Haltet ein in Eurem schändlichen Tun! Lebet die Liebe und gebt Euch weder Hass noch Furcht hin!

16 Dez

Den Pressemitteilungen diverser Blätter und Internetportale, Uganda nehme sein Vorhaben, Homosexualität in bestimmten Fällen mit dem Tode zu bestrafen, zurück,  hat der ugandische Abgeordnete David Bahati nun im britischen „Guardian“ eine ziemlich deutliche Abfuhr erteilt. Bahati:

„Erlerntes Verhalten kann einem abgewöhnt werden. Niemand kann mir erzählen, dass es Menschen gibt, die schwul geboren werden. Da sind äußere Einflüsse am Werk.“

Das kennt man: Weil Homosexualität erworben wird, und natürlich eine furchtbar schlimme Sache ist, muss man unter allen Umständen verhindern, dass sie sich ausbreitet. Zur Not eben auch mit Gewalt. Was sollen also die Klagen? Es geht schließlich um die Zukunft von Ugandas Kindern:

„Die meisten Leute haben das Gesetzesvorhaben vollkommen missverstanden. Der Abschnitt mit der Todesstrafe bezieht sich auf Schändungen durch einen homosexuellen Erwachsenen […] Es geht darum die Rekrutierung [hin zur Homosexualität] minderjähriger Kinder zu verhindern, etwas, was an den Schulen [in denen Kinder des gleichen Geschlechts lernen] bis heute vor sich geht. Wir müssen diese Rekrutierung stoppen und die Zukunft unserer Kinder sichern.“

Und überhaupt: Den anderen Ländern sei empfohlen, sich aus den Angelegenheiten Ugandas raus zu halten:

„Wir werden uns internationalem Druck nicht beugen – wir können Leuten nicht erlauben, mit der Zukunft unserer Kinder zu spielen, auch wenn dabei die Entwicklungshilfe auf dem Spiel steht. Unsere Werte sind nicht verhandelbar. Wir verlangen beiderseitigen Respekt.“

An dieser Stelle sei daran erinnert, dass Vertreter Ugandas gerade jetzt in Kopenhagen rumsitzen und begierig  nach Milliarden von Dollar verlangen, welche ihnen westliche Länder – zusätzlich zur Entwicklungshilfe – gefälligst zu geben hätten, um die Folgen des vom Westen verursachten Klimawandels aufzuhalten. Unnötig zu sagen, dass die Menschen in Uganda weder am Klimawandel noch am Westen leiden. Die Kolonialzeit ist vorbei, und es gibt keinen sachlichen Grund mehr, Potentaten, die sich zudem noch mit derartigen Gesetzesvorgaben schmücken, auch noch Geld in den Allerwertesten zu schieben, und das, weil sie es vorzüglich verstehen, auf der Klaviatur westlicher Schuldgefühle zu spielen.

Ja, das Gesetz gegen Homosexualität geht auf britisches Kolonialrecht zurück, ja, ja, ihr Linken habt Recht, wir bösen Weißen haben das in Uganda eingeführt, aber Gott im Himmel: die Kolonialzeit ist vorbei, und selbst die böse Urmutter Großbritannien hat es geschafft, ihre menschenverachtenden Gesetze gegen Homosexualität aufzuheben. Und es gibt keinen Grund dies von mündigen, selbstverantwortlichen Menschen an der Regierungsspitze eines afrikanischen Entwicklungslandes, nicht auch zu erwarten.

Liebe Regierungschefs westlicher Länder, wenn ihr auch nur eine Spur von Anstand in eurem Leib habt, dann zieht bitte endlich folgende Dinge in Erwägung:

1.) Erlaubt es, den wegen ihrer Homosexualität verfolgten Menschen, in unseren Ländern Schutz zu suchen!

2.) Streicht Uganda die Entwicklungshilfe!

3.) Unterscheidet endlich zwischen Diplomatie und Respekt. Staatschefs von Ländern wie Uganda, haben keinerlei Respekt verdient!

Es sei an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, dass sich das Parlament Ugandas, u. a. auch auf christliche Werte beruft, wenn  argumentiert wird, die Gesetze gegen Homosexualität zu verschärfen und über die Gefängnisstrafe hinauszugehen. Es sei daran erinnert, dass evangelikale Missionare, insbesondere aus den USA, enge Bande mit den Fundi-Christen in den Entwicklungsläner knüpfen. Dazu ist zu sagen:

Liebe homophobe Fundi-Christen/-Moslems/-Juden/-Shintoisten/-Scientologen etc. pp., in Uganda, im Iran, in Alabama, oder in Fulda: Irgendwann ist die Grenze erreicht! Haltet uns Homos meinetwegen für pervers, für krank, für therapiebedürftig, von mir aus auch im Namen Eures Glaubens – man ist ja tolerant. Aber hört gefälligst endlich auf, Euer Bedürfnis, das Euch dazu verleitet, Eure neugierigen Nasen in unsere Bett- und Unterwäsche zu stecken, in Gesetzesform zu gießen, und uns für etwas bestrafen zu wollen, was wir in gegenseitigem Einvernehmen miteinander tun. Und, bitte, verschont uns mit diesem Quatsch von wegen Schutz der Kinder. Wir haben das doch alles bereits hinter uns. Darum geht es Euch doch gar nicht wirklich, fordert ihr – zumindest ihr in Uganda und im Iran – für Homos auch dann noch Knast, wenn Kinder überhaupt nicht involviert sind.

Ich weiß, für einige unter euch Fundi-Christen – für die Nächstenliebe nichts anderes bedeutet, als es angemessen zu finden, Menschen, die sich gegenseitig lieben, zu bedauern, zu verachten, zu verhöhnen und zu verhaften  – tangieren die Worte eines „Homo-Ideologen“ ebensowenig, wie der Umstand des Diebstahls eines rostigen Fahrrads in Chicago.

Aber wie anders kann man Eure Denkapparate in Bewegung setzen, wie anders kann man Euer Herz erwärmen?

Eine Antwort zu “Haltet ein in Eurem schändlichen Tun! Lebet die Liebe und gebt Euch weder Hass noch Furcht hin!”

  1. Dagny 17. Dezember 2009 um 11:42 #

    Ein interessanter Aspekt: Geld, welches die ‚Entwicklungslaender‘ fuer den Klimawandel / im CO2 Handel erhalten, kann nicht aus politisch-humanen – ethischen Gruenden, etwa wenn Homosexuelle verfolgt werden, gekuerzt werden. Die Potentaten haben ein Interesse daran, den Geldfluss aufrechtzuhalten und in Kopenhagen entsprechende Forderungen zu stellen.

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