Tag Archives: queere Politik

Ohne Schwule keine Schwulenfeinde

12 Dez

Als vor ein paar Jahren die Diskussionen um den Begriff „queer“ so langsam in die Gedankenwelt der progressiven Großstadtschwuppe waberten, stellte ich die These auf, dass es in ein paar Jahren in bestimmten linken Kreisen vermutlich als reaktionär gelten würde, wenn man sich freimütig dazu bekennt, als Mann nur etwas mit Männern zu haben, sich also zu dem zu bekennen was man gemeinhin mit dem Begriff „schwul“ assoziiert.

Ganz so weit, wie ich damals vermutete sind wir zwar noch nicht, aber die ersten Anzeichen zur Bestätigung meiner These sind bereits da. Weiterlesen

Queere Päpste

30 Sept

Es war eigentlich logisch. Während früher die Kirche bestimmt hat, inwiefern Sexualität „gut“ oder „böse“ sei, übernimmt das Schnüffeln im Schlafzimmer heute die gesellschaftskritische Linke. Denn Sex ist nicht Sex, nein, Sex ist natürlich politisch, eine gesellschaftliche Aufgabe, eine Sache, für die es Bewusstsein braucht und für die man bestimmte Normen erfüllen muss – zumindest wenn man nicht von von der Vorhut des queeren Zentralkommitees abgemahnt werden will: Weiterlesen

Lieber schwul als queer

25 Sept

Das Berliner Szenemagazin „Siegessäule“ beschäftigt sich in seiner Septemberausgabe mit dem angeblichen Umstand, dass sich immer weniger Schwulen und Lesben tatsächlich als schwul oder lesbisch identifizieren und sich statt dessen anderen Begrifflichkeiten bzw. Identitätskategorien zuwenden, vorzugsweise der Identitätskategorie „queer“, die für sich allerdings den Anspruch erhebt, eben keine Identitätskategorie zu sein, faktisch aber doch eine ist, weil sie sich ja von anderen Kategorien abgrenzt.

Das klingt kompliziert? Ja, das ist es auch. Und zwar so richtig. Denn auch nach mehrmaligem Lesen, bin ich immer noch nicht dahinter gekommen, wo genau denn das Problem an den Begriffen „lesbisch“ und „schwul“ sein soll. Ich verstehe es einfach nicht. So auch  nicht den 22jährigen Finn, der über sich erzählt: Weiterlesen

Judith „Boring“ Butler

2 Jul

Und das soll eine große Denkerin sein? Entschuldigung, aber das Interview dass die nichtidentitäre Queer-Identitäts-Queen Judith Butler der taz gegeben hat ist ja derartig verquer, bzw. verqueer, dass man sich verzweifelt fragt, warum diese Frau so berühmt ist. Kostproben gefällig?

Ich spreche von Inhalten, die zum Beispiel auf Webseiten vertreten werden. Ich betrachte diese Beiträge als Formen von Rassismus, denen man entgegentreten muss. Ich war auch darüber alarmiert, was für ziemlich schreckliche Stereotype unter einigen der prominentesten Figuren beim Berliner CSD zirkulierten. Weiterlesen

Postmoderne Arbeitsteilung

16 Jun

Am kommenden Freitag unternimmt die diesjährige Trägerin des Zivilcouragepreises des Berliner CSD e.V.  Judith Butler in der Berliner Volksbühne einen weiteren Versuch, den Begriff „queer“ zu desavouieren. Aus diesem Anlass dokumentieren wir die Rede der „Hedonistischen Mitte – Brigade Mondän“, gehalten auf der Kundgebung „Gegen das Bündnis der Kriegstreiber von Linkspartei und Hamas! Solidarität mit Israel!“ am vergangenen Samstag vor dem Karl-Liebknecht-Haus: Weiterlesen