Bahrein homorein

13 Aug

Das kleine Königreich Bahrein hat wie so viele islamisch geprägte Staaten dieser Welt ein Problem. Einerseits ist man sich im Klaren darüber, dass, wenn man den Vorschlägen des Propheten Mohammed zur Wirtschaftspolitik folgt, es im Lande irgendwann so aussieht wie in der ehemaligen DDR und man deshalb die Ökonomie ein wenig liberalisieren sollte, damit man sich auf Hochglanzprospekten wenigstens mit Wolkenkratzern schmücken kann. Andererseits macht die ökonomische Öffnung ein Land aber auch anfällig für Dekadenzen aller Art, die man dem Propheten und Allah nun wirklich nicht zumuten kann. Schließlich will man ja nicht so enden wie die Schweine im Westen.

Und um kulturelle Unterschiede so zu betonen, dass sie dem Gemeinwohl möglichst wenig schaden, bietet es sich immer an, auf Minderheiten einzuprügeln. Homosexualität ist in Bahrein zwar strafbar, doch hat die Bestrafung nichts an der Existenz des Schwulenproblems geändert. Was liegt also näher als sich der ganzen Sache in etwas verschärfter Form anzunehmen?

Brotherhood MP Shaikh Mohammed Khalid Mohammed wants the government to begin a number of initiatives designed to rid the country of gay people.

Und wie genau stellt Mohammed Mohammed sich das vor? Nun ja, Phase Nummer eins sieht vor, den Zuzug von Homosexuellen zu begrenzen:

In April parliament demanded that the Interior Ministry stop granting any residence permits to foreign homosexuals.

Womit es aber noch nicht getan ist. Schließlich gibt es ja schon einheimische Homos mitten im Land. Phase zwei sieht demzufolge vor, die Lebensräume der Homosexuellen auszuräuchern:

The ministers have called for homosexuals to be ‚rooted out‘ of hair salons and massage parlours

In Phase drei wird sich dann schließlich um die Eliminierung des schwulen Nachwuchs gekümmert:

The proposals will see teachers on the look out for homosexual tendencies in children and ‚punishing them accordingly.‘

Das ganze Programm hat für Bahrein nicht nur den Vorteil, sowohl den Scheich als auch den Propheten Mohammed zufrieden zu stellen und die kulturelle Eigenständigkeit des Landes zu betonen, sondern ist auch ein vorzügliches Mittel, um innerislamische Differenzen zu überwinden:

The bicameral parliament is dominated by Shia and Sunni Islamist parties.

Und für die Einheit der Umma kann man schon mal ein paar Homos über die Klinge springen lassen. Dient schließlich dem Weltfrieden.

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