Tag Archives: Papst

Darf’s ein wenig Essenz mehr sein?

15 Mär

Claudio Casula macht sich auf der „Achse des Guten“ über Leser der Hamburger „Morgenpost“ und deren Antworten auf die von der Zeitung gestellten Frage lustig, was man denn tun würde, wenn man Papst wäre:

Fünf Hamburger wurden vor der Wahl des neuen Pontifex befragt, was sie „als Erstes machen würden“. Das Ergebnis haut Jorge (sprich: “Horrhää”) Bergoglio aka Franziskus I. nicht eben den Pileolus vom Haupt; es handelt sich um die – zumal in der stets politisch korrekten und ergo sturzlangweiligen Mopo – sehr vorhersagbaren Punkte, die zufällig auch alle irgendwie mit dem Geschlechtlichen zu tun haben:

„Zölibat abschaffen“, „Abtreibung erlauben“, „Verhütung tolerieren“, „Ehe auch für Homopaare“, sowie „Schluss mit Pädophilen“ – eine Forderung, die ein gewisser Justin H. erhebt und die, allgemein als rechtspopulistisches Statement verpönt, im Gewand des Katholikenbashings offenbar willkommen ist: „Als Papst würde ich zuerst dafür sorgen, dass sich Priester nicht mehr an Kindern vergreifen.“

Ja, möchte man meinen, das sind doch alles Forderungen, denen man aus vollen Herzen zustimmen kann, oder etwa nicht? Weiterlesen

Vöglein, Vöglein, in der Hand

14 Mär

Ein wenig nervt er schon, der neue Papst. Nun wird gemeldet, er sei der Ansicht, wenn Schwule Kinder adoptieren sei das eine Diskriminierung von Kindern. Was für eine krude Logik: Wenn man Kindern Eltern vorenthält, das ist Diskriminierung!

Zudem bezeichnete er die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe als „Teufels-Manöver“, gegen den die Kirche einen „Krieg Gottes“ führen muss.

Angesichts dieser Meldung könnte man glatt auf die Retourkutsche verfallen, dass die Befürworter der Ehe-Öffnung dementsprechend dann eben einen Verteidigungs-Krieg gegen Rom führen müssten. Was ist das für eine merkwürdige Wortwahl für einen Mann Gottes, der doch eigentlich Liebe und Frieden predigen sollte? Wie passt dieser Auftrag nur zu diesen immer wiederkehrenden Hass-Botschaften und Kriegserklärungen?

Die Grünen-Vorsitzenden Roth und Özdemir störten sich weder an Kriegserklärungen noch an einer dubiosen Vergangenheit des Papstes, sondern Weiterlesen

Bitterer als der Tod ist das Weib

14 Mär

Nachdem gestern in ersten Reaktionen auf die Papst-Wahl die Hoffnung artikuliert wurde, der neue Papst würde Reformen voranbringen, heißt es jetzt im Radio, neben seiner Ablehnung sowohl der Homo-Ehe als auch einer stärkeren Mitsprache von Frauen erwarteten Kirchenreformer von ihm eine konservative Politik.  Nun galt bereits Benedikt XVI. nicht gerade als Reformer, von daher könnte man sich zurücklehnen und als Nicht-Katholik meinen, es gebe eben nichts Neues unter der Sonne Roms.  Die von Franziskus zu erwartende

Kritik an den Auswüchsen des Kapitalismus

wäre auch nichts Überraschendes. Weder würde er sich darin von seinen Vorgängern unterscheiden, noch vom Mainstream deutscher Politik. Merkwürdig finde ich nur, dass Franziskus in den 70ern offenbar noch etwas anderer Ansicht war, ohne dass nachvollziehbar wäre, wie es zu dem zwischenzeitlichen Sinneswandel kam – ein Schelm, wer da an Zeitgeist dächte: Weiterlesen

Sind wir schon wieder Papst?

13 Mär

Irgendwie sind wir schon wieder Papst. Denn welcher Sozialdemokrat in Deutschland, gleich welcher Partei-Provenienz, würde bei diesen Worten des neuen Papstes nicht begeistert applaudieren?

Vor wenigen Wochen warnte Bergoglio vor der «alltäglichen Übermacht des Geldes mit seinen teuflischen Folgen von Drogen und Korruption sowie dem Handel von Menschen und Kindern, zusammen mit der materiellen und moralischen Misere».

Was er unter moralischer Misere versteht, wird deutlich, wenn er die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben als einen

echten und bitteren anthropologischen Rückfall

bezeichnet. Gleichgeschlechtliche Ehen seien

eine destruktive Anmaßung gegen den Plan Gottes

sowie

eine Intrige vom Vater der Lügen.

Was hat der Mann eigentlich gemacht, bevor er gegen Schwule gehetzt hat? Offenbar ganz spezielle Freundschaften gepflegt: Weiterlesen

Deutsche Päpste bringen’s nicht

11 Feb

Gute Nachricht: Der Papst tritt zurück. Schlechte Nachricht: Es wird einen neuen geben.

„Was genau ist das verf…. Problem?“

15 Dez

Leserin „Atacama“ hat mich gebeten etwas über den Papst zu schreiben, der in seiner bereits jetzt veröffentlichten Rede zum „Weltfriedenstag“ mal wieder gegen uns Homos gehetzt hat:

„Die Leugnung dessen, was die wahre Natur des Menschen ausmacht – in seinen wesentlichen Dimensionen, in der ihm innewohnenden Fähigkeit, das Wahre und das Gute, letztlich Gott selbst zu erkennen -, gefährdet den Aufbau des Friedens“, leitet der Papst eine lange Abhandlung über moralische Fragen ein.

In der geht es unter anderem um die Homo-Ehe: „Auch die natürliche Struktur der Ehe als Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau muss anerkannt und gefördert werden gegenüber den Versuchen, sie rechtlich gleichzustellen mit radikal anderen Formen der Verbindung, die in Wirklichkeit die Ehe beschädigen und zu ihrer Destabilisierung beitragen, indem sie ihren besonderen Charakter und ihre unersetzliche gesellschaftliche Rolle verdunkeln“, so Benedikt XVI.

Nun ja, Homosexualität als Bedrohung von Friede, Freude und Eierkuchen. Nichts neues also vom Chef der Katholiken und eigentlich nicht der Rede wert, wären da nicht „Leserin“ Atacamas“ leidenschaftlich formulierte Fragen: Weiterlesen

Benedikt der Böse

23 Sept

Gibt es eigentlich irgendeinen Grund, die Ansichten des Papstes zu respektieren? Oder ihn für einen große intellektuelle Persönlichkeit zu halten? Oder gar für eine moralische Instanz? Nun wirklich nicht:

In einer Ansprache vor französischen Bischöfen hat Benedikt XVI. die Gleichstellungspläne der sozialistischen Regierung von Präsident François Hollande scharf verurteilt. „Jeder Schaden, den man Ehe und Familie zufügt, fällt auf das menschliche Zusammenleben als solches zurück“, warnte der Papst am Freitag bei dem Treffen in Castelgandolfo.

„Die Familie ist das Fundament des gesellschaftlichen Lebens. Sie ist bedroht, weil viele falsche Vorstellungen von der Natur des Menschen haben“, führte das Oberhaupt der Katholischen Kirche in seiner Ansprache aus. „Das Existenzrecht der Familie in der Gesellschaft zu verteidigen, ist nichts Rückwärtsgewandtes, sondern vielmehr prophetisch“, sagte der Papst. Es gehe um die Förderung jener Werte, die die volle Verwirklichung des Menschen betreffen. „Wir müssen diese wichtige Herausforderung annehmen“, rief der 85-Jährige die französischen Bischöfe zu noch mehr Widerstand gegen die Regierungspläne auf.

Und so weiter und so fort, ein endloser Sermon voller Menschenverachtung. Weiterlesen

Papa Pipi

11 Jul

Was ist eigentlich so schlimm daran einen Menschen als einen ebensolchen darzustellen, mit allem, was dazugehört? Im Vatikan scheint man die Menschheit mal wieder für blöd verkaufen zu wollen oder warum sonst klagt man gegen die „Titanic“ auf Verletzung von Persönlichkeitsrechten des Stellvertreters Gottes, nur weil die einen inkontinenten Papst abgebildet hat? Weiterlesen

Fakten und Fiktionen 2

5 Jun

Die Deutsche Evangelische Allianz hat sich hinter die Forderung von Papst Benedikt XVI. nach einer familienfreundlicheren Gesellschaft gestellt.

Der hatte zuvor gesagt, Familie sei „lebenswichtig“ und

der bevorzugte Ort, an dem der Mensch heranwachsen und das rechte Menschsein lernen kann.

Warum aber, Deutsche Evangelische Allianz und Papst, Weiterlesen

Weiß der Papst, wovon er spricht?

12 Mär

Ich weiß nicht, wer auf die Idee gekommen ist, Papst Benedikt XVI. sei ein besonders eloquenter und kluger Mann. Denn seine  Äußerungen zur Homosexualität belegen regelmäßig das Gegenteil. Abgesehen davon, dass es an sich schon grotesk ist, dass ein lediger Mann, der aus beruflichen Gründen weder Frau noch Lebensgefährtin haben und sich auch nicht sexuell betätigen darf, die Menschheit regelmäßig über Partnerschaft,  Ehe und Sexualität belehrt. Jede andere Organisation, die sich nicht hinter Gott und Religion versteckt, würde man deshalb auslachen.

Vor US-Bischöfen also, hat sich der Papst mal wieder über sein liebstes Thema ausgelassen: Ehe und Familie und den Gefahren, die diesen Institutionen durch die bösen Horden von Homos drohen. Warum sich der Papst so oft dazu äußerst, ist nicht schwer zu erkennen. Viele Menschen haben den Hang, über etwas zu urteilen, was sie selbst nicht betrifft, und es fällt äußerst leicht etwas zu verdammen, was man selbst weit von sich weisen kann.

Was also hat der Papst gesagt? Weiterlesen