelsherren“, ein Buch über den Alltag in Augsburg im Mittelalter. Er beschließt seine Rezension mit der Erinnerung an den „Prozess der Zivilisation“ von Elias. Dieser habe den

Gang der menschlichen Entwicklung vom Mittelalter bis in die Gegenwart als einen Prozess der Triebeindämmung

beschrieben.

Im Mittelalter habe mehr Unsicherheit und Freiheit geherrscht, es gleichzeitig aber auch mehr Möglichkeiten gegeben, die eigenen Triebe auszuleben.

Wie das für Schwule aussah, beschreibt Schuster einige Absätze zuvor, als er die zahlreichen Möglichkeiten eines mittelalterlichen Henkers beschreibt, Delinquenten zu Tode zu bringen:

Beliebt war bei den Zuschauern auch das Sterben im „Vogelhaus“. Es war unter anderem Mönchen vorbehalten, die man der Homosexualität überführt hatte. Dazu baute „Meister Hämmerling“ ein Gerüst, an dessen Ende ein Käfig hing. In ihn sperrte er die Kleriker und schmiedete sie an den Händen und Füßen fest. Unter dem Jubel der Bürger sollten sie verhungern. Ihr Todeskampf währte neun Tage.

Wenn damit jetzt gemeint ist, dass Perverslinge ihren Trieb ausgelebt haben, anderen beim elenden Verrecken zuzuschauen, will ich natürlich nicht länger widersprechen.

PS: Weil ich grad im Urlaub bin, müßt Ihr Euch den Link zum Text heut selber suchen.

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