Warum mögen Linke den Iran?
14 Mai- Kommentare 11 Kommentare
- Kategorien Gesellschaft, International, Moral und Ethik, Politik, Religion
- Autor Adrian
11 Antworten zu “Warum mögen Linke den Iran?”
Kommentar verfassen Antwort abbrechen
Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..
Aktuelle Beiträge
Neueste Kommentare
johan steunenberg bei Bis hierher und wie weite… | |
Alexander bei Being gay – Acting … | |
PfefferundSalz bei Warum Männerrechtler für Schwu… | |
Patrique bei Warum Fisten voll schwul … | |
Damien bei Warum Fisten voll schwul … |
Top-Beiträge
Adrians Lieblingsblogs
English
Wer uns verlinkt
- alivenkickn
- Alles Evolution
- Antibürokratieteam
- arprin
- bluthilde
- Des Pudels Kern
- Dominik Hennig
- dreeschheart
- FemokratieBlog
- Freiheit und Optimismus
- FreiheitsNews
- Freunde der offenen Gesellschaft
- fxneumann
- Genderama
- Herbert Rusche Blog
- Just Dave's Blog
- kiezneurotiker
- kotzboy.com
- L for Liberty
- Lizas Welt
- man tau
- Nichtidentisches
- Paxx Reloaded
- schwulbekennen
- Sonntagsgesellschaft
- WADIblog
Kategorien
Archiv
Schließe dich 215 anderen Abonnenten an
Blog Stats
- 2.266.170 hits
Na, das ist doch klar: da hat ein Land dem „westlichen Imperialismus“ erfolgreich Paroli geboten, sich in einer Revolution von einem durch die USA gestützten Despoten befreit – und anders als bei diversen marxistisch gefärbten Revolutionen in der „Dritten Welt“ konnte man sogar ziemlich sicher sein, dass nicht Moskau oder Peking im Hintergrund die Regie führten (lustigerweise gibt es unter den im Exil organisierten Gegnern des Mullah-Regimes sogar die Verschwörungstheorie, dass in Wirklichkeit die CIA Khomeini an die Macht gebracht hätte, nachdem der Schah Mitte der 70er Jahre für die Amerikaner unbequem zu werden begann…).
Aus alten „Pflasterstrand“-Ausgaben weiß ich, dass im alternativen Milieu der späten 70er Jahre, der Islam, insbesondere seine mystische Strömung, also der Sufismus, eine Weile lang ziemlich „sexy“ war – da traf sich Begeisterung für authentische sozialrevolutionäre Bewegungen auf dem „Trikont“ mit Unbehagen an der Moderne und spiritueller Sehnsucht. Als sich nach der Machtübernahme Khomeinis sich Berichte über Menschenrechtsverletzungen insbesondere gegen Frauen im Iran häuften, ließ dieser Sexappeal des Islams spürbar nach…
Heutzutage, über 20 Jahre nach dem Ende des Ostblocks, gehört der Iran zu den ganz wenigen Ländern, die es noch wagen, sich dem weltweit hegemonialen Modell des liberalen Kapitalismus angloamerikanischer Prägung entgegenzustellen (oder zumindest äußerlich den Eindruck erwecken, dass sie es täten – ob man die iranische Bazari-Ökonomie tatsächlich „sozialistisch“ nennen kann steht auf einem ganz anderen Blatt)… eine in die Defensive gedrängte radikale Linke übersieht dann allzugerne ideologische Komponenten, die mit den eigenen ursprünglichen (!) Überzeugungen so gar nicht vereinbar sind. Kurzgefasst: für heutige radikale Linke (ich meine jetzt nicht Linksliberale wie z. B. die Grünen) bedeutet Linkssein einfach nur Kapitalismuskritik, und zwar um jeden Preis – da können dann auch alle möglichen Querfrontler aus der paranoid-rechten Ecke problemlos andocken. Zum Glück gibt es auch noch die Antideutschen, die auf dieses Zeug nicht hereinfallen…
Vier Männer wegen Homosexualität zum Tod verurteilt
14. Mai 2012, 12:12
Schätzungen gehen von Mehr als 4.000 iranischen Todesurteilen wegen Homosexualität seit 1979 aus
@ Adrian
Also immer wenn ich höre, Homosexualität sei eine Sünde, wider die Natur oder Ähnliches, dann kommt sowas nicht aus dem politisch linken Spektrum sondern fast ausschliesslich aus fundamentalreligiösen politischen Spektren, die ganz klar Positionen vertreten, die politisch rechts verortet werden.
Religiöser Fundamentalismus ist nun ganz sicher nicht links, was auch immer konkret unter „links“ verstanden wird.
Die Frage sollte deshalb lauten: Was haben Rechte bloss gegen den Iran?
Wie wäre es mit „Warum mögen MANCHE Linke den Iran“?
Ich kenne persönlich keinen Linken, der das derzeit im Iran herrschende Regime mag.
Es gibt solche Leute auf jeden Fall in der sogenannten antiimperialistischen Szene. Diese gilt in der Restlinken aber als fundamentalistische Polit-Sekte, genauso wie ihre ebenso einseitigen Kontrahenten, die Antideutschen. Beide sind in der Restlinken zu Recht relativ marginalisiert.
In welchen Strömungen der zeitgenössischen Linken ist denn Deiner Ansicht nach außerdem noch eine unkritische Haltung zum derzeitigen iranischen Regime vorhanden?
Und wie steht es mit der Sympathie für den Iran auf Seiten der politischen Rechten?
http://www.tagesschau.de/inland/neonazisiran100.html
http://www.zeit.de/2012/14/P-Rechte-Parteien-Islam/seite-1
Nicht der Rede wert?
ich halte sowas für eine alte legende, mir persönlich ist kein einziger sich als links und fortschrittlich verstehender mensch bekannt der den iran z.b. wg. „anti-imperialismus“ oder sowas in schutz nehmen würde. wo trefft ihr solche leute?
ich meinen kreisen, und darunter sind mind. 2 exil-iraner, sieht man das eher als klerikalfaschistisches und antisemitisches regime, was bitte soll daran links sein?
respekt hab ich vor den iranern, die gegen die herrschaft der mullahs und den schmierigen gebrauchtwagenhändler auf die straße gegangen sind, und ich glaube nicht dass die große mehrheit der dort lebenden tatsächlich nach diesen schwachköpfen beurteilt werden darf.
http://www.theintelligence.de/index.php/gesellschaft/zeitgeist/4184-israel-loves-iraniran-loves-israel-.html
http://www.heise.de/tp/blogs/8/151942
@ subcomandante marcus
Ja, in der Grundtendenz hast Du da natürlich Recht. Man muss m.E. schon sehr lange suchen, bis man im Spektrum der Radikalen Linken jemanden findet, der religiös-fundamentalistische Diktaturen verteidigt.
Es gibt die Ausnahmen von der Regel aber tatsächlich. Die durchgeknallten Konterrevolutionäre von der „Antiimperialistischen Koordination“ (AIK) sind z.B. tatsächlich pro-iranisch in Bezug auf das derzeitige Regime.
Die AIK sind allerdings natürlich auch eine innerhalb der Linken weitgehend marginalisierte Sekte und werden dies auch bleiben.
Außer der innerhalb der zeitgenössischen Linken relativ einflusslosen antiimperialistischen Szene fällt mir aber auf Anhieb keine andere linke Strömung ein, in der es Personen gibt, die mit dem iranischen Regime sympathisieren würden. Adrian und Yadgar scheinen da über Insiderkenntnisse zu verfügen, die uns beiden offenbar fehlen.
Also, ich frage noch mal konkret: Adrian und Yadgar, welche Strömungen, Gruppierungen oder Organisationen innerhalb der Linken sind hier genau gemeint? An wen ist Eure Kritik konkret adressiert?
@subcommandante marcus
„wo trefft ihr solche leute?“
Wahrscheinlich im Internet… wer wie Adrian bloggt, verbringt zwangsläufig einen erheblichen Teil seines Lebens online, und da im Internet das extremste Prozent der Gesellschaft um Größenordnungen überrepräsentiert ist, kommt man dabei natürlich ständig mit Extremisten, Fanatikern und Sektierern aller Couleur in Berührung, also eben auch mit pro-iranischen Anti-Imps.
Als ich mir vor einiger Zeit zum ersten Mal seit Jahren mal wieder die Zeit für einen zwanglosen Bummel durch die Kölner Innenstadt nahm, war ich regelrecht erstaunt, wie wenig die ganz reale Welt da draußen mit der Welt der Leserkommentarspalten, Politikforen und -blogs gemeinsam hat – da sieht man weder Maskulisten, Anarchokapitalisten noch Sedisvakantisten, in den Buchläden stapelt sich kein Sarrazin und auch kein Ulfkotte (und auch sonst nichts aus dem Kopp-Verlag), nirgendwo auch nur der kleinste Infostand der Kölner PI-Gruppe oder irgendwelcher evangelikaler Hochleistungschristen, und die Menschen sehen sogar richtig entspannt aus, so ganz und gar nicht wie gehetzte Turbosklaven im neoliberalen Gulag.
Ich sollte wirklich viel öfter rausgehen ins Große Blaue Zimmer…
Keine Ahnung wo ihr lebt, ich treffe ständig sich als links verstehende Menschen, die einen riesen Buhei machen, wenn es darum geht die USA, Israel oder den Westen anzuprangern, die keinen Hehl daraus machen, wie verachtenswert christlicher Fundamentalismus und die katholische Kirche sind, die aber, wenn man bspw. auf den Iran zu sprechen kommt, sich mit Kritik vornehm zurück halten, mit den Augen klimpern, vom Selbstbestimmungsrecht der Völker und von kultureller Vielfalt schwafeln, die es zu respektieren gilt.
Natürlich sagt keiner, er möge den Iran, aber die Äußerungen und konkreten Handlungen lassen keinen anderen Schluss zu, dass die bspw. der Iran nicht so schlimm ist wie die USA.
Es freut mich allerdings, dass ich mit meinem Titel Widerspruch geerntet habe.
Ich sags mal ganz salopp: Die „Verteidigung des Iran“ durch Linke ist doch eher so zu verstehen, dass den USA und Israel das Recht abgesprochen wird, einen flächendeckenden Bombenteppich zu legen, auch wenn das iranische fundamentalreligiöse Regime eine Plage sondergleichen ist. Das wird dann von Rechten so gedeutet (oder besser; in polemischer Art und Weise unterstellt) als verteidige man die vielfältigen Missachtungen elementarer Menschenrechte durch den Iran.
Im Konflikt der USA und Israel mit dem Iran geht es um geostrategische Interessen und ganz bestimmt nicht um die Durchsetzung elementarer Menschenrechte auf globaler Ebene. Während des kalten Krieges haben sich die USA mit jedem Schweinehund verbündet, solange er nur stramm antisowjetisch war. Daran hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn der grosse Gegenspieler Sowjetunion weggefallen ist.
„Ich sags mal ganz salopp: Die “Verteidigung des Iran” durch Linke ist doch eher so zu verstehen, dass den USA und Israel das Recht abgesprochen wird, einen flächendeckenden Bombenteppich zu legen, auch wenn das iranische fundamentalreligiöse Regime eine Plage sondergleichen ist.“
Die “Verteidigung des Iran” durch Linke gab es schon, bevor davon überhaupt gesprochen wurde. Mach doch mal den Test. Suche Dir einenLinken, und schimpfe über die USA. Und dann schimpfe in gleicher Weise über den Iran. Und dann reden wir weiter…
@everybody:
„@subcommandante marcus
“wo trefft ihr solche leute?”
Wahrscheinlich im Internet… wer wie Adrian bloggt, verbringt zwangsläufig einen erheblichen Teil seines Lebens online, und da im Internet das extremste Prozent der Gesellschaft um Größenordnungen überrepräsentiert ist, kommt man dabei natürlich ständig mit Extremisten, Fanatikern und Sektierern aller Couleur in Berührung, also eben auch […]“ mit leuten wie uns. irgendwas bleibt da sicher hängen.
Hm, bei den Linken die den Iran und das dortige Regime ganz knorke finde fällt mir ganz spontan einer ein der die Aktivisten der letzten Jugendproteste im Iran als „Strichjungen des Finanzkapitals und Discomietzen“ bezeichnet hat.
Jürgen Elsässer.
Der war übrigens erst vor kurzen mit einer Reisegruppe der auch andere Linke angehörten im Iran.
Natürlich gibt es gute Gründe den Iran zu verteidigen. Immerhin ist der Iran ein Islamischer Staat, und das der Islam mit seiner Verpflichtung den armen Almosen zu geben viel mit der Linken gemeinsam hat konnte schon Oskar Lafontaine vor einigen Jahren feststellen.
Dann wird der Iran auch noch zu Unrecht verdächtig die Zerstörung von Israel zu propagieren. Überall wo jemand zu Unrecht verdächtigt wird muß die Linke einschreiten, ganz besonders wenn es nur ein Übersetzungsfehler ist.
Das die Iraner ihr neues Sturmgewehr nach einer Oase benannt haben, in der die Armee des Propheten Mohammed alle Juden massakriert hat ist vermutlich auch so ein Übersetzungsfehler und sollte nicht überbewertet werden.
Und natürlich ist die Verteidigung des Irans gegen US-amerikanisches und israelisches Flächenbombardement ein echtes anliegen der Linken.
Das der Ami am liebsten aus geostrategischen Gründen ein Flächenbombardement veranstaltet kenne wir Deutschen ja noch aus dem Zweiten Weltkrieg.
Und wir haben daraus gelernt das Krieg keine Lösung ist, noch nie etwas gebracht hat und nur Unschuldige darunter leiden.
Aber Israel hat aus dem Zweiten Weltkrieg nichts gelernt und veranstaltet munter Flächenbombardements, wenn sie nicht gerade einen Völkermord an den Palästinensern im Freiluft-KZ Gaza verüben oder in Hebron die Apartheid durchsetzen ( auch so ein Linker… )
Normale Militärs würden statt einem Flächenbombardement wohl eher gezielt die lange verheimlichten und dann in Salamitaktik bekanntgegebenen Nuklearanlagen bombardieren, aber den Israelis ist durchaus zuzutrauen das sie lieber ein Flächenbombardement veranstalten.
Denn das muß mit letzter Tinte noch gesagt werden – 80% der Israelis sind Juden, und denen ist bekanntlich alles zuzutrauen.
z.B. das sie die von Deutschland gelieferten U-Boote dazu verwenden einen nuklearen Erstschlag auf den Iran auszuführen, wie ein bekannter Linker in einem Gedicht meinte.