Was bietet Ihr?

26 Mär

„Feministin“ schreibt in einem Kommentar:

FeministInnen sind für die Gleichstellung der Homo- zur Hetero-Ehe.

Und fragt mich dann ultimativ:

Also nochmal: Welcher Partei schließt Du dich lieber an. Wem gilt deine Loyalität?

Na Mensch, so habe ich die ganze Sache noch gar nicht betrachtet! Ich Dummerchen! Wie konnte ich nur so naiv sein, dem Feminismus und den Feministen nicht blind zu folgen, wo sie doch für die Gleichstellung der Homo- zur Hetero-Ehe sind?

Also, liebe Maskulisten, jetzt seid Ihr dran! Wollt Ihr mich nicht an den Feminismus verlieren, wollt Ihr Euch meiner Loyalität auch weiterhin sicher sein, dann müsst Ihr Euch was einfallen lassen. Was bietet Ihr? Homo-Ehe? Adoptionsrecht? Kuscheln? Sexparties?

Ich erwarte Eure Antwort bis spätestens Freitag 20.00 Uhr. Sollte ich bis dahin keine befriedigende Antwort erhalten haben, dann werde ich Feminist!

31 Antworten to “Was bietet Ihr?”

  1. m 26. März 2014 um 11:37 #

    HODOR!

  2. Mo No 26. März 2014 um 11:59 #

    Also ich biete kuscheln an… und evtl. wird daraus ja so was wie eine Sexparty.

    So so, der Feminismus hat die Homosexuellen für sich entdeckt… so lange ich effeminiert, in Kittelschürze mit Club Mate auf einer sexuell völlig enthemmten „Queerparty“ irgendeines „Freiraums“ in der Ecke stehe, habe ich also nix zu befürchten.
    Danke, gut zu wissen! 😉

  3. Arne Hoffmann 26. März 2014 um 12:03 #

    Wenn ich mir anmaßen würde, Dinge wie Gleichberechtigung, die eine Selbstverständlichkeit sein sollten, großartig als „Angebot“ zu deklarieren, würde ich sagen „Meine Angebote liegen auf dem Tisch.“ 🙂

  4. Andreas 26. März 2014 um 12:29 #

    Entlarvt, demaskiert und bar jeglicher Argumente nehme ich Zuflucht zu Bestechung. Setze Dich diskret mit unserem Schatzmeister in Verbindung!

  5. HansG 26. März 2014 um 12:30 #

    Wo soll man da anfangen?

    * Unter Männerrechtlern finden sich mehr Männer
    * Wir betrachten einen Penis nicht als Waffe (Homoerotische Star-Wars Phantasien ausgenommen)
    * Wir behaupten überwiegend nicht, dass Geschlecht und sexuelle Orientierung durch Sozialisation entsteht und damit auch änderbar ist
    * Wir akzeptieren Männer als Opfer von Gewalt
    * Wir wehren uns gegen die Behauptung: Männer = Täter
    * Wir sind gegen, auch Schwule, benachteiligende Frauenquoten
    * Ich persönlich sehe keinen Grund gegen eine gleichgeschlechtliche Ehe da schon der Gesetzgeber mit dem Ehegattensplitting klar gemacht hat, dass Ehe nicht mit Familie mit Kindern gleichzusetzen ist.
    * Adoptionsrecht für Schwule? Könnte ein guter Kontrast zu weiblich dominierten Kindergarten und Schule sein.
    * Wir fordern gleiche Bildungschancen für Jungs unabhängig von der sexuellen Orientierung.
    * Wir fordern vergleichbar gute medizinische Vorsorge für Männer
    * Und wahre Freundschaft gibt es sowieso nur unter Männern

  6. Roger (Radikaler Maskulist) 26. März 2014 um 13:54 #

    Also ich bin für eine rechtliche Gleichstellung der Homo zur Heteroehe, sprich Steuerrecht, Erbschaftsrecht und was es sonst so alles gibt.

    Mein Problem geht da los, wo Kinder ins Spiel kommen.

    Wenn es sich um ein verwaistes Kind in einem Heim handelt, Ok, kein Problem, ich denke dass es ihm bei liebenden Homoeltern besser ergeht als im Heim.

    Anders bei künstlicher Befruchtung, denn hier bleibt ein/e Mutter/Vater auf der Strecke und dem Kind wird eine Eltern-Kind-Beziehung zu einem leiblichen Elternteil verweigert. Und das finde ich falsch. Sorry.

  7. Kai V 26. März 2014 um 14:16 #

    Kuscheln und Sexparty, kann Dir gerne die Nummer von meiner Ex geben. Aber ich würde für einen Schlüsselanhänger und einen Flaschenöffner für Dich sammeln!!!
    http://www.etsy.com/de/listing/158527080/penis-flaschenoumlffner-und?ref=market

    Ansonsten, da Arnes Angebot auf dem Tisch liegt, womit auch er glaubt das Feministen Euch Gleichberechtigung geben, nein das tun sie nicht!
    Bei der Adoption sind zuerst mal die Heten drann, dann die Lesben, was dann nocht übrig bleibt, dürft ihr dann nehmen. Oder glaubst Du wirklich das es anders läuft? Gut, aber auch in Südamerika soll es ja noch ganz viele Kinder geben.
    Homoehe gibt es mit mir nicht, ich bin gegen die Ehe, oder, wenn das nicht geht, die Ehe für alle die nun wirklich noch glauben das es was bringt 😛
    Und bei der künstlichen Befruchtung werdet ihr auch mit Feministinnen keine Partnerschaft kriegen, oder glaubst Du eine Feministin wie Heiliger wird für Leihmutterschaft sein, wo doch das Ei, das weigliche Ei, also die Eizelle so wichtig ist, und Du als Mann, auch als homosexueller Mann, nur ein paar Chromosomen hinzufügst, die für Dickleibigkeit und sonstwas ganz wichtiges zuständig sind?

    Viel Spass mit den Damen und Euren Sex- und Kuschelparties!

    PS:
    Falls einer an nem Flaschenöffner und nem Schlüsselanhänger interessiert ist…

  8. keppla 26. März 2014 um 15:10 #

    Ah, gibt’s gerade „den Feminismus“ mal wieder? Gibt’s den nicht sonst gar nicht, sondern nur ganz viele einzigartige Scheeflocken?

    Denn ich hab auch schon öfters Feministische positionen gehört, dass Ehe als besitzergreifendes Konzept prinzipiell Patriachalisch ist, und im rahmen der Umerziehung… ähm, zur Überwindung der Patriachalischen Strukturen natürlich, komplett abgeschafft gehört.

    So könnte man definitv nicht sagen, dass „der Feminismus“ für Homoehe ist. Und für Homosexuelle generell… naja, ich sags mal so: die Emma hatte da mal einen Artikel, dass die Schwulen gefälligst keine Pornos mehr gucken sollen, weil man sie sonst ja nicht mehr so unterstützen würde.

    Aber vmtl bin ich nur nich auf dem Laufenden, und gerade in diesem Moment gibt’s wieder den Feminismus und den Maskulismus.

    Dann mal zum Angebot: hiermit erkläre ich als Sprecher Des Maskulismus (TM) und Der Männer (TM, Patent Pending), dass wir selbstverständlich alle total für Homoehe sind.

    Weiterhin werden dir hübsche Jünglinge nach Wunsch gestellt, um optisch anpsrechend mit Palmenwedeln luftzuzufächern und Trauben zu reichen.

    Können wir nicht garantieren? Aaach, passt scho. Der Feminismus kann ja auch irgendwie garantieren, dass ein ausbau der Diskriminierung der Männer denen irgendwie nützt, da sind die hübschen Gespielen doch nicht unrealistischer 🙂

  9. max 26. März 2014 um 15:56 #

    Da die Schwulen eine Minderheit und in der Regel eh pro Feminismus sind ist es vergebliche Liebesmüh für die Männerbewegung und sollte keine Rolle spielen.

    Wenn es gegen die bösen Männer geht sind die Schwulen auch oft vorn dabei Hand in Hand mit den Femis.

    Wenn für euch die Homoehe anscheinend alles ist und die sonstigen Benachteiligungen von Männern (z.B. Frauenqouten) Schnuppe sind dann seid ihr in der Männerrechtsbewegung sowieso falsch.

    Die Homos und Pudel sind bei den Feministinnen genau richtig.

  10. Seitenblick 26. März 2014 um 17:57 #

    >Sollte ich bis dahin keine befriedigende Antwort erhalten haben, dann werde ich Feminist!

    Ach Adrian. Hättest du in den vergangenen Jahren bloß nicht so klare Worte zum Thema Feminismus gefunden, dann – ja, dann würde ich diese Drohung Ernst nehmen.

    Aber so? Mach doch! Na los! Wirst schon sehen, was für ein freudloses, sex- und überhaupt genussfeindliches Leben dabei rauskommt.

    Es geht ja nicht nur um die Ehe!

    Zur Erinnerung – da schrieb mal jemand

    „Wir bieten
    – ein lockeres Verhältnis zur Sexualität bei gleichzeitiger Abwesenheit von Sexismusvorwürfen und Vergewaltigungsangst

    – kameradschaftlich-männlichen Umgang einschließlich interessanter Gespräche über Themen Deiner Wahl

    – keinerlei finanzielle Verpflichtungen

    – keine Gespräche über Gefühle wenn Du das nicht willst und auch keine Vorwürfe, wenn Du das nicht willst“

    Na – wo gibt’s das eher? 😉

    Wir könnten Wetten abschließen, wann du reumütig diese F-Fraktion wieder verlassen würdest ;-).

  11. Graublau 26. März 2014 um 19:13 #

    Ich sehe mich nicht als Maskulisten. Was ich dem radikalen Feminismus als Forderung entgegenstellen würde und was noch nicht genannt wurde: Positives Verhältnis zum männlichen Körper und zur männlichen Sexualität, Schluss mit der Dämonisierung von Begehren! Adrian, Du hast mal die Idee einer Pro-Sexualität- und -Körperlichkeit-Demo geäußert. Das wäre genau die Sache, bei der Männerrechtler und homosexuelle Männer (die keine disjkunkten Teilmengen sein müssen) zusammenkämen!

    Davon mal abgesehen: Positives Männer- und Jungsbild, einfach akzeptieren, dass sie anders ticken als Frauen und Mädchen.

  12. Atacama 26. März 2014 um 19:23 #

    Alice Schwarzer hat neulich einen Artikel veröffentlicht der Männer generell den Umgang mit Kindern verbieten soll.
    Unter solchen Umständen wären zwei Männer die ein Kind betreuen wohl eher undenkbar.

    @Max

    Überleg mal woher die Distanz zur Männerrechtsbewegung bzw. Teilen davon kommen könnte.wenn es innerhalb der Männerrechtsbewegung eine sehr laute, sehr homophobe Minderheit gibt, die von sexueller Selbstbestimmung von Männern genausowenig halten wie Alice Schwarzer (zumindest wenn es um Mann + Mann Sexualität geht) muss die moderate Mehrheit umso lauter dagegen angehen. Schweigen kann nämlich auch als Zustimmung gedeutet werden.
    Und dass sich selbst als heterosexuell definierende Männer die Hauptgruppe ausmacht, wenn es um Homophobie und homophobe Gewalt geht, das ist leider nicht von der Hand zu weisen.
    Die „Ghettoisierung“ und das Misstrauen schwuler Männer gegenüber solchen Sachen rührt unter Umständen einfach von Erfahrungen her.

  13. Christian - Alles Evolution 26. März 2014 um 20:02 #

    Homo-Ehe: Check

    Adoptionsrecht: auch gerne

    Kuscheln: Intellektuell immer gerne

    Sexparties: Kannst du gerne machen, Ich bin aber mit dem gleichen Einsatz wie eine lesbische Feministin dabei

    Außerdem brauchst du bei uns kein Ally ohne Recht auf eigene Meinung zu sein. Du kannst einfach Mann sein.

    Außerdem natürlich 23% mehr Lohn, isjaklar (Patriarchatsbedingt)

  14. martin 26. März 2014 um 20:42 #

    Ja, Adrian, da liegen nun einige interessante Angebote auf dem Tisch – wofür wirst Du Dich entscheiden? (Unheimlich, dass mir bei diesen Worten Herzblatt-Susi aus den Tiefen der Erinnerung auftauchen musste…) Hübsche Jünglinge nach Wunsch mit Palmwedeln und Trauben klingen für mich schon einmal ganz gut. Ich finde aber, die Maskulisten könnten zum Beispiel den Gedanken von HansG (Adoptionsrecht für Schwule als Kontrast zu weiblich dominierten Kindergärten und Schulen) durchaus noch weiterspinnen und eine Lebenszeitverbeamtung von Schwulen einführen. 🙂 Und gibt es da etwa keine feministischen Gegengebote mehr? Schwulenquoten vielleicht?

  15. wortschrank 26. März 2014 um 21:35 #

    Ganz klar: Wir haben die attraktiveren Ärsche. 😀

  16. Rastar 26. März 2014 um 23:41 #

    Hallo Adrian!

    Ich finde da eine Sache seit jeher sehr bemerkenswert:

    In ALLEN Gesellschaften auf diesem Planeten, in denen ein halbwegs vernünftiger oder besser: angemessener Umgang mit Homosexualität anzutreffen ist, hat es vorher – häufig nach einem langwierigen, auch ‚ideologischen‘ Bewusstseinswandel – eine weitgehende Gleichberechtigung der Geschlechter gegeben.

    In ALLEN Gesellschaften, die traditionell, patriarchalisch und ‚maskulinär‘ geprägt sind, ist Homosexualität in der Tendenz ein Gräuel, Verrat, eine moralische Pest, Beleidigung des ‚gesunden Volksempfindens‘, ja mithin todeswürdiges Verbrechen. Und dies völlig unabhängig von dem jeweiligen kulturellen Hintergrund – egal ob in Osteuropa, der islamischen Welt, Afrika oder Indien.

    Für diesen beeindruckenden, eindeutigen Befund ist durchaus keine besondere Vereinfachung nötig! Hast Du eine Erklärung für diesen Zusammenhang, oder betrachtest Du ihn als rein zufällig?

  17. Gerhard 26. März 2014 um 23:58 #

    Hansg, „Homoerotische Star-Wars Phantasien ausgenommen“

    Ganz groß.

    Wortschrank: „Wir haben die attraktiveren Ärsche“

    Auf jeden Fall haben wir Ärsche.

    Adrian: Du willst es doch auch.

  18. Adrian 27. März 2014 um 01:54 #

    Ich danke allen für die Angebote. Ich werde die Sachlage nun überdenken. Besonders das mit den Jünglingen klingt verlockend 😀

  19. HansG 27. März 2014 um 01:59 #

    @Gerhard
    Kein Sinn für Humor?

    @Adrian
    Na ein bisschen ist ja noch Zeit und vielleicht kommen ja noch attraktive Gegenangebote rein. Nicht, dass es später heißt du hättest irgendjemand ausgeschlossen.

  20. Adrian 27. März 2014 um 02:01 #

    @ Rastar
    „Hast Du eine Erklärung für diesen Zusammenhang, oder betrachtest Du ihn als rein zufällig?“

    Ich würde spontan sagen, dass Männer homopober sind, als Frauen. Das ist allerdings keine besonders gute Erklärung, weil sie letztendlich gar nichts erklärt.
    Homophobie ist ein komplexes Phänomen und fußt m. E. auf biologischen Wurzeln mit weitreichender kultureller Ausgestaltung als Krone.

  21. Roger 27. März 2014 um 09:14 #

    Alice Schwarzer hat neulich einen Artikel veröffentlicht der Männer generell den Umgang mit Kindern verbieten soll.

    Hast Du dazu einen Link?

  22. LoMi 27. März 2014 um 14:55 #

    @max

    „Die Homos und Pudel sind bei den Feministinnen genau richtig.“

    Wenn das repräsentativ wäre für die Männerrechtsbewegung sein sollte, möchte ich mit ihr nichts mehr zu tun haben.

    Glücklicherweise ist dem nicht so und Du musst Dir wohl andere Spielkameraden suchen ^^

  23. LoMi 27. März 2014 um 14:59 #

    @wortschrank
    „Ganz klar: Wir haben die attraktiveren Ärsche.“

    Man könnte aber auch sagen, wir SIND die attraktiveren Ärsche ^^

  24. HansG 27. März 2014 um 17:01 #

    @LoMi
    Also eigentlich sind Männer ja Schweine. Und Schweine bringen Glück. 😉

  25. Atacama 27. März 2014 um 19:30 #

    @Roger

    ich finde ihn jetzt nicht spontan. Aber da ging es irgendwie um Gewalt, sexuelle Gewalt gegen Kinder und deshalb generelles Kontaktverbot^^

  26. Gerhard 27. März 2014 um 20:22 #

    HansG: „Kein Sinn für Humor?“

    Wie schaffe ich jetzt hier eine Pointe rein, indem ich Dir sage, daß ich ausdrücken wollte, daß mir Dein Humor sehr gefallen hat?

  27. HansG 27. März 2014 um 23:03 #

    @Gerhard
    Mir bleibt dann nur noch eins: Danke!

  28. LoMi 28. März 2014 um 09:17 #

    @Acatama

    Der Artikel wäre aber mal interessant. Ich kann mir die Forderung eines generellen Kontaktverbotes nicht wirklich vorstellen. So durchgeknallt kann doch im Ernst niemand sein…

  29. Feministin 2. April 2014 um 20:29 #

    Ich habe dir keinegsweg eine „ultimative“ Frage gestellt, ich habe dir lediglich klar gemacht, mit wem Du dich einlässt.

    Wenn Du in ein maskulistisches Forum gehst, wirst Du dort lesen dürfen, dass Du ein „Hinterlader“ seist, ein „Kotstecher“, alles in allem: Ein „Homoperverser“…

    Solche Niedertracht wirst Du bei Feministinnen nicht finden. Und daraus leitet sich meine Frage her.

    Na Gut, wenn Du lieber gemeinsame Sache machst mit solchen, die dich in die Nähe von Pädophilen rücken…. dann ist das dein Problem.

    Du weißt dann aber offenkundig nicht, was gut für dich ist; wobei „gut“ für eine politische Bewegung steht.

  30. Leszek 2. April 2014 um 21:28 #

    @ Feministin

    „Solche Niedertracht wirst Du bei Feministinnen nicht finden.“

    Gay West – Homophober Feminismus:

    Homophober Feminismus

    Wikipedia Redstockings:

    http://en.wikipedia.org/wiki/Redstockings

    Redstockings were also opposed to male homosexuality, which they saw as a deeply misogynist rejection of women. Redstockings’ line on gay men and lesbians is often criticized as homophobic.[7]

    Und hier eine kritische Darstellung schwulenfeindlicher Tendenzen im radikalen Feminismus aus einem Einführungsbuch zur Queer-Theorie:

    (…) so definiert doch eine wesentliche Strömung des Lesbischen Feminismus schwule Männer als Komplizen männlicher Herrschaftsstrukturen und betrachtet sie konsequenterweise als weniger geeignete Verbündete von Lesben als heterosexuelle Frauen. Sheila Jeffreys z.B. betont die Solidarität zwischen Frauen und Lesben – eine Solidarität, die ihr zufolge für den gesamten Feminismus selbstverständlich sein sollte – , während sie gleichzeitig ein vergleichbares Bündnis zwischen Lesben und Schwulen verneint. Indem sie geschlechtliche Identitätskategorien höher bewertet als sexuelle, stellt Jeffreys “das ganze System männlicher Vorherrschaft” in den Vordergrund. Damit kann sie das weitgreifende und vom Geschlechterstandpunkt geprägte Argument begründen, dass alle Männer, einschließlich schwuler, Frauen unterdrücken. (Jeffreys 1994b, 460) Darüber hinaus macht sie schwule Männer als diejenigen aus, die eine besonders wichtige Funktion an dieser allgemeinen Unterdrückung haben: “Durch ihre Beteiligung in den Medien und in der Modeindustrie spielen Schwule eine einflussreiche Rolle bei der Definition dessen, was in einer Kultur männlicher Vorherrschaft als weiblich gilt.” (ebd.., 461) Die Darstellung von Schwulen als Verkörperung patriarchaler Werte hat eine bedauerliche homophobe Geschichte innerhalb der feministischen Theorie. Außer im bereits diskutierten Aufsatz von Rich taucht diese Idee auch in den Schriften von Irigaray (1981, 107-11) und Frye (1983) auf (…).
    Jeffreys stimmt dem Argument von Marilyn Frye zu, wenn es, ähnlich formuliert, behauptet: “Schwule verhalten sich konformistisch zur männlichen Vorherrschaft, weil sie sich entscheiden, diejenigen zu lieben, die in diesem politischen System jeder lieben soll, nämlich Männer.” (…) (Jeffreys1994 b, 468)
    (…)
    “Ein Blick auf einige der Prinzipien und Werte der männerdominierten Gesellschaft und Kultur legt unmittelbar nahe, dass homosexuelle Bürgerrechtsbewegung und schwule Kultur, wie diese sich in ihren öffentlichen Äußerungen darstellt, in wesentlichen Punkten eher im Einklang als im Widerspruch zur männlichen Herrschaft stehen. Diese ist jedoch feindlich gegenüber Frauen wie der Frauenliebe, der sich Lesben verschrieben haben.” (ebd., 130)
    Zu diesen “Prinzipien und Werten”, die laut Frye heterosexuelle und homosexuelle Männer mit den Banden unerschütterlicher Männlichkeit verknüpft, gehören der Kampf für männliche Bürgerrechte, Homo-Erotik, Frauenhass und männliche Zwangsheterosexualität. Schärfer als Rich und Jeffreys betont Frye diese vermeintliche Nähe zwischen phallokratischer Kultur und der Homo-Befreiungsbewegung. Doch sie schließt daraus sogar, dass Schwule, weit entfernt davon, bloß heterosexuellen Männern ähnlich zu sein, “im allgemeinen in allen wichtigen Punkten nur noch loyaler zu Männlichkeit und männlicher Herrschaft stehen, als andere Männer”. (ebd., 132)
    Frye argumentiert weder als erste noch als letzte lesbische Feministin, die Männerbündelei, die den heterosexuellen Austausch ermöglicht, unterscheide sich eher graduell als im Wesen vom Männerbund, der Homosexualität unterstützt.
    (…)
    Nachdem sie (…) behauptet hat, dass sich heterosexuelle und schwule Kulturen in ihrer Liebe zu Männern und ihrem Hass auf Frauen einig sind, macht Frye das Prinzip hinter der männlichen Zwangsheterosexualität ausfindig: “Es ist sehr wichtig für die Aufrechterhaltung männlicher Herrschaft, dass Männer Frauen ficken und zwar oft. Es ist also erforderlich, es ist zwingend. Es bedeutet Pflichterfüllung und ist auch Ausdruck von Solidarität.” (ebd., 140)
    Der Diskurs der Homo-Befreiung steht zu dieser Anforderung anscheinend im Gegensatz oder trägt sie zumindest nicht mit. Frye erkennt zwar an, dass Schwule im allgemeinen nicht daran interessiert sind, in diesem Sinne “ihre Pflicht zu erfüllen”, hält jedoch dagegen, dass der Grund dafür ein überentwickelter Frauenhass ist: “In vielen Fällen sind (Schwule) nur deshalb abgeneigt, ihre Pflicht zu erfüllen, weil sie ihre Lektion in Frauenhass nur zu gut gelernt haben. Sie weigern sich, diesen Teil des Mannseins auszuspielen, weil der geforderte Frauenhass, eine Form und Intensität angenommen hat, die andere Erfordernisse der Männlichkeit überwiegen.” (ebd.)
    (…)
    Ihr Beharren darauf, dass Geschlecht die wesentliche Unterdrückungskategorie ist, stellt die Projekte des Lesbischen Feminismus und die Schwulenbefreiungsbewegung als unvereinbar dar: “Ich sehe überhaupt keine natürliche Affinität zwischen Lesbischem Feminismus und der Schwulen-Befreiungsbewegung, ihre Politik steht in den meisten Fällen vielmehr im direkten Gegensatz.” Diese Annahme löste eine langwierige Debatte aus. Obwohl sie keine notwendige Voraussetzung des Lesbischen Feminismus ist, beeinflusst sie doch weiterhin die Auseinandersetzung um die Darstellung sexueller Identitäten.

    Aus: Annamarie Jagose – Queer Theory. Eine Einführung, S. 69 – 72

  31. Atacama 2. April 2014 um 21:33 #

    @omi

    @Acatama

    „Der Artikel wäre aber mal interessant. Ich kann mir die Forderung eines generellen Kontaktverbotes nicht wirklich vorstellen. So durchgeknallt kann doch im Ernst niemand sein…“

    Ich habe mich geirrt, es war nur ein Eintrag im Alice Schwarzer Gästebuch. Ich hatte das falsch verknüpft neuronal.

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