Warum Mädchen so tun, als wären sie betrunken
steht nicht in der Welt, auch wenn die gleichnamige Überschrift eben das suggeriert. Stattdessen erfahren wir, warum Mädchen sich betrinken:
weil sie dann eine Ausrede für ihr Verhalten haben – insbesondere wenn es ums Flirten geht.
Meint jedenfalls Sozialgeografin Sara Landolt von der Universität Zürich,
die in 14 Gesprächsrunden mit 15- bis 18-jährigen Schweizern darüber sprach, warum sie Alkohol konsumieren
und jetzt auch etwas über die Gründe von Jungen weiß, sich zu betrinken. Jungs nämlich brauchen keine Ausreden, Jungs trinken,
um ihre Männlichkeit zu beweisen, und so werden nach einem Saufspiel dann schon mal die leeren Flaschen gezählt, als handle es sich um Trophäen.
– wer es dabei schwerer hat, ist keine Überraschung. Es sind die Mädchen. Jungs nämlich brauchen höchstens ihre Flaschen zählen. Für Mädchen gestaltet sich das Ganze bedeutend schwieriger:
„Trinken ist für junge Frauen eine komplizierte Sache“, sagt Landolt, „denn wenn Mädchen sehr betrunken sind, werden sie von Altersgenossen schnell als „Schlampe“ oder „Nutte“ abgestempelt“, aber wenn sie beim Saufen nicht mitmachten, sind sie aus der Gruppe ausgeschlossen.
Aber damit nicht genug. Trinken ist schließlich kein Selbstzweck. In Wahrheit geht es den Mädchen nur um das Eine:
Die Annährung an das andere Geschlecht ist dann noch schwieriger, weil das Mädchen glaubt, nicht mehr beim zwischengeschlechtlichen Spiel mitmischen zu können.
Sind 15- bis 18-jährige Schweizer stets homosexuell, Frau Landolt? Oder war Ihnen der Einbezug von homosexuellen Jugendlichen dann doch zu kompliziert? Wer weiß, was dieser noch für Ergebnisse gezeitigt hätte? Vielleicht ist das hier ja ein Anhaltspunkt:
In den Gesprächen zeigte sich auch, dass Mädchen, wenn sie unter sich bleiben, kaum Alkohol trinken.
Wenn überhaupt, trinken Lesben Rotwein. Bei Kerzenschein. Das weiß frau, wenn sie EMMA liest.
In Deutschland scheint die Lage völlig anders auszusehen:
Besonders drastisch war der Anstieg der jungen Menschen mit „akuter Alkoholintoxikation“ 2008 gegenüber dem Vorjahr (…) bei den Mädchen. Die Zahl der zehn- bis 14-Jährigen, die deshalb stationär behandelt werden mussten, nahm bei den Mädchen um 22 Prozent und bei den Jungen um 16 Prozent zu.
(…) bei den Kindern im Alter von 10 bis unter 15 Jahren stellten die Mädchen den größeren Anteil (53 Prozent), obwohl ihr entsprechender Anteil an der Bevölkerung nur 49 Prozent beträgt.
In beiden Altersgruppen stieg jedoch im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Patientinnen stärker als die der Patienten.
Wer dafür verantwortlich ist, liegt auf der Hand. Das Patriarchat. Der Alkohol. Denn sicher ist es kein Zufall, dass Alkohol männlichen Geschlechts ist.
Ich gebe zu bedenken, dass das Patriarchat ohne die Frauen völlig sinnlos wäre. Insofern ist Deine Frage nach den schwulen Jungs beantwortet! 😉
Der Alkohol ist ein Mittel, um sich mehr – oder um sich nicht mehr – zu spüren. Im Gegensatz zu Sex macht er abhängig, ist also weiblich, denn wir hängen von Frauen ab…
Alkohol ist masseneinträglich, Sex eher weniger…
„kompliziert“
Hier besteht dringender Handlungsbedarf! Gleichstellung!!