„Deutsche Polizisten schützen die Sexisten“

22 Mai

So die üblichen Verdächtigen unter den Demonstranten gegen den Kongress in Marburg. Demonstranten, von denen man wieder einmal den Eindruck bekommen muss, als gehe es ihnen nicht um das berechtigte Anliegen einer selbstbestimmten Liebe und Sexualität, sondern um Politik und das Aufmachen einer Front gegen alle antirevolutionären Elemente. Kindische Plakate wie „Smash Homophobia“ und aufblasbare Sexpuppen waren natürlich auch dabei, alles dazu angetan, der Mehrheitsgesellschaft erneut zu suggerieren, bei der Schwulenbewegung handelt es sich um eine Spätausgabe postpubertierender, verwöhnter Reihenhausschnösel, die demonstrieren, weil sie ansonsten nichts mit ihrem Leben anzufangen wissen. Und dass es die Aufgabe der Polizei ist, einen genehmigten Kongress zu schützen, haben diese clownesken Berufsprotestierer immer noch nicht verstanden.

Etwa 1000 Menschen zogen gestern mit Luftballons, Regenbogenfahnen und grellen Perücken durch die Marburger Innenstadt, um gegen den Kongress der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge zu protestieren. Im Vorfeld waren mehr als 40 christliche und private Häuser mit Parolen beschmiert worden.

Wie schön! Das wird unsere Gegner überzeugen, wie falsch sie liegen und sie erneut animieren, den nächsten Text über den Totalitarismus „der Schwulen“ noch schneller zu veröffentlichen als bisher geplant.

11 Antworten zu “„Deutsche Polizisten schützen die Sexisten“”

  1. Phaidros 22. Mai 2009 um 11:55 #

    Sei mal nicht so naiv: Ich war gestern da und hatte auch das Vergnügen, mit Kongressteilnehmern zu sprechen und kann Dir sagen, dass es völlig egal ist, was gefordert oder wie demonstriert wird. Bei denen ist ein vollständiger Realitätsverlust eingetreten und alles, was nicht deren Mist toll findet, ist intolerant oder gleich totalitär. (vgl. mein Blog) Man kann mit Fundamentalisten nicht diskutieren. Die liberale Idee, so sehr ich sie ja schätze, findet ihre Grenze nunmal im Wahnsinn.

  2. Adrian 22. Mai 2009 um 13:14 #

    Sei mal nicht so eingefahren. Es geht erstens auch um die Außenwirkung dieser Demo und zweitens macht es wohl einen Unterschied wie demonstriert wird. Man stelle sich vor, statt albernen Transparenten und Sexpüppchen nebst Vandalismus und Wutgeschrei hätten sich die tausenden mit Kerzen vor dem Kongressgebäude eingefunden und hätten für die Evangelikalen gebetet. Man hätte sich auch einfach nur schweigend küssen oder sich an die Hände fassen können. Wie beschämend das für die Fundamentalisten gewesen wäre.
    Wirkungsvoller jedenfalls als die immer gleichen Pippi-Langstrumpf-Parolen.

  3. Phaidros 22. Mai 2009 um 13:40 #

    Ahhhja, Protest ist also nur dann ernstzunehmen, wenn er sich im Stil rechtskonservativen Kreisen anbiedert. Erschreckend liberal…

  4. Adrian 22. Mai 2009 um 13:48 #

    Du meinst „scheißliberal“. Im Übrigen kannst Du mir ja mal erklären, wieso, wenn es völlig egal sei was gefordert oder wie demonstriert wird, überhaupt demonstriert wird? Hat der AStA noch Geld übrig, das er noch verwenden muss, um beim nächsten Subventionsantrag nicht leer auszugehen?

  5. Damien 22. Mai 2009 um 13:59 #

    @Phaidros: Was bitte ist an brennenden Kerzen und sich küssenden Männern rechtskonservativ? Lichterketten waren meiner Erinnerung nach kein Erkennungsmerkmal rechtskonservativer Kreise. Und sich küssende Männer auch nicht, oder?

  6. Adrian 22. Mai 2009 um 14:01 #

    Beten ist auch nicht rechtskonservativ.

  7. Phaidros 22. Mai 2009 um 14:28 #

    Oh, da hab ich ja ins Wespennest gestochen…

    Ich meine nicht „scheißliberal“, auch wenn Ihr Euch das vielleicht wünscht.

  8. Adrian 22. Mai 2009 um 14:43 #

    Ist das alles was Dir auf unsere Fragen einfällt? Komm schon, Phaidros, wer mit den Kongressteilnehmern gesprochen hat, kann das mit uns auch.

  9. anti 26. Mai 2009 um 22:08 #

    Bei allem Verständnis dafür, dass man von der deutschen Linken angekotzt ist – ob nun grelle Perücken oder Sit-In mit Küssen die bessere Protestform ist, darüber könnt ihr ja meinetwegen streiten – aber eine Polemik ist das im Grunde nicht wert.
    Was die Parolenschmiererei nämlich angeht, so hätte die aller Voraussicht nach unabhängig von den Organisatoren und Organisatorinnen auch stattfinden können. Wenn du also polemisieren willst, dann doch gegen diejenigen… wobei ich auch hier zumindest in dem Punkt Phaidros Recht geben muss, dass die Liberalität eben ihre Grenze am Wahn findet.
    Ob und wie dagegen eingeschritten werden muss oder sollte – das mag ja Gegenstand eines Streitgespräches sein.
    Das Problem das ich hier habe ist schlichtweg: Darum geht es gar nicht, es geht um die Art der Performance. Und wenn es hier neuerdings um Choreographiekritik gehen soll, kann ich eben nur vorschlagen, dass du in den sauren Apfel beisst und dich unter die Zecken setzt, die sicher aufgeschlossen für solche Ideen sein werden. Und das meine ich nichtmal ironisch.

  10. Der Adrige 27. Mai 2009 um 16:58 #

    Seid doch einfach so, wie ihr sein wollt und macht nicht noch denen einen Stress, die das auch nur wollen und eigendlich für die gleiche Sache „kämpfen“. Peace Yo!

  11. Manu 16. Juni 2009 um 17:38 #

    Diese Demofanten sollten wir lieber wieder tief in den Dschungel verbannen!

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