Outing: Mist

18 Jul

Schwule – oder die, die man dafür hält – gegen ihren Willen zu outen, wie es der Berufsschwule Kraushaar am 10.7. oder Jan Feddersen wenige Tage später in der taz mit dem Bundesumweltminister getan haben, gilt unter Linken deshalb als voll ok, weil Schwule kein Recht auf Privatsphäre haben. So z. B. Micha Schulze auf queer.de:

Die sexuelle Orientierung eines Menschen ist ebenso wenig „Privatsache“ wie seine Hautfarbe, man kann sie sich nicht aussuchen. Sie ist Teil der Persönlichkeit und spiegelt sich nicht nur im Bett, sondern im gesamten Lebensumfeld wider. Homo, hetero oder bi zu sein, ist kein Tabu und nichts, was man verheimlichen oder für das man sich schämen müsste.

Ein Unterschied zwischen Hautfarbe und sexueller Orientierung ist aber doch, dass man erstere einem Menschen ansieht und zweitere nicht. Der Rest ist richtig, aber daraus abzuleiten, es gebe kein Recht auf Privatsphäre bezüglich der sexuellen Orientierung, ist falsch. Denn keine schwule Community hat ein Recht darauf, dass ihre zwangskollektivierten Mitglieder sich zu ihr bekennen. Und dieses Kollektiv ist es doch, vor dessen Hintergrund die ganze Diskussion läuft. Da wird eine Schuld herbeifantasiert, die jemand auf sich lade, der sich nicht oute und am Ende nicht einmal für Homo-Rechte einsetze, weshalb die Jagd auf ihn eröffnet wird, auch wenn Schulze diese nicht als solche benennen mag:

Darüber zu reden oder zu schreiben, ist weder eine Bedrohung noch eine Beleidung und schon gar keine „Hetzjagd“, wie selbst in der schwulen Blogosphäre zu lesen war.

Dabei kann, ob die Behauptung seiner Homosexualität für Altmaier eine Bedrohung ist, ganz allein er selbst beurteilen. 

Mit dem bewussten Verschweigen unterstützt man stattdessen ein Klima, das es manchen Teenagern noch immer schwer macht, ihr Coming-out problemlos anzugehen.

Selbst wenn Altmaier schwul wäre und sich entschieden hätte, das für sich zu behalten, trägt das keineswegs zu einem Klima bei, in dem Schwulen das Coming-Out erschwert wird. Was für eine verdrehte Weltsicht ist das? Ein Klima, das das Coming-Out erschwert, entsteht in einer heteronormativen Gesellschaft, an der sich jeder, egal ob homo oder hetero, abarbeiten mag, der sich daran stört. Einen Prominenten aber aufgrund vermuteter Homosexualität zum Outing zu verpflichten, trägt nicht im geringsten zu einem homofreundlicheren Klima bei. Im Gegenteil, es setzt Menschen unter Druck, nicht auf sich zu achten und ihre Grenzen und Bedürfnisse, sondern sich den Erwartungen einer Community unterzuordnen, die sonst erbarmungslos wird. Schulze verwechselt den selbstverständlichen Umgang mit der sexuellen Orientierung mit dem Zwang, andere gegen ihren Willen zu outen:

Solange wir nicht völlig selbstverständlich mit der sexuellen Orientierung umgehen – mit der eigenen wie der von Dritten -, tappen wir nur weiter in die Diskriminierungs- und Minderwertigkeits-Falle, die uns die heterosexuelle Mehrheitsgesellschaft stellt und dabei von der „freien Entscheidung des Einzelnen“ faselt.

Doch die freie Entscheidung des Einzelnen besteht – wenn man vor dem Hintergrund der Repressivität einer heteronormativen Gesellschaft überhaupt von Freiheit sprechen will – eben darin, wenigstens selbst zu entscheiden, wem man die eigene von der Norm abweichende sexuelle Orientierung offenbart und wem man sie aus welchem Grund auch immer lieber verschweigt.

Kein einziger Hetero würde doch je auf die Idee kommen, seine sexuelle Orientierung zur „Privatsache“ zu erklären! Im Gegenteil: Politiker posieren auf Wahlplakaten stolz mit ihren Gattinnen und Kindern, auf dem Klingelknopf der Nachbarn heißt es „Herr und Frau Schmidt“ und von meinen Facebook-Freunden werde ich im Fünf-Minuten-Takt mit Hetero-„Bekenntnissen“ bombardiert.

Ja und, weshalb folgt daraus für Schwule ein Zwang, sich zu outen? Im Grunde genommen geht Schulzes Forderung noch viel weiter. Es soll nämlich der, den er für schwul hält und der eine prominente Position einnimmt, z. B. in der Politik, die Politik machen, die Schulze und seine „moral majority“ ihm vorschreiben wollen:

Dass wir erst jetzt so deutlich werden, hat sehr viel mit den namentlichen Abstimmungen Ende Juni im Deutschen Bundestag und den sich anschließenden Debatten in der Community zu tun. Unsere Geduld ist einfach am Ende, vor allem mit „unseren“ Spezis von Schwarz-Gelb. Warum sollen wir einen schwulen CDU-Abgeordneten, der sowohl gegen die Ehe-Öffnung als auch gegen die Gleichstellung Eingetragener Partnerschaften stimmt, bei seinem überflüssigen Versteckspiel weiter unterstützen? Ist es nicht geradezu unsere journalistische Pflicht, es zu kritisieren, wenn er einem Boulevardblatt das angestaubte Märchen vom ewigen Junggesellen auftischt?

Nein, ist es nicht. Gleiche Rechte für Schwule und Lesben sind eine Forderung, für die sich Homos wie Heteros einsetzen können. Aber es gibt keine schwule Bürgerpflicht, sich für gleiche Rechte einzusetzen. Ob ein mutmaßliches Versteckspiel überflüssig ist, entscheidet einzig und allein der davon Betroffene. Und was heißt hier überhaupt Versteckspiel? Schulze setzt bereits mit diesem Begriff die Pflicht voraus, seine (homo)sexuelle Orientierung unter allen Umständen und um jeden Preis zu offenbaren. Doch das ist Kollektivismus, ist abzulehnen und im Namen des Individualismus zu bekämpfen. Denn, ja, Homosexualität ist Privatsache, immer dann, wenn ein Homosexueller seine dazu erklärt. Nein, Heterosexualität ist in der Regel keine Privatsache. Warum auch? Dafür ist schließlich noch keiner beleidigt, diskriminiert, verfolgt, geschlagen oder getötet worden. Fürs Schwulsein schon und deshalb ist und bleibt Outing: Mist.

10 Antworten to “Outing: Mist”

  1. Ein Gast 18. Juli 2012 um 23:42 #

    Fast 100% d’accord. Herren wie Kraushaar oder Feddersen scheinen Bürgerrechte leider eben nur als Gruppen- und nicht als Individualrechte denken zu können. Und nach dieser ‚Logik‘ leiten sich dann Rechte und auch Pflichten des Einzelnen aus seiner Gruppenzugehörigkeit ab. Schade.

    Bezogen auf die Abstimmung Ende Juni zur Ehe-Öffnung möchte ich immerhin ein ganz klein wenig die Kraushaar/Feddersen-Perspektive stark machen, wenn ich mich auch gegen die von ihnen gezogenen Konsequenzen stelle: Lassen wir die politischen Ränkespiele rund um die Abstimmung mal außen vor. Dennoch bleibt, dass sich hier Politiker (egal, ob schwul oder nicht) gegen die Freiheit des Einzelnen und zugleich gegen eine intellektuell (und moralisch) wohlbegründete Position gestellt haben. Für einen FDP-Politiker ist ein Nein generell eine mindestens mit Höllenqualen zu bestrafende Schande, und als Unions-Mann kann man sich dadurch auch bloß als verstockter Kleingeist outen. Kein echter Gewinn für niemanden. Und wenn nun schwule Abgeordnete dieser Parteien selbst mit Nein stimmen (oder sich weichlich enthalten), dann bestätigen sie eben den ihnen von mancher Seite angehefteten Verdacht, dass eben nur auf die grimmigen Berufsschwulen Verlass ist, wenn es darauf ankommt. Diese Feigheit darf jeden Schwulen zurecht ärgern. Wenn Parlamente schon nichts anderes sind als Bühnen für Lobby-Aktionen (und auf diesem Blog liest man manchmal Einschätzungen, die korrekterweise in diese Richtung gehen), dann will man als Schwuler wenigstens eine effektive Lobby. Und, tut mir leid, aber wenn wir nun einmal in einer Welt leben, in der jeder Einzelne vor der ihn umgebenden Gemeinschaft letztlich nicht sicher sein kann, dann wünsche ich mir doch, dass die geteilten Bedürfnisse desjenigen Segments dieser Gemeinschaft, dem ich nunmal angehöre, auch effektiv vertreten und lobbyiert werden. Was für einen Zweck hat das Salär der schwulen Abgeordneten denn, wenn sie nicht für ‚uns‘ in die Bresche springen? Da darf man ihnen schon ein wenig Hohn und Kritik angedeihen lassen. Wie gesagt, ich spreche von den aus eigenem Willen offenen schwulen Abgeordneten, die Kraushaar und Co. kritisieren sollten.

    Ob freilich Herr Altmaier das rechte Ziel ist und ob für die meisten nicht überprüfbare Gerüchte das rechte Mittel der Wahl sind, das darf im Sinne des Artikels dann doch bezweifelt werden. Es gibt sie halt überall, die verstockten Kleingeister.

    P.S.: Als flamboyanter Schwuler erwarte ich sowieso, dass schwule Abgeordnete jede solch wunderbare Chance nutzen, um vor dem Plenum eine intellektuell scharfe und emotional mitreißende Propagandarede für Homorechte halten. Das sind sie der drögen Welt und dem mausgrauen Parlament schon allein aus Stilgründen schuldig.

  2. Christian 19. Juli 2012 um 14:26 #

    Schon richtig, ich kann mit den Informatinen zu meinem Privatleben umgehen wie ich das möchte.
    ich finde es auch schief, Homosexualität nicht dem Privatleben zuzuschlagen, auch wenn es argumente dafür gibt.

    Tatsache ist aber auch, dass die Privatsachen von Politikern journalistisch relevant sein können.
    Zum Beispiel wenn ein konsservativer Politiker Bordelle besucht aber das Prostitutionsgesetz wieder abschaffen wollen würde.

    Privatsache und doch relevant.

    Jetzt ist Homosexualität für Politiker wesentlich akzeptierter als ein Bordellbesuch.

    Und trotzdem soll man nicht öffentlich darüber spekulieren dürfen, dass ein Politiker der gegen die Gleichberechtigung in Sachen Ehe stimmt warscheinlich schwul ist?

    Warum denn bitte nicht?
    Warum sollte man auf die vermutliche Homosexualität eines Herrn Altmaier mehr Rücksicht nehmen als auf die Affäre dieses CDU Mannes mit der 16-jährigen oder auf die mal gewesenen Affären eines Seehofer?

    Versteh mich nicht falsch grundsätzlich sollte jeder Homosexuelle das Glück und das Privileg haben sebst darüber bestimmen zu können wem gegenüber er sich outet und wem nicht.
    Aber wie oben dargelegt eben nur grundsätzlich und nicht absolut.

    • Damien 19. Juli 2012 um 14:39 #

      Hi Christian,
      ich finde die Spekulation über die (homo)sexuelle Orientierung eines Politikers gerade im Zusammenhang seiner Position zur Frage der Gleichstellung von Homo- mit Heterosexuellen völlig irrelevant. Selbstverständlich kann ein Schwuler genauso wie ein Hetero für oder gegen die Gleichstellung sein. Das eine hat mit dem anderen einfach nichts zu tun.
      Ich finde Affären von Politikern übrigens total langweilig – außer sie sind attraktiv und haben die Affäre mit mir. Die sollen privat machen was sie wollen, solange sie dabei niemandem schaden. Mit ihrer Politik hat auch das nichts zu tun.
      Besten Gruß
      Damien

  3. hulrich 20. Juli 2012 um 08:59 #

    Ich finde es ehrlich gesagt, eine Zumutung wie mit Peter Altmaier umgegangen wird. Es ist ja nun nicht so, daß dieser Politiker z.B. à la kreuz.net vehement gegen Schwule und Lesben wettert und man ihn tags drauf im Bett eines Strichers findet – das wäre für mich ein Grund, jemanden zu outen, an den Pranger zu stellen und über seine Verlogenheit herzufallen. Oder wenn man wie die FDP einen Parteitagsbeschluß nicht umsetzt und wie zuletzt bei der Gleichstellungsdebatte entsprechend abstimmt. Gut, das ist FDP – was soll man bei dieser ehemals liberalen Partei des XX. Jahrhunderts noch erwarten? Aber das ist ein anderes Thema.
    Auch ein Unionspolitiker hat das Recht auf ein respektiertes Privatleben. Wenn er schwul ist und meint, daß das die Öffentlichkeit nichts angeht, dann ist das seine Privatsache. Wenn er persönlich nicht so weit ist, sich zu outen und dazu zu stehen, dann ist es bestimmt nicht Sache der Medien, ihm durch ein Outing „selbstlos“ zur Seite zu stehen.
    Mich interessiert höchstens die Altmaiersche Umweltpolitik und nicht mit wem oder mit wem nicht er ins Bett geht. Oder müssen wir demnächst damit rechnen, daß Angela Merkel als verkappte asexuelle Lesbe dargestellt wird, nur weil aus ihrer Ehe keine Kinder hervorgegangen sind?
    Ich lebe selber offen, mein Partner ist in seiner Bank auch geoutet, unsere Kunden und Kollegen wissen es und haben damit kein Problem. Zu Zeiten der Bonner Republik habe ich als Student mal bei einem Abgeordneten gejobbt, damals gab es im Bundestag genug schwule Abgeordnete, um daraus eine Fraktion zu bilden. Und der damalige AA-Staatsminister Schäfer brachte wie selbstverständlich seinen Partner zu allen öffentlichen Veranstaltungen mit. Das wußte tout Bonn und auch sämtliche Journalisten, genauso wie bekannt war, welcher Politiker mit wem ein Verhältnis hatte egal ob man oder Frau. Aber es gab ein stillschweigend akzeptiertes Agreement, darüber nicht zu berichten. Einerseits war es nicht relevant für die Politik und andererseits wurde es als Privatsache angesehen.

  4. Ralf 20. Juli 2012 um 17:10 #

    Meine sexuelle Orientierung ist nicht Privatsache. Jahrelang wurde ich ihretwegen schlechter bezahlt als Kollegen. Bis heute werde ich ihretwegen höher besteuert. Sie ist in Deutschland wesentliches Kriterium, welche Rechte man hat und welche nicht. Das unterscheidet sie von z.B. Hautfarbe und Religion. Sie ist öffentlicher als jene. Wenn nun jemand, der ebenfalls diese Orientierung hat, die Benachteiligung seinesgleichen fortschreibt, indem er Reformen bekämpft, dann -allerdings nur dann- ist er zu outen.

    • Damien 25. Juli 2012 um 11:55 #

      @Ralf: Ob seine sexuelle Orientierung Privatsache ist, sollte jeder Mensch idealerweise selbst definieren können. Wenn der Staat z.B. durch die unterschiedliche Besteuerung eine Privatsache zu einer öffentlichen macht, ist es immer noch die Entscheidung eines jeden, wie er für sich damit umgeht. Wieso sich aus der Benachteiligung durch den Staat für den Benachteiligten auch noch die Pflicht zu einer bestimmten Politik ergeben soll, ist nicht nachvollziehbar. Wenn Du das Abstimmungsverhalten eines Politikers kritisieren möchtest, tu es – und begründe Deine Kritik. Mit der sexuellen Orientierung des Kritisierten hat das nichts zu tun. Was soll dieses Outing auch bringen? Glaubst Du ernsthaft, dass ein Gegner gleicher Rechte, wenn Du ihn auf die Homosexualität eines Gesinnungsgenossen hinweist, seine Meinung daraufhin ändert und in Zukunft, weil der XY schließlich selbst homo ist, für gleiche Rechte ist? Sonst bleibt als Motiv tatsächlich nichts als Bestrafung.

  5. christian 20. Juli 2012 um 17:50 #

    @ Damien
    Du stehst mit deienr Meinung ja auch alles andere als alleine, Alice Schwarzer zum Beispiel sieht das ja ganz genauso. http://www.aliceschwarzer.de/publikationen/blog/?tx_t3blog_pi1%5BblogList%5D%5BshowUid%5D=108

    Im Grundsatz habt ihr ja auch recht. (s.o.)
    Aber dennoch habe ich ein Recht darauf zu erfahren wie glaubwürdig die Menschen sind die mich regieren bzw regieren wollen.
    Auch für mich spielt die sexuelle Orientierung von Herrn Altmaier keine Rolle.
    Für andere mag das jedoch anders sein und es steht jedeem selbst zu die Maßsstäbe zu wählen, nach denen er seine Politiker beurteilt.
    Genau deshalb ist es die Aufgabe der Medien auch solche Diskussionen zu führen.

    Ich sehe das Problem der Grenzziehung, auch die Öffentlichkeit an sich hat nicht das Recht alles zu erfahren.

    Aber Herr Altmaier ist Minister, er hat einen ganzen verdammten Pressestab(!) eine mächtige Partei im Rücken und ist ein erfahrener Politiker.
    Ich denke er kann sich selbst wehren und es ist absolut legitim öffentlich über seine sexuelle Orientierung zu spekulieren.

    Das kann man dann respektlos oder unnötig oder lächerlich finden.
    Aber verbieten oder unterbinden sollte man es nicht.

    • Damien 25. Juli 2012 um 12:07 #

      @christian: Tatsächlich, da bin ich mit der Schwarzer mal einer Meinung, dass ich das noch erleben darf 😉
      Ich begreife nicht, was die Glaubwürdigkeit eines Politikers damit zu tun hat, ob er seine sexuelle Orientierung öffentlich macht. Er kann doch auch als Schwuler gegen gleiche Rechte sein. Das kann man dann idiotisch finden oder Ausdruck von Selbsthass oder gelassen akzeptieren – aber es ist jedenfalls eine mögliche Position.
      Ich habe mich nicht für ein Verbot dieser Diskussion ausgesprochen. Lediglich angemerkt, warum ich den Anspruch auf das öffentliche Coming-Out anmaßend und kollektivistisch finde.
      Hinzu kommt meine Frage, was das Outing eigentlich bewirken soll. Es geht doch nicht ernsthaft um die Spekulation dabei, sondern um eine Art Strafe. Man wird ja wohl nicht erwarten, dass auch nur ein Gegner gleicher Rechte nach einem Outing deshalb seine Meinung ändert. Was bleibt also übrig als Motiv? „Weil Du schwul bist, hast Du eine bestimmte Politik zu machen, wenn nicht, verlierst Du Dein Recht auf Schutz der Privatsphäre“. Das finde ich tatsächlich nicht legitim, das finde ich erschreckend, denn es ist eine reine Willkürentscheidung, die weiterem Missbrauch Tür und Tor öffnet.

  6. Roland 22. Juli 2012 um 22:59 #

    Die Glaubwürdigkeit eines Politikers hat mit seiner sexuellen Orientierung nicht das Geringste zu tun.
    Hier wird wohl allenthalben vergessen, dass wir den § 175 erst in den Siebzigern los geworden sind – aus den Strafgesetzbüchern ist er wohl raus, aber in den Köpfen Vieler, hauptsächlich Älterer, nach wie vor vorhanden.
    Gerade aber deshalb läßt sich mit so einer in die Welt gesetzten Vermutung nicht nur die Glaubwürdigkeit eines vielleicht guten Politikers untergraben und zerstören, sie kann sich auch sehr zerstörerisch auf den Menschen selbst und seine Familie, falls er eine hat, auswirken.
    Das ist ausgesprochen unredlich, schmutzig, barbarisch und zynisch.
    Jeder Mensch, und damit meine ich wirklich JEDER, hat einen grundsätzlichen Anspruch auf Wahrung und Schutz seiner Privatsphäre.

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