Protestantische Dialektik

25 Feb

Wenn Theologen sich zu fachfremden Themen äußern, kommt mitunter Seltsames dabei heraus. Aktuell sorgt sich Prof. Rainer Mayer um die Auswirkungen des Gender Mainstreaming.  Nun ist Mayer nicht der Erste, der sich zum Thema äußert,  aber was den Originalitätsfaktor angeht, auf einem der vordersten Plätze, wenn er

in der in Berlin erscheinenden Zeitschrift „Evangelische Verantwortung“ des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU/CSU schreibt,

es

solle dem Gender Mainstreaming zufolge Kindern möglichst früh beigebracht werden, dass es eigentlich keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern gebe und dass sie ihr Geschlecht beliebig bestimmen könnten – männlich, weiblich, bisexuell oder homosexuell.

Nachdem die Theorie eines was auch immer bezeichnenden „Dritten Geschlechts“ fast schon etabliert ist, geht Mayer offenbar den entscheidenden Schritt weiter und vermutet die Existenz von vier Geschlechtern! Leicht irritierend finde ich allerdings das völlige Fehlen eines heterosexuellen Geschlechts. Aber das ist vermutlich wieder mal eine reine Konstruktion. Vielleicht erhielten wir genauere Auskünfte im Ministerium von Frau von der Leyen:

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert ein „GenderKompetenzZentrum“, ein Forschungsinstitut an der Humboldt-Universität zu Berlin, das die Gender-Umsetzung der Bundesregierung unterstützt.

Wo das alles enden soll, verrät uns Mayer zu allem Unfug auch noch:

Resultat ist eine paradoxe Mischung aus Anarchismus und Zwangskollektivismus mit allen Merkmalen einer Ideologie.

Mayer zufolge steht dahinter der pure Egoismus. Einzelinteressen werde absoluter Vorrang vor den Interessen der Gemeinschaft eingeräumt.

Sieht so protestantische Dialektik aus?

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