Tag Archives: Heterosexualität und andere Probleme

Homo-Spielerei

20 Jan

Kevin Hart hat in einem Radiointerview am Freitag erklärt, dass er keine schwule Figur in einem Film spielen wolle. Im New Yorker R&B- und Hip-Hop-Sender „Power 105.1 FM“ sagte der 35-Jährige auf die Frage, ob er einen Homosexuellen auf der Leinwand darstellen könne: „Ich kann das nicht. Nicht aus Böswilligkeit oder Geringschätzung, sondern weil ich diese Rolle nicht hundertprozentig ausfüllen kann, da ich selbst unsicher bin.“

Dazu möchte ich anmerken, dass ich kein professioneller Schauspieler bin, und es dennoch ohne Probleme schaffe, einen Hetero zu spielen. Bis zu meinem 24. Lebensjahr habe ich das sogar regelmäßig getan.

Warnung vor dem Rüden!

7 Dez

Die Zeit-Kolumnistin Susanne Mayer liefert einen weiteres Beispiel dafür, warum ich froh bin, schwul zu sein:

Kastration ist in der Hundewelt ein Riesenthema, diskutiert wird in den caninen Modi Geifern und Zähnefletschen. Selten aber wird die Frage gestellt, wie es kommt, dass Männer nicht kastriert werden müssen, damit sie am Arm ihrer Frau friedlich spazieren geführt werden können, ohne unterwegs andere Männer anzupöbeln oder anzufallen.

Man könnte diese Überlegung noch fortführen: Weiterlesen

Weisheit des Tages (29)

3 Dez

Unsere gesellschaftliche Realität ist eine einzige Werbeveranstaltung für Heterosexualität und trotzdem sind Männer wie ich schwul.

(Kai Gehring)

Private Belästigung

1 Nov

Eine Meisterleistung veritabler Doppelmoral habe ich heute auf dem Blog „Frankfurter Erklärung“ entdeckt. Dort schreibt Professor Dr. Günther Buchholz über das Coming Out von Apple-Chef Tim Cook: Weiterlesen

Sexualität ist Sexismus!

24 Okt

Der Kampf gegen sexuelle Belästigung und gegen die angebliche Diskriminierung von Frauen ist langsam aber sicher dabei, aus der westlichen Welt eine religiös- fundamentalistische Gesellschaft zu machen, in der jedwede Form der (männlichen) Heterosexualität unter Generalverdacht steht. Als Beispiel für diese traurige Entwicklung darf man wohl einen Flyer der Berliner Humboldt-Universität betrachten. Dort heißt es unter anderem:

Dass eine „Frauenförderrichtlinie“ gegen das staatliche Gebot der Gleichheit vor dem Gesetz verstoßen könnte (immerhin ist die HU eine öffentliche Universität die vom Staat subventioniert wird) fällt mittlerweile gar keinem mehr auf. Dass sich die HU darüber hinaus verpflichtet lediglich Frauen vor sexueller Belästigung zu schützen dürfte man mit Fug und Recht als Geschlechtsdiskriminierung bezeichnen. Gibt es irgendjemanden da draußen mit Geld, Zeit, Energie und einem Hauch von Gerechtigkeitssinn, der bereit ist gegen die Humboldt-Universität zu klagen?

Dass die Initiative de HU eine Frucht ist, die auf dem Misthaufen des postmodernen Feminismus gewachsen ist, wird im Flyer mehr als genug deutlich:

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Abscheuliche Erniedrigung

23 Sept

Obwohl das Jahr 2017 noch ein wenig in der Zukunft liegt, hat Nicolas Sarkozy offenbar bereits den französischen Wahlkampf eröffnet. Und was bietet sich da eher an, als populistische Phrasen unter’s Volk zu werfen?

Nicolas Sarkozy hat am Sonntagabend in seinem ersten Fernsehinterview seit seiner Rückkehr in die Politik die Arbeit des amtierenden Präsidenten François Hollande scharf kritisiert.

So weit, so banal. Denn wann hätte man schon einmal von einem Politiker gehört, der sich lobend über den parteipolitischen Gegner äußert? Was Sarkozy zur Eheöffnung für Schwule und Lesben in Frankreich zu sagen hat, ist aber selbst für eine Konservativen ausgesprochen töricht: Weiterlesen

Voll schwul

13 Jul

Am Gesundbrunnen steigt eine Kleinfamilie in die S-Bahn Richtung Friedrichstraße. Die Eltern sind etwa Mitte Dreißig, der Sohn mag vier oder fünf Jahre alt sein. Er geht an der Hand seines Vaters. Es ist kein Zweifel, dass sie Vater und Sohn sind. Zunächst stehen sie ein wenig unschlüssig im Gang neben der freien Sitzbank, während sich die Frau sofort neben mir niederlässt. Nachdem ich meine Beine eingezogen habe, fordert der Vater seinen Sohn auf, durchzurutschen. Nun sitzt der Junge mir gegenüber am Fenster. Der Vater sitzt neben ihm und gegenüber der mutmaßlichen Mutter, die, wie gesagt, neben mir sitzt. Der Vater fragt den Jungen: »Sitzt Du gut? Ist alles in Ordnung? Ist Dir auch nicht kalt?« Er spricht, als wäre er die Mutter, während die mutmaßliche Mutter schweigt. Weiterlesen

Dance with me!

8 Jan

Wie sehr Homosexualität als gesellschaftlicher Störfaktor betrachtetet wird, macht ein Artikel des Online-Magazin 20min.ch deutlich. Dort geht es um die steigende Zahl gleichgeschlechtlicher Paartänzer, die aber weiterhin von den regulären Tanzturnieren ausgeschlossen sind. Die Mehrheit der Kommentare zu dem Artikel ist unbedingt dafür, dieses Verbot aufrechtzuerhalten. Interessant ist, dass man sich dabei krampfhaft versucht einzureden, dass der Paartanz zwischen Mann und Frau eigentlich überhaupt nichts mit Heterosexualität zu tun habe: Weiterlesen

Mit der CDU auf dem schwulen Weihnachtsmarkt

7 Dez

Die CDU hat erwartungsgemäß einen parteiinternen Antrag abgelehnt, homosexuelle Paare steuerlich ebenso zu behandeln wie heterosexuelle Paare. Die Aufregung darum ist mir ein wenig schleierhaft, denn immerhin geht es erstens nur um Steuern und zweitens reden wir hier von der CDU, einer zumindest formell konservativen Partei, die sich selbst immer noch als christlich versteht. Und das gesellschaftlicher Konservatismus nebst Christentum in einem gewissen Spannungsverhältnis zu Fragen der Homosexualität stehen, sollte eigentlich niemanden überraschen, oder?

Die CDU wäre ohnehin besser gefahren, hätte sie das Ehegattensplitting gleich abgeschafft und sich darauf konzentriert, bessere Bedingungen für Familien und Kindern zu schaffen. Dass nicht wenige Teile der CDU – und der Gesellschaft ganz im Allgemeinen – in Homosexualität und Familie immer noch Gegensätze sehen, mag verwundern. Es dürfte allerdings nur eine Frage der Zeit sein, bis auch diese Leute merken, dass Homosexuelle auch Familie und manchmal sogar selbst Kinder haben.

Der Aufreger scheint aber in der Tat die Sendung „Hart aber fair“ gewesen zu sein, in der sich eine gewisse Birgit Kelle gegen die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften ausgesprochen hat und daraufhin von einem Mitarbeiter des WDR auf Twitter als „Hexe“ beschimpft wurde, die es wert sei im Feuer zu rösten. Inzwischen hat sich der Mitarbeiter entschuldigt und Frau Kelle hat diese Entschuldigung auch angenommen.

Diese kleine Episode hat aber mal wieder gezeigt, wie hochemotional das Thema besetzt ist. Weiterlesen

Eine Welt ohne Homos

13 Sept

Es ist unbestreitbar, dass es nicht wenige Menschen gibt, die sich wünschen, Homosexualität würde es nicht geben. Doch was wäre an dieser rein heterosexuellen Welt eigentlich besser? Würde es weniger Kriege geben? Weniger Gewalt im Allgemeinen? Weniger Armut? Weniger Hunger?

Sicher nicht. Die einzige Folge wäre, dass die Welt ein Stück trostloser ist, eintöniger, langweiliger und farbloser. Und der Kampf der Geschlechter ein wenig brutaler.