Familie ist da, wo Schröder ist

20 Okt

Unser aller Familienministerin Kristina Schröder steht vor ein schwerem Dilemma: Einerseits will sie uns einreden, dass sie alle möglichen Formen des Zusammenlebens akzeptiert. Andererseits ist sie eben Politikerin und hat deshalb die Macht, ihre persönliche Präferenzen von Zusammenleben zu fördern. Konkret klingt das dann so:

Moderne Familienpolitik hilft den Menschen, so zu leben, wie sie leben wollen – und schreibt ihnen nicht vor, wie sie leben sollen. Die Organisation der eigenen Familie – das soll jeder für sich entscheiden.

Was sich zwar recht hübsch anhört, aber natürlich nur ein Teil der Wahrheit ist, denn immerhin wird auch im Familienbetrieb durch die Politik kräftig umverteilt, gefördert und damit gleichzeitig benachteiligt: So dürfen z. B. ledige Stahlarbeiter, Akademikern die Babypause und das Elterngeld finanzieren, warum auch immer, könnte man doch meinen, dass Akademiker schon genug finanzielle Mittel haben und deren Kinderwunsch nicht durch die Gesellschaft subventioniert werden sollte.

Warum also muss man die Selbstverwirklichungspläne einer bestimmten Klientel quersubventionieren? Frau Schröder kennt die Antwort:

Familie und Ehe sind noch immer das zentrale Fundament unserer Gesellschaft.

Eine Aussage, die ich noch niemals verstanden habe. Eine Gesellschaft ist nichts anderes als die Summe einzelner Menschen. Wenn nun die Zahl dieser Menschen – z. B. durch Geburtenrückgang – abnimmt, stirbt dadurch ja nicht die Gesellschaft. Sie ist immer noch da, nur eben etwas anders als vorher.

Die CDU verfolgt deshalb eine Familienpolitik, die sich zum Ziel setzt, die grundlegenden Werte für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu bewahren.

Auch so ein komischer Satz: Was bedeutet „Zusammenhalt der Gesellschaft“? Sollten morgen die Bayern oder Schwaben oder Hamburger ihre Sezession erklären und sich von Deutschland unabhängig machen, wen würde es interessieren (vor allem im Falle der Bayern)? Einen Zusammenhalt mit anderen Menschen strebe ich persönlich jedenfalls nur dann an, wenn mir an diesen Menschen etwas liegt und nicht weil wir zufälligerweise ein in Plaste eingeschweißtes Dokument mit uns herumtragen müssen, auf dem „Staatsangehörigkeit deutsch“ steht.

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Eine Antwort zu “Familie ist da, wo Schröder ist”

  1. Ulrich Wille 21. Oktober 2010 um 22:35 #

    Frau Schröder spricht doch nicht von „der Gesellschaft“ oder „einer Gesellschaft“, sondern von „unserer Gesellschaft“. Sie bezieht sich also auf eine bestimmte Gesellschaft, in der sie selber Mitglied ist. Vielleicht meint sie die Bilderberger. Oder die Illuminaten.

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