Tag Archives: Hamburg

„Homos attackieren Kinder“

26 Jan

Was soll man dazu noch sagen? Außer sich als Befürworter des Bildungsplanes eindeutig zu distanzieren. Weiterlesen

Vielfalt statt Einfalt

10 Jan

Gay West unterstützt den Aufruf zur Kundgebung „Hamburg demonstriert Vielfalt“ am 24.1.2015:

Seit mehreren Monaten erlebt Deutschland eine rückwärtsgewandte Diskussion über Sexualpädagogik sowie den Umgang mit der Vielfalt sexueller Identitäten und Orientierungen im Schulunterricht. Unter dem Motto „Der Regenbogen gehört uns“ rufen die „Besorgten Eltern“ für den 24. Januar 2015 zu einer Demonstration in Hamburg auf. Sie richtet sich unter anderem gegen eine angebliche „Frühsexualisierung von Kindern“ und die „Entmündigung der Eltern“ bei der Sexualaufklärung. Weiterlesen

Die guten ins Töpfchen…

30 Jul

Roland Heintze, schwules Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, wirft dem CSD-Verein der Hansestadt vor, LSU und FDP zu diskriminieren.

Natürlich hat Heintze mit seinem Vorwurf Recht, denn was sonst als Diskriminierung soll es sein, wenn die CSD-Veranstalter LSU und FDP auffordern, Weiterlesen

Macht Armut schwul?

17 Aug

Für die Krawalle in  Großbritannien sollte zunächst Armut ursächlich gewesen sein. Nachdem immer mehr durchaus wohlhabende Täter verhaftet wurden, hat man eine neue Erklärung aus dem Hut hervorgezaubert. Nun sollen fehlende Werte Schuld gewesen sein, so auch hier:

Die jüngsten Jugendkrawalle in England sind hauptsächlich auf einen Verfall der Moral und der traditionellen Familie zurückzuführen.

Der britische Regierungschef selbst hat eine bunte Mischung im Angebot: Weiterlesen

Ein Brief an Arne

1 Feb

Lieber Arne Platzbecker,

bis vor kurzem kannte ich Dich nicht. Als ich zum ersten Mal ein Foto von Dir gesehen habe dachte ich, na der ist ja süß, den würde ich sofort heiraten (wenn er nicht schon vergeben wäre). Und dann fand ich auch noch heraus, dass Du Anwalt bist und dachte, Geld hat er auch noch, das wird ja immer besser.

Doch dann der Schock: Du hast Dich verkauft und machst einen auf Politiker. Und das auch noch für die Sozen. Warum tust Du Dir das an? Ich meine, okay, von mir aus kann man ja Sozi sein, es ist zwar eine merkwürdige Einstellung, aber was soll’s, wir leben hier in Europa, das sind ja sowieso alle Sozen – mehr oder weniger -, man hat sich dran gewöhnt. Aber das auch noch politisch zu betreiben? Dafür anzutreten in die Hamburger Bürgerschaft gewählt zu werden? Warum? Weiterlesen

Normal, na und?

23 Nov

Neue Studien zum Thema „Homosexuelle Männer in der frühen Bundesrepublik“ verspricht der Band „Ohnmacht und Aufbegehren“. Enthalten ist ein Einblick in die „Homophilenbewegung“ der 1950er Jahre, die vor den späteren studentisch geprägten Aktivisten keine Gnade fand:

Die Studenten nahmen jene bürgerlichen Intellektuellen, die Humanitätsappelle an Regierung und Öffentlichkeit richteten und kaum selbst zu sagen wagten, dass sie in eigener Sache sprachen, kaum ernst. (…) Sie machten ihr „Schwulsein“ öffentlich und zum Programm.

Spannend finde ich, dass Praunheims 1971 geäußerte Kritik an der schwulen Subkultur zuvor längst von Vertretern der „Homophilenbewegung“ formuliert worden war, die sich ebenso an Promiskuität und Anonymität der Szene gestört hatten. Bemerkenswert auch der Verweis auf

nationalstaatliche Besonderheiten. Die Homosexuellenpolitik der frühen Bundesrepublik übertrifft mit ihrer forcierten staatlichen Unterdrückung und Verfolgung von Homosexuellen bei weitem ihre europäisch-nordatlantischen Bündnispartner und Nachbarn. In keinem anderen Land war die staatliche Verfolgung homosexueller Männer durch Polizei und Justiz so intensiv, waren die Verurteilungszahlen so hoch wie in der Bundesrepublik.

Warum das so war? Weiterlesen

Vom Unterschied zwischen Hochzeitskorsos und dem CSD

6 Aug

Glücklicherweise ist die CSD-Saison bald vorbei, so dass man sich dann wieder vernünftigen Themen widmen kann. Bis es soweit ist, gibt es aber an jedem Wochenende eine andere Parade. Dieses Mal ist wohl Hamburg dran, ein Ereignis, welches das „Hamburger Abendblatt“ dazu bewegt hat Farid Müller, Mitglied der städtischen Grünen, fünf Fragen zu stellen:

Die erste Frage ist dabei ziemlich vorhersehbar:

1. Am Sonnabend zieht der Christopher Street Day zum 30. Mal durch Hamburg. Brauchen wir so eine Parade noch?

Antwort von Adrian: Weiterlesen

Von Schweinen, Schwuchteln und Juden

4 Nov

Wer sich zu weit nach links bewegt, der kommt irgendwann ganz rechts an. Diese Weisheit haben erst kürzlich wieder eine Handvoll „Antiimperialisten“ in Hamburg bestätigt, als sie – ganz im Sinne linker totalitärer Tradition – die Aufführung eines ihnen nicht genehmen Filmes verhindern wollten:

Gezeigt werden sollte der 1972 entstandene Film „Warum Israel“ des französischen Filmemachers Claude Lanzmann, der vor allem durch seinen neunstündigen Dokumentarfilm „Shoah“ bekannt ist. Nach Angaben des Kinos im Stadtteil St. Pauli und der Veranstalter der geplanten Vorführung hatten etwa 15 Personen aus dem Umfeld einer antiimperialistischen Gruppe, dem internationalistischen Zentrum B5, den Zugang blockiert und die eintreffenden Besucher der Vorführung gefilmt und fotografiert.

Das ganze war natürlich nichts anderes, als eine berechtigte Kritik am faschistischen Apartheidstaat Israel, weshalb es auch logisch ist, dass die versammelten Antiimperialisten sich über die im Kino versammelten „Judenschweine“ und „Schwuchteln“ echauffierten, beides offenbar Hauptfeinde der künftigen sozialistischen Weltordnung.

Andererseits ist das schon logisch: Denn Juden sind nun mal irgendwie kapitalistisch (ich sage nur: „Ostküste“) und Schwule, hmmmm, wollen heiraten und sich somit in die reaktionären Arme der Bourgeoisie werfen. Ja, und wenn das nicht verwerflich ist, was denn dann?

Ganz normal mit Ole

14 Sept

Ole von Beust über Homosexualität:

Das Idealbild einer Gesellschaft sei für ihn eine, in der Homosexualität so normal sei, dass man darüber gar nicht mehr sprechen müsse – so wie etwa die Frage, welcher Religion jemand angehöre, heute keine Rolle mehr spiele, sagte von Beust, der sich selbst lange nicht in der Öffentlichkeit zu seiner Homosexualität geäußert hatte. Es sei daher wichtig, dass Homosexuelle sich mit Selbstbewusstsein hinstellen und sagen „Hier sind wir“. Das führe auch zu Normalität, sagte von Beust.

Ein vorauseilender Hinweis an mögliche Kritiker dieser Aussage: Nein, von Beust impliziert damit mitnichten eine Anbiederung an fiktionale heterosexuelle Normen; er plädiert mitnichten für ein Versteckspiel; sondern im Gegenteil für die Selbstverständlichkeit, der homosexuellen Orientierung ebensoviel Beachtung zu schenken, wie der heterosexuellen. Nämlich nicht mehr, als angebracht ist.

Katholisch human

15 Jul

Werner Thissen ist Erzbischof von Hamburg. In einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt äußert er sich zu einigen kontroversen Fragen, die immer wieder an die katholische Kirche gestellt werden. Beginnen wir mit der Frage nach Priesterinnen. Thissen begründet die Ablehnung von Priesterinnen damit, es gehe dabei

nicht nur um Fähigkeiten, sondern vor allem um Berufung

– und damit ja keine Frau auf die Idee kommt, sich berufen zu fühlen, soll Jesus selbst für die Diskriminierung verantwortlich sein:

Vor etwa sechs Jahren hat Papst Johannes Paul II gesagt, dass wir uns als katholische Kirche nicht befugt fühlen, Frauen zu Priestern zu weihen. Weil Jesus die amtlichen Aufgaben in seiner Kirche den Männern anvertraut hat.

Bei Emergent Deutschland gibts dazu einen interessanten Podcast, in dem auch die geschichtliche Entwicklung der heutigen Männerkirche aufgezeigt wird: Es war einmal anders.

Thissen lässt sich im Weiteren aus zum Thema Kondomgebrauch. Der bringt nach seiner Ansicht, jedenfalls in Afrika gar nichts. Warum? Weil Weiterlesen