Pragmatisch homophob

25 Okt

Auf den ersten Blick ist es ein Paradox: Im Iran ist Homosexualität unter Androhung rigider Strafen verboten, während das Gesetz Transsexualität duldet. Menschen, die sich im falschen Körper glauben, ist es deshalb unter strengen Auflagen möglich, sich einer geschlechtsangleichenden Operation zu unterziehen. In Teheran gibt es einen Arzt und eine Klinik, die sich auf solche Eingriffe spezialisiert haben. Selbst die als sehr schwierig geltende Frau-zu-Mann-Umwandlung gehört zu ihrem Repertoire.

So der Standard über einen Dokumentarfilm Be like Others. Doch, wie gesagt, das Paradox ist nur dann eines, wenn man Homo- und Transsexualität gleichsetzt:

Denn nur wenige der von [Regisseur] Eshaghian Porträtierten sind im klassischen Sinne transsexuell; die meisten sind schwul oder lesbisch und verzweifelt darüber, dass sie eben dies nicht sein dürfen.

Womit klar wäre, dass der Pragmatismus des Iran beim Umgang mit Geschlechtsumwandlungen, lediglich ein weiterer Ausdruck ihrer barbarischen Homophobie ist und nur dazu dient, heteronormative Geschlechterstereotype aufrechtzuerhalten.

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