Tag Archives: Schwule Intoleranz

Queer-Totalitarismus

26 Apr

Die Meldung, dass der Berliner CSD beabsichtigt, die CDU von der Parade in diesem Jahr auszuschließen, schlägt in der „Community“ hohe Wellen. Zu den peinlichsten Kommentaren gehören dabei regelmäßig diejenigen auf „queer.de“. So schreibt ein Leser:

Schade das man der CDU nicht Toleranz einfach vorschreiben kann aber der LSVD ist ganz schön schräg, wenn sie den CSD kritisieren, wo sind wir denn ??

Das wäre doch die Lösung! Wir schreiben einfach Toleranz vor! Weiterlesen

Ich habe nichts gegen Christdemokraten, solange man es ihnen nicht ansieht

25 Apr

CSD Berlin schließt CDU von der Parade aus

ist eine Erklärung des Berliner CSD e.V. überschrieben. Zur Begründung heißt es:

Dies ist eine Konsequenz der verfassungswidrigen Entscheidungen des letzten CDU-Parteitags, des CDU-Präsidiums und der zunehmend polemischen, diffamierenden und verhetzenden Äußerungen zahlreicher CDU-PolitikerInnen in den letzten Monaten.

Was für ein merkwürdiges Argument soll das denn sein, dass eine Entscheidung verfassungswidrig sei? Weiterlesen

Einheit und Differenz

18 Nov

Endlich mal ein intelligenter und überzeugender Text, der für eine – wohlverstandene – postmoderne Positionierung wirbt! Wolfang Scheel, von dem ich neulich bereits einen Text aus dem aktuellen Heft der Zeitschrift „WERKSTATT SCHWULE THEOLOGIE“ vorgestellt habe, schreibt im selben Heft auch über „Die Akzeptanz von Minderheiten als ethischer Indikator“.

Als Gefahr für die Akzeptanz von Minderheiten benennt Scheel neben einer intoleranten Vormoderne

auch die versteckten Gefahren bei einer modernen Alternativposition und vor allem bei einer Strömung der postmodernen pluralen Position.

Dem voran stellt er grundsätzliche philosophische Überlegungen:

Etwas Bestimmtes, dieser bestimmte, endliche Mensch mit seinen bestimmten Eigenschaften eines Menschen (körperliche Eigenschaften wie Hautfarbe) oder Verhaltens-Eigenschaften (z.B. sexuelle Orientierung, bestimmte Lebensweisen oder politische Prinzipien) ist immer bedingt durch anderes, das es nicht ist, tritt als dieses Besondere hervor im Unterschied zu dem, was es nicht ist. Es ist als Bestimmtes bestimmt durch sich selbst, aber gerade auch durch das, was es nicht ist.

Unter Bezug auf Hegel beschreibt Scheel dann

eine Einheitskonzeption, die das Differente nicht ausschloß, sondern einbegriff, indem sie Einheit als Einheit von Einheit und Differenz dachte. Weiterlesen

Warum es im Kern nicht um Toleranz, sondern um akademische Standards geht

30 Jul

Nach Jennifer Keeton nun Julea Ward:

Ward, die sich selbst als „orthodoxe Christin“ bezeichnet, hatte dort ein Masters-Programm besucht, das sie zur Schulpsychologin ausbilden sollte. In einem Praktikum weigerte sie sich jedoch, einen Mann in einer schwulen Beziehung zu behandeln, da diese ihrer Meinung nach gegen Gottes Gebote verstoße. Die Uni entfernte sie daraufhin aus dem Kurs, da psychologische Berater „mit Themen wie Familienplanung, Sex, Drogengebrauch oder Abtreibung umgehen müssen, auch wenn sie persönlichen Ansichten entgegenlaufen.“ Aufgabe der Psychologen sei es daher, die „Werte des Patienten“ zu stärken und nicht eigene Werte auf den Patienten zu übertragen.

Bezug nehmend auf den Fall Keeton, möchte ich meine Meinung etwas präzisieren: Weiterlesen

Mit Intoleranz zur Toleranz?

27 Jul

Auch auf die Gefahr hin, mich mal wieder unbeliebt zu machen. Was Jennifer Keeton widerfahren ist, gehört sich einfach nicht.

Die junge Dame hat ihre Universität verklagt, weil diese sie gezwungen habe, ihre homophoben Ansichten zu ändern; Ansichten, die sie mit ihrem Glauben rechtfertigt. Die Universität stellte sie vor die Wahl, dass wenn sie nicht bereit sei, bestimmte Bedingungen zu erfüllen, sie der Lehr- und Lernanstalt verwiesen werde. Zu den Bedingungen gehörten die Teilnahme an einem „Sensibilisierungsseminar“, an einer Gay-Pride-Parade und ein monatlicher Bericht über die „Fortschritte“ der Umerziehung. Wirklich erstaunlich, dass man sie nicht auch noch genötigt hat, ein paar Monate lang eine lesbische Beziehung zu führen…

Nein, bei solchen Auswüchsen aufgezwungener Toleranz kann ich nur den Kopf schütteln. Es ist einfach nicht richtig.

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Warum konservative Schwule den FKK-Strand nur mit Badehose betreten

3 Apr

Im Gegensatz zu meinem Kollegen Adrian habe ich mich noch nicht entschieden, wie ich am 26. April abstimmen werde. Zwar ist auch mir der Staat keineswegs grundsätzlich suspekt, aber für die Kirche gilt dasselbe. Die Berliner LSU, die Lesben und Schwulen in der Union, haben sich jetzt – anders als der LSVD – für „Pro Reli“ ausgesprochen. Zur Begründung sagte Eike Letocha, LSU-Vorsitzender in Berlin:

Als Lesben und Schwule in der Union ist uns die freie Entfaltung der Persönlichkeit ein hohes Gut.

Gegen die skurile Argumentation der „Pro Ethik“-Anhänger, die vom „wählen müssen“ sprechen, hält Letocha fest: Weiterlesen

Auch das noch!

4 Dez

Manche Suchbegriffe machen einem schon beim Lesen übel, aber man sucht sie sich halt nicht aus:

Peter Hahne schwul

Christen raus aus Castro…

25 Nov

Der Level der Anspannung und Frustration im Gefolge von Proposition 8 mag hoch sein, aber was sich in der Nacht des 14. November in San Franciscos Castro-Distrikt abgespielt hat, erntet bei mir Kopfschütteln, Unverständnis und erzeugt ein Gefühl der Beklemmung nebst Gänsehaut:

Betende Christen, welche die „Anwesenheit Gottes„, in den Stadtteil bringen wollten, wurden unter Polizeischutz aus dem Castro geleitet, umringt von einer aufgebrachten Menge Schwuler und Lesben. Gruselig…

Warum Intoleranz manchmal notwendig ist

16 Nov

Es war im Herbst 2005, als in Berlin ein Grußwort des Regierenden Bürgermeisters an ein Fetisch-Festival für Unmut sorgte. Nicht nur die CDU empörte sich, die

Bilder in der Werbebroschüre „zeigen unumwunden Akte enthemmter Gewalt“ und „faschistoide Motive“.

Doch aller öffentlich artikulierte Abscheu half nicht, das Festival scheint sich etabliert zu haben und fand so auch in diesem Jahr erneut statt. Dieses Jahr jedoch gab es erstmals massive Proteste von Anwohnern: Weiterlesen

Auf den Punkt gebracht …

3 Nov

… hat Monsieur Timo

Eine sehr gemeine, sehr subjektive und immens schlechtgelaunte Liste schwuler Peinlichkeiten